THREE

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Über einen Monat werde ich nun schon hier gefangen gehalten. Dauernd werden irgendwelche Tests gegen meinen Willen an mir durchgeführt. Mein Zeitgefühl habe ich inzwischen komplett verloren, nur an dem kleinen Fenster kann ich erkennen ob es morgens, mittags oder abends ist. Das Essen ist immer gleich, es gibt Reis mit einem Stück Hühnchen oder Bohnen und das im Wechsel, dazu gibt es immer ein trockenes Brötchen. Tag für Tag öffnet sich die kleine Luke an unserer Stahltür und ein Tablett mit 5 Bechern gefüllt mit jeweils 5 Tabletten und ein Krug mit Wasser wird hindurch geschoben. Keiner von uns wusste was diese Tabletten bewirkten, denn Antworten bekamen wir keine und wenn wir uns weigerten sie zu nehmen, wurden sie uns gewaltsam eingeflößt. Meine Blicke streiften über das Tablett und suchten nach dem Pappbecher mit meinem Namen darauf, ich wartete bis sich alle ihr Essen genommen hatten und holte mir dann meins. Um im Anschluss auf mein Hochbett zu klettern und zu essen, doch kaum hatte ich die letzte Pille geschluckt wurde die große Stahltür entriegelt.

"Und das ist unser Alphateam."
In meinem Gesicht bildete sich ein großes Fragezeichen. Ich gehöre zu den Alphas? Was soll das heißen? Was für ein Team?

"Eine starke Truppe aber halt! Sehe ich dort oben einen Neuling?" Fragte der Fremde. Er sah aus wie einer von den Men in Black. Ich versteckte und drückte mich gegen die Wand.

"Ja. Das ist Judy Sinclair, 23 Jahre alt. Sie hat eine sehr starke Persönlichkeit und ihren Willen konnten wir auch nicht brechen." Bei seinen letzten Worten, wurde er immer leiser und schaute den Fremden verdächtig an. Als würden sie mehr über mich wissen als ich selbst.

"Nehmt sie mit!" Veranlasste er nun und gewaltsam wurde ich vom Bett gezogen. Ich fing an zu schreien und wehrte mich mit all meiner Kraft aber sie waren einfach stärker. Rick und Ryan griffen sie an, ohne Erfolg. An meinen Schulterlangen dunkel braunen Haaren, schleiften sie mich durch die weißen Flure. Als wäre ich ein Stück Dreck. In einem Labor entnahmen sie mir Blut und ich konnte sie nach wenigen Minuten schon über das Ergebnis sprechen hören.

"Das kann unmöglich stimmen, alles deutet darauf hin das sie ein Epigone ist. Sie ist wahrscheinlich eine der letzten ihrer Art." Sagte eine der beiden schockiert.

"Da muss ein Fehler vorliegen. So etwas kann es nicht geben!" Entgegnete ihr die Frau mit den schwarzen Haaren aber die Ergebnisse in ihren Händen schienen für sich zu sprechen. Schlagartig überkam mich die Angst und Panik, ich wusste plötzlich nicht mehr wer ich eigentlich war, ich wollte nur noch hier weg und das so sehr, das ich meine Fesseln los riss.

"Was habt ihr mit mir gemacht?!" Schrie ich sie an. Ich hatte keine Kontrolle mehr über mich, alles fing an zu wackeln. Als hätte ich ein Erdbeben ausgelöst, ich stürmte auf sie zu, als ich keine Antwort bekam schnappte ich mir eine der Frauen an ihrem weißen Kragen. Erschrocken von dem was ich tat, ließ ich sie fallen und rannte Richtung Zelle.
"Hinterher!" hörte ich sie noch rufen, doch als sie bei mir ankamen, saß ich schon zusammen gekauert vor dem Eingang.

"Aufstehen!" Ich folgte der Anweisung und durfte wieder zu den anderen.

In dem Verließ so wie ich es nenne, kam Nathaniel auf mich zu und legte mir eine Hand auf die Schulter, als Zeichen dafür das ich mich beruhigen sollte.. Ich war wie versteinert, in Sekunden schnelle riss er seine Hand wieder von mir und schaute mich schockiert an.

"Du kochst ja richtig." stellte er fest. Seit dem ich so wütend geworden bin, glühte ich wortwörtlich.

"Mir ist auch wirklich warm..." sagte ich leise und stellte mich an das mit Gitterstäben versehene Fenster. Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, sah ich das die anderen in einem Kreis standen und über etwas zu diskutieren schienen.

"Um was geht es?" fragte ich sie interessiert, als ich zu ihnen gelaufen war.

"Es geht um Luan, wir glauben nicht daran das sie ihn getötet haben." Erklärte mir Tiara.

The secret ProjektWo Geschichten leben. Entdecke jetzt