Little Bit Nerdy L.H. AU

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Vorsichtig rüttele ich an dem Garagentor bevor es sich quietschend öffnet.

„So Jungs, das hier ist mein Heiligtum." Stolz präsentiere ich Ashton und Luke mein kleines „Musikzimmer."

Luke schnappt sich sofort meine E-Gitarre und schließt sie an den Verstärker. „Dann zeigen wir dir mal, was wir so können", meint er voller Enthusiasmus doch mit einem strengen Blick wird er von Ashton gebremst.

„Kumpel, siehst du hier irgendwo ein Schlagzeug?" Mit vor der Brust verschränkten Armen tippelt sein Fuß auf dem Boden.

„Dann nimm halt die andere Gitarre", erwidert der Blonde schulterzuckend.

„Stopp Jungs, die gehört mir!" meine ich und husche an dem Lockenkopf vorbei zu meiner Betsy. Eigentlich frage ich mich immer noch, wie ich so betrunken sein konnte, dass ich mit wasserfestem Edding auf meine nagelneue Gitarre ‚Luv ya Betsy' gekritzelt habe.

„Ich würde sagen, ich gehe schnell nach Hause und hole mein Schlagzeug", grinst er und macht auf dem Absatz kehrt.

Und nun stehe ich da alleine mit Luke.

Und jetzt?

Eine peinliche Stille kommt auf, die eher leider von meiner Mutter unterbrochen wird.

„Mali! Beweg deinen Allerwertesten sofort hier her!" Höre ich, wie sie durch das halbe Haus schreit. Ich zucke zusammen und schließe meine Augen.

Peinlicher geht es wohl nicht.

Mit hoch rotem Kopf stelle ich die Gitarre wieder zurück an ihren Platz. Bevor ich durch die Tür ins Haus gehe, wende ich mich noch Luke zu. „Meine herzallerliebste Mutter möchte mich sprechen, du entschuldigst mich", meine ich überzogen und rolle mit den Augen. Ich höre noch, wie er lacht bevor ich auch schon das Gebrülle meiner Mutter wahrnehme.

„Was?" frage ich und verschränke genervt die Arme vor der Brust.

„Was ist das?" Sie lehnt an der Kücheninsel, hat die Stirn in Falten gelegt und schaut mich böse an. In ihrer Hand hält sie einen aufgerupften Briefumschlag und einen Zettel.

„Woher soll ich das wissen?"

„Nicht so patzig, Fräulein!" tadelt sie mich und knallt den Wisch vor mich. Hinter dem Zettel erkenne ich den Stempel der Schule. Verdammt!

Ich nehme böses ahnend den Brief in die Hand und beginne zu lesen.

❝Sehr geehrte Ms. Harrison,

Wir möchten Sie mit diesem Brief über den Leistungsstand ihrer Tochter Malina Harrison informieren.

Aufgrund ihrer fehlenden mündlichen Beteiligung und den mangelhaften schriftlichen Leistung ist sie in folgenden Fächern gefährdet:

Mathematik: D(-)

Physik: F

Biologie: F

Chemie: D(-)

Aufgrund ihrer guten Leistungen in Englisch, gelingt es Ihrer Tochter die negative Note im Fach Mathematik auszugleichen. Doch durch die negativen Zensuren in den Naturwissenschaften ist Malina stark versetzungsgefährdet.

Wir bitten Sie deshalb um ein Elterngespräch mit der Tutorin Mrs. Hemmings.

Sie erreichen Mrs. Hemmings unter folgender Nummer zu den gewöhnlichen Sprechzeiten: 555-756992 Mit freundlichen Grüßen,

Mrs. Mayne, Schulleitung❞

Verdammt! Schoss es mir sofort in den Kopf.

„Ich bekomm das schon hin, Mum." Meine Stimme ist etwas kratzig. Ich schlucke schwer und hoffe einfach, dass Mum vergessen hat, was sie mir zu Anfang des Jahres angedroht hatte.