Reflexe ✔

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Ich ließ mich auf eines der Sofas fallen und starrte die Decke an.
Das war ein ansterengender Tag...
"Müde?", hörte ich Katies belustigte Stimme neben mir.
"Nein, nur entnervt. Wir haben wegen Snape 20 Punkte Abzug bekommen. Und das nur, weil Jacob nicht talentiert ist und sofort einen Schlaftrank hinkriegt. Boah! Ich hasse Snape. Naja, in VgddK (Verteidigung gegen die dünklen Künste) habe ich 5 Punkte bekommen. Wenigstens etwas...", murmelte ich.
"Ich gehe zur Bibliothek, kommst du mit? Oder brauchst du Hilfe bei den Hausaufgaben?", fragte Katie.
"Ich komme mit", antwortete ich und stand auf, schnappte mir meine Feder, Tinte, das Zaubertrankbuch und etwas Pergament.
Gefolgt von Katie lief ich die Treppen zur Bibliothek runter.
Ich fasse es nicht! Wir kriegen in Zaubertränke nicht nur 20 Punkte Abzug, nein, natürlich nicht! Snape quält uns auch noch mit einer Hausaufgabe, eine Rolle Pergament über Dianthuskraut zu schreiben! Gott, ich hasse ihn jetzt schon.
Gedankenverloren merkte ich nicht, wie mir jemand entgegen kam. Ich bemerkte es erst, als ich in denjenigen reinlief und alle meine Sachen in die Luft flogen.
Reflexartig fing ich erst die Tinte auf, dann die Feder, keine Sekunde später die Pergamentrolle und zuguterletzt das Buch, welches jedoch auf meinem Kopf landete, auf.
Schief lächelte ich Oliver an.
"Wow... wie hast du das hinbekommen?", fragte er verblüfft, während Katie mir das Buch vom Kopf nahm.
"Ich glaube ich habe eine schnelle Reaktionszeit", grinste ich.
"Wo geht ihr eingentlich hin?", fragte Oliver an Katie gewandt.
"In die Bibliothek", antwortete Katie.
"Was wollt ihr denn dort?", wollte Oliver wissen.
"Hausaufgaben. Snape", antwortete ich genervt.
"Oh... dann lass ich euch mal in Ruhe."
Wir gingen weiter gen Bibliothek.
Dort machte ich meine Hausaufgaben für Zaubertränke während Katie für alte Runen übte.
Später ging ich komplett ausgepowert ins Bett.
Ich nahm mir ein Buch, das ich mir ausgeliehen habe, es hieß 'Quidditch im Wandel der Zeiten' und las das Buch ehe ich einschlief.

"Tara! Aufwachen!", trällterte Angelina und zog mir die Decke weg.
"Noch fünpf Mimudem...", nuschelte ich in mein Kissen.
"Nichts da!"
Ich wurde aus dem Bett geschubst.
"Na dankeschön", murmelte ich genervt.
"Aber gerne doch", antwortete Angelina mit einem gespielten Knicks.
Ich zog mich um und traf im Gemeinschaftsraum auf die Zwillinge.
"Morgen", gähnte ich und legte mich auf die Couch.
"Angelina, ich dachte sie geht mit uns essen und schläft hier nicht ein", sagte George entrüstet.
"Gute Nacht", murmelte ich, wurde jedoch hochgehoben.
"HEY!"
Fred trug mich wie einen Sack Kartoffeln auf der Schulter, während George und Angelina uns grinsend folgten.
"Lass mich sofort runter!", schrie ich Fred an.
"Nö."
"Lass mich verdammt nochmal runter! Ich kann alleine laufen!"
Dann ließ er mich endlich runter und ich rappelte mich auf.
"Vollpfosten...", murmelte ich.
"Wie bitte?"
"Nichts."
"Gut."

Schweigend setzten wir uns in die große Halle.
Die Hälfte aller Schüler starrte mich verwirrt an, bis ich merkte, dass meine Haare total zerzaust waren. Schnell macht ich mir einen hohen Pferdeschwanz und aß eine Banane. Mehr konnte ich nicht essen. Sonst müsste ich mich übergeben. Ich habe es gestern Mittag schon versucht, aber naja... ich habe zehn Minuten lang mir die Seele aus dem Leibe gekotzt. Ich will auch nicht näher darauf eingehen.
Völlig in Gedanken merkte ich gar nicht, dass sich ein Junge, ich schätze mal, ein Sechstklässler mit roten Haaren, mir gegenüber hinsetzte und mir die Hand hinhielt.
Ich reicht ihm meine Hand und schüttelte sie.
"Charlie Weasley, Mannschaftskapitän des Quidditch Gryffindor Teams", stellte er sich mir vor.
"Tamara McLaggen, bist du der Bruder von den beiden Chaoten?", fragte ich und zeigte auf Fred und George.
Er nickte.
"Wir sind keine Chaoten!", rief George empört.
Doch was er nicht bemerkte war, dass er seine Müslischale umgestoßen hatte und sie direkt auf mich zuflog.
Reflexartig zog ich meinen Zauberstab und rief "Wingardium Leviosa!"
Kurz bevor sie gegen meinen Kopf donnerte hielt sie in der Luft an.
Ich nahm die Schale und stellte sie ab.
"Wie gesagt... Chaoten", wiederholte ich belustigt, während Charlie mich mit offenem Mund anstarrte.
"Mund zu, es zieht", sagte Fred mit vollem Mund.
"Wood-hat-mir-von-dir-erzählt-und-von-deinen-Reflexen-geschwärmt-deswegen-wollte-ich-dich-fragen-ob-du-ins-Quidditch-Team-willst", ratterte er runter.
"Wirklich?", fragte ich ungläubig.
"Ja und du hast es mir gerade bewiesen", fügte er grinsend hinzu und deutete auf Georges Müslischale.
"Und das nennst du Loyalität, Bruderherz?", fragte George.
"Was?"
"Du nimmst sie in dein Team auf und uns nicht?", murrte Fred beleidigt.
"Och Jungs", ich klopfte beiden auf den Rücken, "ihr kommt schon noch ins Quidditch Team... irgendwann."
"Jetzt reichts!", sagte George wütend und packte mich so wie Fred vor einigen Minuten und schmiss mich über die Schulter wie einen nassen Sack und lief durch die Halle, woraufhin ich wieder verwirrte Blicke kassierte.
"Morgen um 18 Uhr ist Training!", rief Charlie mir noch hinterher
und ich hob den Daumen.
Draußen ging George durch das Eichenportal in Richtung See.
"Was hast du vor, George?", fragte ich panisch.
"Ach... nichts schlimmes"? antwortete er und trug mich immer weiter in Richtung See.
"GEORGE WEASLEY! DU LÄSST MICH JETZT RUNTER!!!"
"Schmink dir das ruhig ab."
Er ging auf den Steg und hielt mich schon über dem Wasser und ich hielt die Luft an.
"George, lass sie!", rief kein anderer als Charlie.
George setzte mich entnervt auf dem Steg ab.
"Danke Charlie", sagte ich.
"Ja, danke Charlie", äffte George mich in hohem Ton nach.
Wir drei kehrten wieder ins Schloss zurück.
In der großen Halle angekommen setzten wir uns dem grinsenden Fred gegenüber.
"Und wie war der Ausflug?", fragte er.
"Toll", gab ich ironisch wieder.

Friendship can be also Family - Tamara McLaggen ✔ (Beendet + Überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt