Nansy: Die Schlange und der Löwe

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Die hübsche Slytherin, Pansy Parkinson, richtete sich stöhnend auf. Sie hatte die ganze Nacht nicht schlafen können, da sie etwas bedrückte. Pansy musste heute unbedingt mit ihrem eigentlich festen Freund, Draco Malfoy, reden. Seit längerem hatte sie bemerkt, dass sie ihn nicht mehr liebte, doch sie wusste einfach nicht, wie sie es ihm erklären sollte. Da sie deshalb seit mehreren Nächten nicht mehr schlafen konnte, hatte sie sich dazu entschlossen, mit Draco darüber zu sprechen. Sie machte sich fertig und ging in den Gemeinschaftsraum. Dort saß Draco und schaute gedankenverloren aus dem Fenster. Sie tippte ihn an und sagte: „D-draco... W-wir müssen reden..." Der angesprochene schaute sie etwas verwundert an. „Was ist los, Pans?" 

Sie kaute auf ihrer Unterlippe und murmelte mit brüchiger Stimme: „I-ich liebe dich n-nicht mehr... Egal w-wie sehr ich v-versuche etwas zu spüren, w-wenn ich dich ansehe... I-ich... " Weiter kam sie nicht, denn Draco presste seine Lippen auf ihre. Doch sie spürte wieder nichts. Der Kuss fühlte sich sogar irgendwie falsch an. 

Dann löste er sich von ihr und sagte mit gehässiger Stimme: „Denkst du, dass ich irgendwelche Gefühle für dich habe, Pans?! Wenn ja, dann hast du falsch gedacht! Ich wollte dir bloß nicht dein kleines Herz brechen, denn ich habe schließlich Manieren. Weißt du, wen ich wirklich liebe? Astoria Greengrass und was ich dir auch noch nicht gesagt habe ist, dass ich sie in den Sommerferien heiraten werde."

Auch wenn Pansy nichts mehr für den Slytherin empfand, tat es weh, diese Worte zu hören... Er hatte ihr alles vorgespielt und in Wirklichkeit jemandem anderem sein Herz geschenkt... Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie rannte in ihren Schlafsaal. 

Pansy ging erst am nächsten Tag wieder raus. Sie hatte nicht mal ihren engsten Freunden erzählt, was passiert war. In der ersten Stunde hatte sie Zaubertränke mit den Gryffindors. Als sie im Klassenraum ankam, sahen sie alle verwundert an, weil sie sich nicht, wie gewöhnlich, neben Draco setzte. Niemand konnte ja wissen, was am gestrigen Tag passiert war... 

Snape begann, wie gewöhnlich, den Unterricht. Er sagte in einem genervten Ton: „Heute werdet ihr Skele-Wachs brauen. Eigentlich kommt dies erst später im Lehrplan vor, aber Madame Pomfrey hat mich um Skele-Wachs gebeten und so dachte ich, bringe ich es euch bei, in der Hoffnung, dass einer von euch Nichtsnutzen es hinkriegt... Seite 394 im Buch." 

Pansy konnte sich einfach nicht richtig konzentrieren, da ihre Gedanken immer wieder zu Draco glitten. Dieser fing auf einmal an laut zu lachen und höhnte: „Longbottom, versuchst du gerade deine eigenen Finger abzuschneiden?" Neville, der eigentlich seine Zutaten zerkleinerte, versuchte diese Bemerkung zu ignorieren. Pansy aber wollte dem Gryffindor helfen und rief: „Draco, ich dachte du hast Manieren?!" „Ruhe!", knurrte Snape. Pansy blickte zu Neville. Irgendwie tat er ihr Leid.... Viele machten sich über ihn lustig. Sie selbst hatte sich immer mit Draco über ihn lustig gemacht, aber sie merkte jetzt, dass dies ein Fehler gewesen war. Denn, eigentlich, verdiente niemand sowas! Nichtmal Muggelgeborene. Neville schaute in dem Moment mit einem dankenden und etwas verwirrten Blick zu Pansy. Ihre Blicke trafen sich und sie verlor sich in dem wunderschönen Dunkelbraun von Nevilles Augen. 

Sie hatte nicht viel Zeit, darüber nachzudenken, dass sie sich gerade in einen Gryffindor und dazu auch noch in den tolpatschigsten von allen verliebte, der auch noch ein Blutsverräter war... Denn, in dem Moment ihrer Unaufmerksamkeit, fiel ihr die falsche Zutat in den Trank!

Der Inhalt des Kessels drohte zu explodieren... Pansy war so erschrocken, dass sie sich nicht regte. Kurz, bevor der Trank explodierte, wurde sie zur Seite geschubst. Als derjenige sie berührt hatte, der sie zur Seite geschubst hatte, durchfuhr sie ein angenehmes Kribbeln. Pansy sah nur noch das wunderschöne Dunkelbraun, welches wahrscheinlich Nevilles Augen angehörte. Danach verlor sie das Bewusstsein. 

Das Erste, was Pansy wahrnahm, war ein weißes Licht. Schlagartig erinnerte sie sich, was passiert war. Pansy war sich sicher, dass sie im Krankenflügel lag. Doch als sie die Augen öffnete, merkte sie, dass sie sich in einer Art unendlichem weißem Raum befand und sie war nicht alleine. Neben ihr saß Neville und schien sie verträumt anzuschauen. Verträumt? Das musste sie sich eingebildet haben... Er schreckte leicht zusammen, als er merkte, dass Pansy aufgewacht war. 

„Wo sind wir?", fragte sie verwirrt. Neville hatte eigentlich eine Beleidigung, oder etwas dergleichen erwartet. Er fing sich jedoch schnell wieder und antwortete: „Das würde ich auch gerne wissen... Übrigens, danke, dass du mich vor Malfoy in Schutz genommen hast... Darf ich fragen, warum?" „Weißt du... Es ist so... Ich habe mich mit Draco gestritten.... Und ich glaube, das hat mir ein bisschen die Augen geöffnet.... Wenn ich genau überlege, dann merke ich, dass es ein Fehler war, so gemein zu sein... Eigentlich, finde ich, dass niemand so etwas verdient.... Und ich danke dir, dass du versucht hast, mich vor dem Trank zu retten..." Pansy wusste nicht, warum sie einem Gryffindor das alles erzählte, aber sie vertraute ihm. „Sag mal, wollen wir uns nicht mit Vornamen ansprechen? Ich meine, wie es aussieht, sind wir hier gefangen..." Auch diese Frage kam erstaunlicherweise von Pansy. „Klar, gerne!", strahlte Neville. 

Die beiden unterhielten sich eine Weile und zu Nevilles Verwunderung, war Pansy sehr nett zu ihm. „Neville, schau mal! Dort vorne steht eine Art Tisch!" Pansy stand ruckartig auf und fing an in die Richtung des Tisches zu laufen. Neville hechtete ihr hinterher. Er schaffte es, auf dem Weg über seine eigenen Füße zu stolpern. Sie reichte ihm ihre Hand. Pansys Hand kribbelte gewaltig, als Neville nach dieser griff. So rannten sie weiter, bis sie den Tisch erreichten. Auf dem Tisch lag ein Kessel, Zaubertrankzutaten und ein Zettel. Neville las den Zettel. „Pansy, wir müssen diesen Trank, der auf dem Zettel steht, hier brauen! Wenn wir ihn trinken, kommen wir wieder zurück nach Hogwarts! Nur ein Problem gibt es.... Ich verstehe absolut nichts von Zaubertränken..." Sie lachte auf: „Komm schon, Neville, gemeinsam schaffen wir das!" Sie lachte und begann den Trank zu brauen. „Jetzt muss er nur noch drei Stunden lang stehen bleiben. Danach wird er eine smaragdgrüne Farbe annehmen. ", las Neville vor. „Hoffentlich, haben wir alles richtig gemacht....", murmelte Pansy. Jetzt hatten die beiden noch ein bisschen Zeit und diese nutzten sie, um diese Gegend zu erkunden. Sie blieben aber in der Nähe des Kessels. 

Als sie wieder zurückkamen und nur noch ein paar Minuten hatten, pochte Pansys Herz wie wild. „Neville, ich möchte dir eine Überraschung geben... Schließ bitte deine Augen..." Er schloss seine Augen und fragte sich, was sie machen würde. Einen kleinen Hoffnungsschimmer hatte er, doch dieser erlosch gleich wieder, als er merkte, was er da überhaupt erhoffte. Ihr Herz raste... Sie war sicher, dass sie mit dieser Geste die erst entstandene Freundschaft zerstören würde. Doch ihr Herz ließ ihr keine Wahl. 

Sie beugte sich vor und küsste ihn. Ein warmes, aber intensives Kribbeln durchzogen ihren Körper wie ein Stromschlag. Sie fühlte sich unendlich glücklich. Doch, bevor Neville ihren Kuss erwidern konnte, löste sie sich. Sie rannte zu dem Trank, nahm eine kleine Phiole und füllte die Hälfte des Trankes hinein. Neville versuchte sie einzuholen, doch Pansy hatte den Trank schon getrunken.

Sie fühlte sich so, als würde sie in eine unendliche Dunkelheit fallen. Pansy fiel und fiel, bis sie auf einmal die Augen aufschlug. Sie fand sich in einem Bett des Krankenflügels wieder. Pansy war sich sicher, dass auch Neville gleich aufwachen würde und so rannte sie aus dem Raum. Sie rannte und rannte, ohne darauf zu achten, wohin. „Pansy, warte!" Sie erkannte die Stimme und versuchte noch schneller zu rennen. Doch Hogwarts machte ihr einen Strich durch die Rechnung, denn sie befand sich in einer Sackgasse. 

Sie sank auf die Knie und begann zu weinen. Neville erreichte sie eine Sekunde später. „Pansy, was ist los?", fragte er leicht verwundert. „Ich weiß, dass du meine Liebe nie erwidern wirst und meine Familie würde mich...." Doch sie stockte mitten in ihrem Satz. Neville hatte sich zu ihr gekniet. Nur noch wenige Zentimeter trennten ihre Gesichter. Er wischte ihr die Tränen von der Wange und beugte sich vor ihr, um sie zu küssen. Beide verspürten ein unbeschreibliches Glücksgefühl.
Neville löste sich von ihr und hauchte: „Ich liebe dich auch, Pansy." 

Sie wusste, dass niemand ihre Liebe zu Neville akzeptieren würde, doch sie liebte ihn und das würde niemand ändern können...

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Sooo, das ist meine Nansy OS😀.
I hope you enjoyed🎉🎊!
~1406 Wörter

Never Ever Shipping Challenge 2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt