FIVE

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Als ich wieder zu mir kam, wusste ich nicht wo ich war. Ich war ganz alleine in einer Zelle, ohne irgendetwas. Sie hatten mir nicht mal ein Bett hingestellt. Langsam richtete ich mich auf bis ich ein starkes stechen in meiner Magengegend vernahm. Reflexartig fasste ich an meinen Bauch und streifte über einen Verband. Nach und nach kehrten meine Erinnerungen wieder zurück und ich fing an wie eine Irre gegen die Tür zu hämmern.

"Lasst mich hier raus!" schrie ich verzweifelt gegen die dicke Stahltür. Allerdings war alles was das bewirkte, das ich mein leises Echo durch den leeren Raum hallen hörte. Gefühlte Stunden verbrachte ich in dem leeren Zimmer, bis ich endlich ein klacken an der Tür vernahm.

"Du darfst nun wieder zu deinem Team." sprach ein bewaffneter Mann, der den Raum betrat. Schnell befolgte ich seine Anweisung, bevor sie es sich anders überlegten und lief ihm mit schnellen Schritten hinterher. Durch die plötzlichen Bewegungen verschlimmerten sich meine Schmerzen an der Stichwunde und ich wurde immer langsamer.

"Hey! Nicht trödeln!" schnauzte er mich an und ich warf ihm nur einen giftigen Blick zu. Meine Hand fest auf die Wunde gepresst, versuchte ich so gut es ging mit seinem Tempo Schritt zu halten. Als er die Tür mit der Aufschrift 'Block B' öffnete viel ich erschöpft auf meine Knie. Ich hatte an diesem Tag so viel Blut verloren, das ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte.

"Verdammt. Steh auf!" befahl er mir mit einem bedrohlichen Unterton, doch ich konnte nicht.

"Ich kann nicht!" entgegnete ich ihm bissig. Daraufhin packte er mich an meinem Arm und zog mich grob auf meine Füße. Sein Griff verstärkte sich abermals, als ich erneut drohte zu fallen.

"Wieso bringt ihr mich nicht einfach um, macht es euch Spaß mich zu Quälen?! Ihr wisst genau, das solange ich auch nur einen weiteren Atemzug machen werde. Gegen euch kämpfen und nicht aufgeben werde bis-" er schnitt mir das Wort ab und erhob seine Stimme.

"Schweig jetzt still, du törichtes Gör! Du weißt Garnichts!" war das letzte was er sagte bevor wir an der Zelle angekommen waren. Er öffnete die Tür und ließ mich am Eingang auf den Boden fallen. Rick sah das ganze mit an und kaum wurde die große Stahltür wieder verriegelt, stürmte er auf mich zu.

"Was haben sie mit dir gemacht?" fragte er mich völlig überfordert und half mir dabei, mich aufzusetzen. Nun bemerkten auch die restlichen 3 meine Anwesenheit und stellten sich um mich.

"Halt still, ich kann dir helfen." sprach Rick beruhigend auf mich ein und nahm vorsichtig meine Hand von dem Verband. Er zeigte auf die Wunde und fragte.

"Darf ich?" ich gab ihm ein nicken als Zustimmung und machte mich auf schlimme Schmerzen gefasst aber alles was passierte war, das ein kurzes grelles leuchte den Raum einnahm und nach wenigen Sekunden schon wieder verschwand. Als ich meine Augen öffnete konnte ich es nicht glauben, die Wunde war weg. Es sah aus als wäre sie nie da gewesen.

"Wie...." war alles was ich rausbekam und er schmunzelte leicht.

"Hast du mir das etwa nicht geglaubt, als ich und Ryan dir von unseren Gaben erzählten?" fragte er mich sarkastisch und um ehrlich zu sein hatte er recht. Doch nun hatte ich keine Zweifel mehr, an niemanden von ihnen.

Immer noch erfüllt mit diesem mulmigen Gefühl, das mich seit ich hier bin nicht mehr los lässt. Legte ich mich in mein Bett und versuchte mich ein wenig auszuruhen, denn auch wenn meine Wunden nun geheilt waren, war ich doch ziemlich erschöpft.
Ich starrte gefühlte Stunden an die Decke bis ich ein Knacken hörte. Das selbe Knacken, das man hört wenn man die Leiter zu meinem Bett hochklettert. In Kampfstellung erwartete ich wie auch sonst das schlimmste. Ich holte aus und ein paar Millimeter vor Nathaniels Gesicht konnte ich meine Faust noch gerade so bremsen.

The secret ProjektWo Geschichten leben. Entdecke jetzt