Mein Kopf flog instinktiv auf den Tisch. Es ist hart die Kronerbin eines unbekannten Reichs zu sein und gleichzeitig ein ganz normales Schulleben zu führen. Ich zog meine Brille ab und blickte aus dem Fenster. Ich erhoffte mir etwas aus der anderen Welt zu sehen, was nicht so langweilig war, wie der Schulalltag. Leider wurde ich enttäuscht. Nichts war da. Alles normal so wie es sein sollte. Deprimiert schloss ich meine Augen, als ich sie wieder aufmachte befand ich mich an einem See. Alle um mich herum waren in Panik und rannten hektisch herum. Ich sah mich gezielt um. Ich war wieder einmal ausversehen in Déere gelandet, dies passiert nur, wenn sie mich brauchen oder ich einen Rat von meinen Eltern brauchte. Doch die waren nicht hier. Ich erkannte, wie alle Menschen auf den See starrten. Ich folgte den Blicken der anderen mit meinem. Mitten auf dem See war ein Flugzeug, das mit der Schnauze im See steckte und der Rest zeigte senkrecht nach oben. Dies war selbst für Déere ungewöhnlich, dass die Schwerkraft außer Kraft gesetzt wurde. Ich sah mich wieder um. Anscheinend kamen langsam due Rettungskräfte an. Ich sprang ins Wasser und schwamm blitzschnell zu dem Flugzeug. Ich hatte das Schwimmen von Meerjungfrauen gelernt, als ich sieben war. Damals hatten wir Wettschwimmen veranstaltet und ich habe immer gewonnen. Naja, meistens haben sie mich gewinnen lassen. Die Rettungskräfte liefen über die noch vorhanden Teile von den Stegen, die sich quer über den See zogen. Ich war als Erste bei dem Flugzeug da. Schnell erkannte ich den Piloten, weil er alleine und vollkommen durchnässt auf dem Steg saß. Ich schwamm zu ihm und zog mich zu ihm auf den Steg. „Hallo Prinzessin!", meinte er sanft. Ich bemerkte, dass in seiner sanften Stimme auf etwas Betrübtes mitschwang. „Hallo. Du kannst mich gerne Akuza nennen.", sagte ich lachend und lies mich neben ihm nieder. „Was ist den passiert?", fragte ich vorsichtig. Ich blickte auf und sah, wie die Rettungskräfte herrannten und spurteten. Einige nahmen schon den Weg durchs Wasser. „Siehst du doch! Mein Flugzeug steckt senkrecht im Wasser", sagte er leicht verärgert. „AKUZA!!! PRINZESSIN!!", vernahm ich die Stimme meiner elfischen Gefährtin. Sie sprang leicht, wie eine Feder, über das Wasser und kam somit ziemlich schnell zu uns. Die Rettungskräfte war von der Kraft Gwendolins beeindruckt und blieben kurz stehen, bis die kleine Elfe bei uns war. „Weißt du eigentlich, was du angestellt hast??", schrie sie den Piloten an. Ich guckte verwirrt an. „Natürlich, weiß ich das. Alle in Déere wissen es!", schrie es verzweifelt zurück. Meine verwirrten Blicke wechselten zwischen den Beiden, die sich nun gegenseitig böse Blicke zuwarfen, hin und her. Bevor ich Gwendolin nach einer Erklärung fragen konnte, waren die Rettungskräfte da und nahmen den Piloten mit sich. Allen Anschein nach wollten sie mich auch mitnehmen, doch Gwendolin verhinderte dies. Alles ging so schnell, dass ich es nicht richtig mitbekommen hatte. Gwendolin nahm mich mit den Palast, wo meine Eltern schon auf mich warteten.
Nun stand wieder ein peinliches Familientreffen an. Dies war eines der einzigen Dinge, die ich an Déere nicht mochte. Nach 2 Stunden wurde ich von Gwendolin in mein Zimmer begleitet. „Gwen? Was hat der Pilot den angestellt?", fragte ich ganz vorsichtig. „Klar, dass du sowas nicht weißt!", sagte sie leicht gereizt. Mein Gesichtsausdruck sprach anscheinend Bände. „Entschuldige Prinzessin! Du weißt, dass Déere das Spiegelbild von deiner normalen Welt ist. Die Seen von Déere repräsentieren die Tränen, die die Menschen aus Liebe vergießen. Sie sind sehr zerbrechliche Ökosysteme. Sobald auch nur ein kleiner nicht-natürlicher Zwischenfall gibt kann dieser See und die Liebe der dazugehörigen aus dem Gleichgewicht gebracht und so manche Liebe auch grundlos zerstört. Die Menschen wachen dann auf und fragen sich warum ihr Leben mit diesem einen Menschen verbringen sollten. Es kommt zu Streitereien, die unbegründet sind und aus dem nichts kommen", erklärte sie nun wieder etwas ruhiger. Sie setzte sich deprimiert neben mich. „Leider kann niemand etwas dagegen tun", hörte ich ihre niedergeschlagene Stimme. Ich spielte zu dem Zeitpunkt mit meinen Kräften. Neben dem Teleportieren konnte ich auch Telekinese anwenden. Ich lies gerade etwas zu trinken rüber schweben, als es mir einfiel. „Warte hier auf mich!", sagte ich voller Freude. Ich schloss die Augen und teleportierte mich so zu dem Flugzeug. Ich stand auf dem Steg, wo ich vorher mit dem Piloten geredet hatte. Ich hob meine Hand, konzentrierte mich auf das Flugzeug. Ich analysierte die Statik, die Form und das Gewicht des Flugzeugs. Ich konnte es leicht anheben, aber spürte sofort, dass ich so zu wenig Kraft habe. Ich schloss meine Augen und strengte mich an. Plötzlich flimmerten Bilder vor meinem inneren Augen. Michaelis wie er neben mir sitzt und mich beobachtet. Er versucht zu zeichnen, verwirft das Papier aber. Nun beginnt er zu schreiben. Ich konnte nicht erkennen was er schreibt. Er schaut wieder zu mir rüber und lächelt. Plötzlich zieht er seine Jacke aus und legt sie über mich. Ich spürte wie eine wohlige Wärme meinen Körper durchfliest und mir Kraft spendet. Mit dieser neuen Kraft konnte ich das Flugzeug aus dem See hieven und sicher an das Ufer bringen. Ich konnte es sogar so drehen, dass kein einziges Teil ins Wasser reichte. „Liebe verleiht einem sehr viel Kraft, aber sie kann einem die eigene Kraft auch rauben!", sagte eine fremde Stimme. Ich wirbelte herum und sah am Ufer eine alte Dame. „Was? Wie bitte?", fragte ich verwirrt. Ich lief zu ihr und fragte erneut: „Was meinten sie damit ‚Liebe verleiht einem Kraft'?" Die alte Dame lachte: „Du unerfahrenes Ding. Der See hat mir deine Gefühle für einen Jungen offenbart und du hast es auch gesehen. Es war dein Wunsch, dass dieser Junge sich so um dich kümmert.", erklärte mir die alte Dame und verschwand vor meinen Augen. „Déere ist komisch!", entfuhr es mir. Ich teleportierte mich zurück in das Schloss zu Gwendolin. Diese ging schon nervös auf und ab. „Ich hab unser Problem mit dem See gelöst!", teilte ich ihr mit. „Wie das?", krächzte es aus ihrem Hals. Ich erklärte es ihr und hoffte, dass sie es für gut befand. Gut war untertrieben. Sie fiel mir um den Hals: „Du bist die Größe, Zaza." Ich sah Gwendolin ruhig an: „Gwen, ich sollte zurück an meine Schule!" „Natürlich, dein Double war wie immer aktiv", sagte sie nun wieder ernst.
Ich wusste, dass ich wieder in meiner Schule war, weil ich auf einem Stuhl saß, vermutlich meinem Stuhl. Ich spürte, wie jemand etwas auf mich legte. Etwas warmes, leichtes, wie eine Decke. „Schlaf gut Prinzesschen!", hörte ich die Stimme an meinem Ohr. „Michaelis", schoss es durch meinen Kopf. Mein Herz raste und ich schreckte hoch. Mein Gesicht war nur wenige Zentimeter von seinem entfernt. Ich wurde rot und wich nach hinten aus. Michaelis machte, dasselbe. „Prinz...esschen! Du bist wach?!", stotterte erstaunt. Wir sahen uns einfach nur an. Keiner sagte ein Wort. „Ich muss mal auf die Toilette!", sagte er schlussendlich und ging
DU LIEST GERADE
Akuza, Queen of Déere
RastgeleDiese Geschichte handelt von der zukünftigen Tronerbin von Déere, einer magischen Welt, die parallel zu unserer existiert. Akuza ist eigentlich noch ein Schulmädchen, aber sie hat auch die Bürde für eine ganze Welt, da sein zu müssen. Was sie so in...