FOUR

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Langsam öffnete er die unverschlossene Holztür und plötzlich wurde ich doch etwas nervös. Ich hatte mit allem gerechnet aber das was sich hinter der Tür befand, mit dem hätte ich niemals hier gerechnet. Es war eine einfache Besenkammer, dort stand ein Putzeimer, ein kleines Regal und ein Wischmopp.

"Willst du mich eigentlich auf den Arm nehmen?!" konnte ich meinen Mund nicht halten und bereute es sofort. Er schaute auf mich herab.

"Sei still!" sagte er mit einem genervten Unterton und ich verstummte.

Er lief einen Schritt in die Putzkammer und räumte verschiedene Sachen aus dem Regal. Ein kleines silbernes Kästchen erschien an der Wand und er tippte eine kurze Zahlenkombination darauf ein. Ein lautes zischen ertönte und die Wand fuhr ein Stück zurück wie auf rollen, um dann nach links zu verschwinden. Ein geheimer Kontrollraum wurde enthüllt und erstaunt lief ich ihm freiwillig hinterher. Wie Ameisen wuselten die Laboranten in ihren weißen Kitteln umher und notierten sich immer wieder einzelne Sachen auf ihren Klemmbrettern. Als sie mich entdeckten wurde ich vorgeführt wie ein Zootier, alle Blicke lagen auf mir und der Mann machte keine Anstalten mich von hier weg zu bringen.

"Hallo, mein Name ist Meghan Reed aber für dich heißt es Mrs. Reed." mit einem Satz drehte ich mich um und sah eine Frau mit blonden Haaren vor mir. Sie hatte eine schmale schwarze Brille auf, die ihre böse funkelten grünen Augen nur noch mehr zur Geltung brachten.

"Ich habe schon viel von dir gehört, du bist nicht wie die anderen." fuhr sie fort, allerdings konnte ich mit diesen Informationen nichts anfangen. Sie lief an mir vorbei und unsanft wurde ich nach vorne geschupst, als kleiner Hinweis das ich ihr folgen sollte. Wir liefen durch einen großen Metallbogen in einen mit Dunkelheit erfüllten Raum. Mrs. Reed legte einen großen Schalter rechts an dem Eingang um und schlagartig wurde alles in dem Raum mit grellem weißen Licht geflutet. Ich schaute mich um doch mein Blick blieb in der Mitte der Räumlichkeit hängen, dort stand ein riesiger runder Glasbehälter gefüllt mit einer klaren Flüssigkeit, die auf den ersten Blick aussah wie Wasser.

"Was ist das?" fragte ich sie leise.

"Das hat dich nicht zu interessieren!" entgegnete sie mir nur schnippisch. Wieso haben sie mich überhaupt hier hergebracht wenn ich das alles nicht sehen sollte?

"Das wirst du noch früh genug erfahren." ertönte eine mir fremde Stimme am Ende des Raums. Ich erblickte einen etwas älteren Mann mit einem schwarzen Fedora Filzhut. War er etwa derjenige, der hier die ganzen Anweisungen gab?

"Nun macht ihr doch mal die Handschellen ab, wie sieht denn das aus. Wir sind hier doch schließlich keine Unmenschen." versuchte er freundlich zu sagen und zwang sich ein Lächeln auf. Der Wachmann befolgte seine Anweisung und nahm sie mir ab, sie hinterließen zwei rote Streifen um meine Handgelenke und ich umklammerte sie fest.

"Wie dir sicherlich schon aufgefallen ist, hast du schon mehr Tests hinter dir als die anderen. Trotz deiner kurzen Aufenthalts Zeit hier." fuhr er fort und stand mir nun direkt gegenüber. Fast jeden Tag holten sie mich aus der Zelle und stellten mich vor unlösbare Aufgaben. Stundenlang sperrten sie mich in irgendwelche Räume und wollten das ich Gegenstände mit meinen Gedanke bewege und wenn ich es nicht schaffte dann ließen sie mich über Nacht darin. Als eine Art Strafe für mein versagen. Ich hatte es so satt ihnen zu gehorchen aber die anderen konnten ihre Kräfte einfach noch nicht richtig beherrschen um hier zu entkommen.

"Auch heute haben wir etwas ganz besonderes mit dir vor." sprach er ekelhaft freundlich weiter.

"Achja? Sperren sie mich wieder weg, wie ein wild gewordenes Tier?" spottete ich und versuchte mich somit überlegener zu fühlen, doch ich scheiterte. Die Frau mit den grünen Augen warf mir nur einen giftigen Blick zu und der alte Mann ließ sich wohl einfach nicht aus der Fassung bringen.

The secret ProjektWo Geschichten leben. Entdecke jetzt