JIMIN
Hasserfüllt betrachtete ich mein Gegenüber, welches seine Arme vor dem Oberkörper verschränkt hatte und mich abwartend begutachtete, denn offenbar erwartete er von mir den ersten Schritt und den konnte er auch haben. Wütend ging ich auf ihn zu und baute mich vor ihm auf, wohlwissend dass er größer als ich war.
Dennoch sollte er wissen, dass ich sauer war und ihn nun zur Rede stellen wollte.
„Was hast du aus mir gemacht?!", fragte ich ihn wütend und ballte meine Hand zur Faust, auch wenn ich von dieser niemals Gebrauch machen würde. Aber ich wollte Antworten auf meine Fragen hören.
„Ich? Das warst alleine du, Park Jimin", erwiderte er und schaute mich lässig an, zuckte dann mit den Schultern, als würde ihn das alles nicht einmal interessieren.
„Ich habe nicht dafür gesorgt, dass ich zu einem Nichts wurde. Ich bin kein Mensch mehr, du hast mir sogar das genommen", redete ich ihm an den Kopf.
„Ich kann nichts mehr essen, ich fühle mich nicht mehr menschlich. Ich jage andere Seelen, also was bin ich bitte? Was hast du aus mir gemacht?", verlangte ich von ihm zu wissen, denn ohne seine Antwort würde ich wohl nie mehr wieder in den Spiegel schauen können.
„Du bist mein Besitz. Ein Mensch, der seine Seele an einen Dämonen gegeben hat, ist keines von beiden, aber etwas dazwischen. Wir definieren es nicht, denn für uns spielt das keinerlei Rolle", erklärte er mir dann und betrachtete mich von oben bis unten. „Sei froh, dass es bisher nur das Essen ist"
Ich würde zwar gerne wissen, wie ich diese Aussage deuten durfte, allerdings wollte ich nicht weiter darauf eingehen, denn ich wusste genau, dass die Antwort mich nur noch schlechter fühlen lassen würde, aber mir brannte eine andere Frage auf der Zunge und ich zögerte nicht diese auszusprechen.
„Wir werde ich dann diesen elenden Hunger los?", fragte ich ihn und rieb mir erneut den Bauch, der sich anfühlte, als hätte ich darin ein riesiges Loch. Er begann einen Moment zu überlegen, ehe er seinen Mund wieder öffnete und antwortete: „Dazu musst du wie ich andere Seelen verzehren."
Entsetzt musterte ich ihn. Jetzt sollte ich diese Seelen also nicht nur fangen, ich sollte sie auch noch verzehren? Das wird immer verrückter, mit jedem Tag und innerlich erhoffte ich mir immer noch, dass ich bald einfach in meinem Bett aufwachen würde und nichts von alldem je passiert wäre.
„Schau mich nicht so an, mach dich lieber an die Arbeit", mit ernster Miene schaute er mich dann an, noch immer überrumpelt brachte ich nicht einmal eine Antwort heraus. Auf einmal packte er mein Handgelenk und noch ehe ich mich versehen konnte, änderte sich das Ambiente und wir befanden uns wieder in dem Zimmer einer fremden Person.
Doch so fremd, wie ich mir die Person erhofft hatte, war es hier leider nicht, denn bei genauerem Hinschauen bemerkte ich, dass diese Person Schüler auf meiner Schule war. Auch wenn wir keine Freunde waren und ich ihn nur vom Sehen her kannte, so verunsicherte mich das gerade ungemein.
„Scheint wohl kein fremdes Gesicht zu sein", bemerkte Hoseok neben mir und betrachtete ihn ebenso näher.
„Ich habe dich bewusst hierher geholt, vielleicht wirst du auch bald merken, wieso das so ist", meinte er bloß und forderte mich daraufhin auf, mich wieder auf ihn zu konzentrieren.
Da ich ohnehin keine andere Wahl hatte, tat ich genau das, was er mir befohlen hatte und versuchte mich auf den Traum des Typen, dessen Name ich nicht einmal kannte, zu konzentrieren. Es dauerte nicht allzu lange, bis ich mich nicht mehr als Geist in seinem Zimmer befand, sondern seinen Traum betrat.
Überrascht schaute ich mich um, alles hier was düster und überall konnte man Negativität verspüren. Es war ein richtig seltsames Gefühl, es könnte sogar gerade auf mein Inneres anspielen und ich fragte mich gerade wirklich, ob das bloß ein einfacher Traum war oder es etwas mit ihm zutun hatte.
Aber was auch immer es sein vermochte, spätestens in ein paar Minuten würde das sowieso keinen mehr interessieren. Ich musste ihn zunächst ausfindig machen, damit ich ihn hier töten konnte und den Rest würde Hoseok dann wohl übernehmen. Mein Magen knurrte erneut, als ich mich dann auf die Suche machte.
Ich war froh, dass ich in etwa eine Ahnung hatte, wohin ich gehen musste, denn diese gesamte Negativität hatte einen Ursprung und wenn ich zu diesem gelangen würde, würde ich dort vermutlich auch die gesuchte Person finden. Es war sein Traum, das war nur plausibel.
Deshalb versuchte ich den Emotionen zu folgen, die immer negativer wurden und ich dieses Gefühl bekam, als würde ich in ein endlos tiefes Meer fallen, das mich immer weiter nach unten zieht. Das Gefühl kam mir so bekannt vor, aus all den Zeiten, in denen ich wegen Yoongi gelitten habe. Nur hier war es kein Liebeskummer.
Auch wenn es einem oft schwer fiel zu glauben, aber man selbst war nicht die einzige Person mit Problemen.
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Soul Hunter メ Jihope
Fanfic❝Ich werde dir ein kleines bisschen Himmel und ein großes Meer der Verzweiflung zeigen.❞ Park Jimin, ein junger talentierter Tänzer, ist bitterlich in seinen Hyung Min Yoongi verliebt. Er konnte es nicht mehr ertragen, er wollte ihn unbedingt verges...