Remorge: Der letzte Kuss

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POV Remus

Ich war nicht sehr überzeugt von dem Plan, mit Vielsafttrank, die anderen wie Harry aussehen zu lassen, damit die Todesser nicht den richtigen Harry fanden. Wir würden dafür unser Leben riskieren, aber einen anderen Weg gab es eigentlich nicht. Ich hörte nur halb zu, als wir in Zweiergruppen eingeteilt wurden.

Als ich aber seinen Namen hörte, horchte ich auf. „George, du fliegst mit Remus." Ich sollte mit dem Weasley Zwilling fliegen? Eine plötzliche Angst überkam mich. Was, wenn ich etwas falsch machte und er deshalb starb oder sich verletzte? Als er mich anguckte, war ich wie erstarrt. So schöne Augen hatte ich noch nie gesehen. Ein plötzliches Kribbeln breitete sich in mir aus. Ich fing mich jedoch wieder und lächelte George kurz an. Er lächelte zurück. Das war das schönste Lächeln, dass ich je gesehen hatte.

Kurze Zeit später flogen wir los. Die Todesser griffen uns an. Wir wichen die ganze Zeit aus und versuchten sie abzuhängen. Doch auf einmal sah ich, wie ein Fluch auf George zuflog. Ich versuchte ihn abzuwehren, doch es gelang mir nicht. George schrie auf und ich sah, dass er sein Bewusstsein verlor und vom Besen fiel. Ich flog sofort hinterher und fing ihn zum Glück auf. Ich erschrak sehr, als ich sah, dass an der Stelle wo eigentlich Georges Ohr hätte sein müssen, sich nur eine riesige Wunde befand...

POV George 

Ich fühlte mich, als würde ich in eine unendliche Schwärze fallen. Im Hintergrund hörte ich, jemanden mit jemandem anderen sprechen, doch ich hörte es nur so leise, dass ich nichts verstand. Ich erinnerte mich immer deutlicher daran, was passiert war. War ich gestorben? Wie viel Zeit war vergangen? Immer wieder kreisten diese Fragen in meinem Kopf. Langsam hörte ich das Gespräch deutlicher. „Molly, ich fühle mich so schuldig..." „Hör auf Remus, du hast versucht es zu verhindern und ihn wahrscheinlich sogar vor dem Tod gerettet!" 

Nach einer Weile schaffte ich es, meine Augen zu öffnen. Nun bemerkte ich, dass mittlerweile nicht nur Mom und Remus hier waren, sondern auch all die anderen. Mein Ohr schmerzte furchtbar. Auf einmal wurden die anderen darauf aufmerksam, dass ich wach war und bombardierten mich mit allen möglichen Dingen. Davon verstand ich nur die Hälfte. Irgendwann scheuchte meine Mutter alle raus mit dem Grund, dass ich Ruhe brauchte. Sie hatte recht, denn in den nächsten Minuten, glitt ich in den Schlaf. 

POV Remus

Puh, George war endlich aufgewacht. Ich ließ mich erleichtert in einen Sessel sinken. Seine Augen gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Dieses Braun... Ich musste unbedingt mit ihm reden.

Am nächsten Morgen ging ich zu George. Er schien noch zu schlafen. George sah so friedlich aus und für einen kurzen Moment vergaß ich, dass wir bald alle um unser Leben kämpfen müssen würden. Ich versank in meine Gedanken und merkte nicht, dass er schon längst aufgewacht war. „Remus?" Sofort war ich wieder bei mir, da ich seine Stimme gehört hatte. „Danke, dass du mich gerettet hast..." Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Ein Lächeln, für das ich alles tun würde. Mir war nicht mal aufgefallen, dass er mich mit meinem Vornamen angesprochen hatte. „Es tut mir leid, dass ich dich nicht vor dem Fluch bewahren konnte..." Daraufhin lachte George nur und schaute mich an. Ich verlor mich in seinen Augen. Mein Verstand schrie förmlich, dass ich das nicht tun sollte, doch mein Herz lenkte mich. 

Ich beugte mich vor und legte meine Lippen auf seine. Mir wurde auf einmal warm und tausend Schmetterlinge tanzten in meinem Bauch. Als George den Kuss erwiderte, kribbelte es überall. Jetzt bemerkte ich, was ich da gerade tat. Ich löste mich von ihm und rannte aus dem Raum. Ich hörte, wie er meinen Namen rief, doch ich rannte weiter. Als ich draußen war, kam ich zum Stehen. Doch es dauerte nicht lange, da kam auch schon George angerannt. „Remus, was ist los?" „Ich habe mich verdammt nochmal in dich verliebt, George!" „Was ist daran so schlimm?", fragte er zaghaft. „Erstens glaube ich, dass du meine Gefühle nicht erwiderst und zweitens bin ich ein verdammtes Monster! Ich bin ein Werwolf!" Im ersten Moment schien er erschrocken, doch im nächsten Moment hauchte er: „Und was ist, wenn ich dir sage, dass ich dich auch liebe und es mir völlig egal ist, dass du ein Werwolf bist?" Doch ich konnte nicht mehr antworten, denn George hatte seine Lippen auf meine gepresst. 

POV George

Es war schon lange her, dass ich Remus das letzte Mal gesehen hatte. Die große Schlacht von Hogwarts hatte begonnen. Ich wusste, dass ich vielleicht nicht überlebte, deshalb hielt ich Ausschau nach Remus. 

Als ich ihn auf dem Schlachtfeld erblickte, rannte ich auf ihn zu und küsste ihn. Mir war egal, dass wir mitten auf dem Schlachtfeld standen, mir war alles egal! Ich wollte nur zu Remus. In diesem Moment vergaß ich, dass es hier um Leben und Tod ging, doch wir mussten uns schon sehr bald wieder lösen, da uns zwei Todesser angriffen. Wir kämpften Rücken an Rücken, bis wir getrennt wurden. Ich verlor Remus aus den Augen. Ich kämpfte und kämpfte. Meine Augen überflogen immer wieder das Schlachtfeld, in der Hoffnung, ihn irgendwo zu finden. Plötzlich verschwanden alle Todesser.

Die Durchsage Voldemorts sickert erst nach einiger Zeit zu mir durch. Am ganzen Körper zitternd ging ich in die große Halle. Ich hatte mehrere starke Wunden und musste diese von Madame Pomfrey heilen lassen. Ich würde gleich alle Toten sehen müssen. All die Leute, die sich hierfür geopfert hatten.

Ich betete, dass niemand aus meiner Familie, oder jemand von meinen Freunden, gestorben war, doch als ich ankam, sah ich meine gesamte Familie um ein Bett stehen. Mein Atem stockte. Ich ging näher. „Nein! Fred!", schrie ich und kämpfte mit den Tränen. Ich ging zum Bett meines Zwillingsbruders. Er sah so aus, als würde er schlafen, doch ich wusste, dass er aus diesem Schlaf nicht mehr aufwachen würde. Meine bessere Hälfte war gestorben. Tränen bahnten sich den Weg über mein Gesicht. Er war tot... Doch dann, nahm ich aus dem Augenwinkel noch jemanden anderen wahr. Mein Herz blieb für diesen Moment stehen... „Remus.... Nein! ", rief ich fast tonlos und rannte zu ihm.

POV Remus

Ich nahm nur noch schwach war, dass jemand zu mir rannte. „Remus, nein! Verlass mich jetzt nicht!" Ich hörte, dass die Stimme George gehörte. Ich kämpfte damit, dass meine Augen sich nicht schlossen, damit ich nicht in den ewigen Schlaf sank, doch ich spürte, dass ich es nicht lange durchhalten würde. So hauchte ich: „Ich... Liebe... Dich.... George... Ich... Liebe... Dich..." Ich hatte keine Kraft mehr. Ich machte meinen letzten Atemzug und schloss die Augen....

POV George

„Remus! Nein... Bitte.... "Ich nahm ihn in die Arme und weinte. Ich rüttelte ihn, doch er regte sich nicht. Ich küsste ihn ein letztes Mal. Ich wollte wenigstens ein mal noch dieses wundervolle Gefühl spüren... Doch er war weg. Mein Leben ergab keinen Sinn mehr. Ich hatte 2 Personen verloren, die mir unendlich wichtig waren. Aber ich würde weiterleben. Für Fred und für Remus, damit sie nicht umsonst gestorben waren... 

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Die zweite OS für die NESC 🙃. Ich persönlich finde, es ist nicht so gut geworden. Ich konnte leider aus zeitlichen Gründen nicht so viel schreiben und ich hoffe, dass es nicht allzu schlecht ist🤪...

Vielen Dank an FabienneWeasley, die mich motiviert hat, nicht die Hoffnung zu verlieren, da ich Angst hatte, es zeitlich nicht zu schaffen ❤️.

Never Ever Shipping Challenge 2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt