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Ein komischer Ton, welchen mein Handy von sich gibt, weckt mich auf. Ich schlage meine Augen langsam auf und drehe mich auf die Seite. Mein Arm baumelt aus dem Bett und ich taste nach meinem Handy, welches irgendwo auf dem Boden liegen sollte.

Mein Fenster kracht gegen den Schrank und lässt mich aufschrecken.

Ich stöhne auf und quäle mich aus dem Bett. Ich hatte heute Nacht vergessen meine Fenster zu schließen. Es ist nun fünf Uhr morgens und Gewittert so stark, dass man Angst haben muss, dass die Welt gleich unter geht.

Einige Regentropfen platschen in mein Gesicht, als ich vor dem offenen Fenster stehe um es zu schließen.

Genervt schlurfe ich im dunklen zurück, taste mich an meinem Schrank entlang und lasse mich ins Bett fallen. Leider habe ich im dunklen einen eher schlechten Orientierungssinn und knalle mit meinem Kopf gegen die Wand.

Also liege ich in meine Kissen stöhnend auf dem Bauch in meinem Bett. Mein Arm baumelt immer noch auf dem Boden und der seltsame Ton ertönt wieder.

Meine Finger tasten sich erneut am Boden entlang bis ich das Silikon meiner Handyhülle fühle, es am Ladekabel nach oben ziehe und mich auf die rechte Seite lege.

Genervt stelle ich fest, dass es einfach nur der Signalton von meinem E-Mail-Konto ist, was ich erst neu eingerichtet habe.

Da ich so wieso nicht so schnell wieder einschlafen kann, öffne ich die App und mir kommen zwei neue Mails entgegen.

Allerdings von einer unbekannten Adresse.

Gespannt öffne ich die erste Mail.

❝Hallo,

Das tut mir jetzt wirklich Leid, aber ich muss die Sache mit der Nachhilfe leider absagen.

Ich bin schon verplant, sozusagen.

Ich hoffe, dass ist ok für dich.

~L. ❞

‚Das trifft sich eigentlich gut', schießt es mir durch den Kopf.

Und genau das tippe ich auch prompt in mein Handy und schicke das ab.

Danach öffne ich die zweite Mail.

❝ Aber, wenn du magst, kann ich dir die Nummer von meinen besten Freund geben, er sucht noch Leute, denen er helfen kann.

~L.❞

Grinsend ignoriere ich die Mail einfach und lege mich zurück in meine Kissen. Doch ich kann nicht mehr schlafen.

Egal was ich tue.

Ich bin sogar schon so verzweifelt, dass ich aufstehe, zu meinem Buchregal gehe und ein ziemlich verstaubtes Buch heraus nehme. Es ist das Buch zu dem Film 12 years a slave.

Ich schlage es auf und beginne die ersten Seiten zu lesen.

**

„Malina!"

„Steh auf!"

„Du hast Besuch!"

Gebrüll drang nur unterbewusst zu mir durch. Ich machte meine Augen gezwungenermaßen auf und hatte eine komische Sicht.

Es dauerte verdammt lange, bis ich realisierte, dass ich über dem Buch eingeschlafen war.

Langsam ließ ich mir die Dinge meiner Mum nochmal durch den Kopf gehen.

Am Morgen war ich nicht die schnellste, was das Denken betraf. Genau deshalb dauerte es wieder ziemlich lange bis ich realisierte, dass sie etwas von Besuch geredet hatte.

Little Bit Nerdy L.H. AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt