Mein Bein war immer noch nicht ganz einsatzfähig, weshalb es länger dauerte als sonst, bis ich bei meinem Klassenzimmer ankam. Gerade als es zur Pause klingelte kam ich vor meinem Klassenzimmer an. Alle stürmten in einem großen Aufruhr aus der Klasse. Ich hatte gerade noch Glück, dass ich nicht von der Tür getroffen wurde. Ich lief kurz in die Klasse. Mr. Carter hatte mich erwartet. „Akuza, die jährliche Projekt-Show steht an.", sagte er kühl, ohne mich auch nur zu begrüßen. Ich nickte kurz. Das war also der Grund warum alle nach unten liefen. Alle Kreativklassen mussten Gruppen bilden, in der eine Person aus jedem Sektor sein sollten. Bei uns war es nur der Analoge und Digitale Kunstbereich, sowie Fashion und Design. Ich wollte gerade runter gehen, als Mr. Carter noch einmal etwas sagte: „Diesmal spielen auch die Bau-Klassen mit!" Verwundert drehte ich mich noch einmal um. Okay, das war neu.
Um euch kurz den Ablauf der Projekte zu erläutern: An einem Tag werden die Gruppen gebildet, bestehend aus Personen aus der Analoge & Digitale Kunst Sektor, sowie aus dem Fashion & Design Sektor. Analoge und Digitale Kunst Teilnehmer kümmern sich um den Inhalt der Show. Die Designer machen die passenden Outfits. Mechatroniker kümmern sich um die Bühnentechnik und mechanische Spielereien, auf die sie gerade Lust haben – manchmal passen, die zu der Show, meistens aber nichts. Normalerweise kümmern sich die Mechatroniker auch um den Aufbau der Bühne. Und die Ärzte machten immer dasselbe. Sie kümmerten sich um verletzte während den Proben oder auch während der Show.
Ich guckte Mr. Carter erwartungsvoll an. „Das war alles!", erwiderte er unbeeindruckt. Ich nickte und wollte gerade nach unten humpeln, da vernahm ich die Stimme von Michaelis: „Was ist so spannend, dass die Bau-Klassen dabei sind?" Ich drehte mich um. Nun bemerkte auch Mr. Carter, dass ich nicht die einzige Schülerin oben war. „Michaelis? Was machst du noch hier?", fragte er erstaunt. Bevor der lila haarige Junge antworten konnte, winkte der Lehrer ab: „Ist doch auch egal! Akuza nimm ihn bitte mit nach unten" Mein Lehrer schien Kopfschmerzen zu haben, denn er massierte sich genervt die Schläfen. Michaelis stand auf. Er lief auf mich zu, blieb vor mich stehen und schaute mich mit seinen Augen eindringlich an. Erst jetzt viel mir auf, dass der Spanier unterschiedliche Irisfärbungen hatte. Die linke Seite spiegelte ein klares Türkis, wie bei dem schönsten See auf dieser Welt, wieder. Das andere Auge, war in einem lieblichen Lavendelton gefärbt und hatte anstatt einer Pupille eine Musiknote in deren Mitte. Ich war so fasziniert von diesen Augen, dass ich gar nicht bemerkte wie ich den Jungen anstarrte. „Ist etwas?", vernahm ich seine Stimme nach kurzer Zeit. Endlich konnte ich mich von dem Anblick seiner Augen losreisen. Ich schüttelte den Kopf: „Ähhh.... Nein! Komm lass uns runter gehen. Wir sind eh schon spät dran."
Nach knappen fünf Minuten standen wir unten im großen Foyer. Dort war ein kleines Podest aufgebaut. Auf diesem Stand unser Direktor. Er redete mit den Lehrern und schaute sich mit den Lehrern immer wieder in der Menge um. Michaelis wollte sich einfach hinten hinstellen, doch ich zog vorsichtig an seinem Ärmel. „Jede Klasse hat seinen fixen Stehplatz. Unser ist dort vorne", versuchte ich mein Verhalten zu erklären. Ohne irgendeine Beschwerde lief er mit mir mit. Ich stelle mich neben Jordan. Jordan Smith war ein dezent komischer Typ. Und ich sage das nicht nur, weil er Schwul ist. Das machte ihn ja noch halbwegs normal. Man hatte bei ihm das Gefühl, dass er sich nicht ganz entscheiden konnte. Entweder er war der Gruppenmensch schlecht hin oder der introvertierteste Typ aller Zeiten. Manchmal konnte man schon von Glück sprechen, wenn er sich nicht vor Panik aus dem Fenster stürzte, weil in jemand ansprach. Genauso gab es Tage, an denen er im Punkto Make-Up ganz klar jedes Mädchen überholte, weil er so viele Tonnen draufhatte. Und an anderen sah er aus, wie ein Nerd. Ich rede von einem Klischeehaften Nerd. Also Rund-Glasbrille, Hemd mit einer Fliege, Hosenträger und einer karierten Hose. Jordan war auf alle Fälle ein Mann der extremen. Heute sah er noch halbwegs gut aus. Naja, seine Haare waren dunkel blau, aber das war für einen aus der Kreativklasse komplett normal. Ich habe ja auch drei verschiedene Haarfarben.
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Akuza, Queen of Déere
De TodoDiese Geschichte handelt von der zukünftigen Tronerbin von Déere, einer magischen Welt, die parallel zu unserer existiert. Akuza ist eigentlich noch ein Schulmädchen, aber sie hat auch die Bürde für eine ganze Welt, da sein zu müssen. Was sie so in...