Kapitel 4
Seufzend lehnte ich meinen Kopf an das Fenster des Zugs. Bis jetzt sind wir gerade mal drei Stunden gefahren und Natsu musste sich schon 4 mal übergeben. "Bedrückt dich irgendwas?", fragte mich Lucy. "Nein. Ich hab nur darüber nachgedacht, dass es schon seltsam ist, dass ich mich an nichts mehr von meiner Familie erinnern kann", teilte ich ihr mit. "Ich denke das ist normal. Ich meine du warst ja noch so klein." "Ja", sagte ich nicht gerade überzeugt. "Wieso bist du eigentlich noch wach?", fragte ich sie. "Ich konnte nicht schlafen", erklärte sie. Lächelnd betrachtete sie den schlafenden Natsu. Wissend grinste ich sie an. Als sie das merkte, wurde sie rot. "Du stehst also auf Natsu", stellte ich fest. "Was?Nein! Das...das verstehst du vollkommen falsch!" "Sicher", sagte ich sarkastisch. Auch ich betrachtete unsere schlafenden Begleiter. Mein Blick blieb an Erza hängen. Lucy folgte meinem Blick. "Sie sieht fast schon harmlos aus", kommentierte sie. "Erza war nicht immer so wie du sie kennst", rutschte es mir raus. "Wie meinst du das? " "Ach vergiss es", sagte ich schnell und legte mich zu den anderen. Erza soll es ihnen selbst erzählen, wenn sie soweit ist, dachte ich. "Du solltest auch schlafen Lucy." Ohne weitere Fragen legte auch sie sich hin. Kurze Zeit später hörte ich sie gleichmäßig Atmen. Seufzend drehte ich mich auf die Seite und schloss meine Augen. Kurz bevor ich einschlief sah ich das Bild eines Mädchens mit pinken Haaren und blauen Augen, welche mich traurig anschaute (Bild). Als ich meine Augen wieder öffnete war es schon wieder Tag und die anderen wach. "Morgen", murmelte ich verschlafen. "Gut das du aufwachst. Wir sind in 1 Stunde da", teilte mir Erza mit. Schnell stand ich auf und Lucy reichte mir meinen Koffer. Mit Klamotten auf dem Arm machte ich mich auf den Weg auf die Toilette. Dort angekommen schloss ich die Tür hinter mir zu und zog mir ein weißes Top mit schwarzem Rock und weißen Stiefeln mit Keilabsatz an. In Eile machte ich schnell meine Haare und lief zu den anderen. "In zehn Minuten halten wir am Hauptbahnhof Serial. Ich hoffe sie hatten eine angenehme Fahrt", hallte die Stimme des Zugführers durch die Wagons. Nervös hüpfte ich von einem Bein auf das andere.
Als der Zug hielt mussten wir erst einmal versuchen Natsu aus dem Wagon zu kriegen, was gar nicht so einfach war. Zusammen machten wir uns dann auf den Weg Richtung Marktplatz. "Wir sind in der Mitte von Serial. Also müssen wir weiter Richtung Norden um in den Wald zu gelangen. Das ist zu Fuß 1 Stunde. Danach müssen wir uns nach einem alten zugewachsenen Weg umsehen", sagte Erza mit der Karte in der Hand. "Ich wäre dafür, dass wir erstmal etwas Essen gehen", schlug Natsu vor. "Aye", stimmte Happy zu. Wie zur Bestätigung knurrte mein Magen. "Ich glaube da vorne ist ein Restaurant", meinte Lucy und zeigte in die Richtung. Tatsächlich hing dort ein Schild mit der Aufschrift 'Betty's Leckereien'. Zielstrebig ging Natsu darauf zu. "Essen!", rief er glücklich. Kopfschüttelnd folgten wir ihm. Vor der Ladentür stand eine Frau. "Hallo! Willkommen in 'Betty's Leckereien'. Ich verteile heute zum Jahrestag Blumen für das Grab und die Gedenkstätte. Wollen Sie welche?", fragte sie mich, während die anderen schon ins Restaurant gingen. "Huh?", fragte ich. "Heute vor 14 Jahren verschwanden beide Kinder der Amori Familie. Kurz darauf nahmen sich Julia und Shinji Amori das Leben. Die Bewohner von Serial errichteten eine Gedenkstätte für die Kinder in der Hoffnung sie würden eines Tages wieder zurück kehren. Bis heute gibt es ein paar Bewohner die noch Hoffnung haben, doch viele haben den glauben verloren", erklärte sie mir. "Sie hatten zwei Kinder?", fragte ich verwirrt. "Zwei Töchter. Hier ist ein Bild von ihnen", sagte die Frau und reichte mir ein Bild. Dort stand ich mit einem Mädchen. Ich erkannte das Mädchen. Ich hatte sie gesehen bevor ich eingeschlafen bin. "Wie heißt sie?", fragte ich. "Melodie Dalia Amori. Sie ist ein Jahr jünger als ihre Schwester Yuna Celestia Amori." Immer noch verwirrt stellte ich das Bild zurück. "Ich hätte gerne eine Blume", meinte ich. "Hier bitte sehr", sagte sie und überreichte sie mir. "Kanntest du Yuna?", fragte sie mich. "Ich habe sie mal kennengelernt", antwortete ich und ging in das Restaurant. Dort saßen die anderen an einem Tisch. "Hey! Wir haben schon was zum Essen bestellt", klärte mich Lucy auf. Schwach lächelte ich. "Was ist los?", fragte mich Erza. "Nichts", antwortete ich. Ungläubig sahen mich alle an. Seufzend setzte ich mich neben Gray und betrachtete die Blume. Eine Schwester also, dachte ich mir. "Wir müssen später einen kleinen Umweg machen", murmelte ich. "Warum? " "Ich würde gerne jemanden Besuchen", antwortete ich schlicht. "Wen denn?", fragten mich die anderen. "Meine Eltern." Keine fünf Minuten später kam die Kellnerin mit dem Essen. "Möchten Sie bestellen?", fragte sie mich freundlich. "Ich hätte gerne ein Wasser. Zum Essen Bitte nichts", antwortete ich. Lächelnd nickte sie und verschwand in Richtung Küche. "Also weißt du wo sie sind? ", fragte Erza nach. Stumm nickte ich und starrte auf das Glas Wasser, welches gerade vor mir abgestellt wurde. "Danke", murmelte ich. Kaum hatte ich einen Schluck getrunken, fingen meine Freunde an zu essen. Wobei man bei Natsu nicht von essen reden kann. Die Hälfte von seinem Hähnchen lag überall am Tisch verstreut. "Natsu?" "Wasch isch?", wollte er mit vollem Mund wissen. "Könntest du vielleicht so essen, dass nicht alles am Tisch verstreut ist? ", fragte ich ihn. Verwirrt blickte er sich am Tisch um und zuckte grinsend die Achseln. Angeekelt fischte ich ein Stück Hähnchen aus meinem Wasser. "DAS trink ich nicht mehr", meinte ich und schob das Glas von mir weg. Leise lachten meine Freunde.
Ein wenig später gingen wir in Richtung Norden. "Hier müssen wir links", sagte ich und bog ab. "Aber Richtung Wald müssen wir weiter gerade aus", widersprach Erza. "Ich wollte doch noch zu meinem Eltern. Sie leben ja nicht mehr in dem Anwesen", erklärte ich. Stumm folgten sie mir. Schon von weitem sah ich das große Tor von dem Friedhof. Erstaunt blieb ich stehen. Er war riesig. Wie sollte ich da nur das Grab meiner Eltern finden? "Deine Eltern....sie....sie sind Tod?", fragte Gray. Ich nickte nur. Keine Minute später hatte mich Erza in eine Umarmung gezogen. "Au", murmelte ich während mich meine alte Freundin gegen ihre Rüstung drückte. "Oh Yuna! Das tut mir so leid", sagte sie und drückte mich noch fester. "Erza", sagte Gray besorgt. "Du erdrückst sie noch." Ruckartig ließ sie mich los. Lächelnd drehte ich mich um. Langsam verschwand mein Lächeln dennoch. Zögernd öffnete ich das Tor und setzte ein paar Schritte in den Friedhof. "Wir warten hier draußen", meinte Lucy. Ohne mich um zudrehen nickte ich. Ich atmete schwer. Zitternd lief ich die Reihen ab. Bisher hatte ich das Grab meiner Eltern noch nicht gefunden. Ich wollte sogar schon umdrehen, als ich eine Menschenmenge um ein Grab sah. Dort stand ebenfalls ein Priester. "Heute an diesem traurigen Tag wollen wir uns an Julia und Shinji Amori erinnern. Sie haben alles für unsere Stadt getan und seine Bewohner geliebt. So sehr wie ihre Töchter. Im Zeichen unserer Dankbarkeit wollen wir heute, an ihrem Todestag, diese Rosen als Geschenk für sie hier lassen." Mit diesem Satz beendete er seine Ansprache und alle die gekommen sind legten die Rosen auf das Grab. Nach und nach wurden es immer weniger Leute. Als schlussendlich niemand mehr hier war, ging ich unsicher zu dem Grab. "Hi Mum! Hi Dad! Ich weiß ich komme etwas spät aber..." Ich musste kurz unterbrechen um Luft zu holen. "Aber ich habe es wieder hierher geschafft. Ich hoffe ihr verzeiht mir, dass ich so lange gebraucht habe, dennoch hatte ich mir gewünscht euch lebendig wieder zu treffen", redete ich drauf los. "Ich..." Anstatt weiter zu sprechen kniete ich mich hin und fing an zu weinen. Aus Schmerz und Trauer. Aber auch aus Freude. Freude, weil die Leute hier in der Stadt nicht aufgehört hatten zu leben, als meine Familie kaputt ging.
*Gray PoV*
Ich beobachtete wie Yuna zu dem Grab ging und anfing zu reden. Auch wenn sie nicht laut redete, konnten wir jedes einzelne Wort verstehen. Ihre Worte wahren schlicht, dennoch berührten sie mein Herz. Den anderen schien es genauso zu gehen. Lucy liefen die Tränen runter. Selbst in Erzas Augen erkannte ich einen feuchten Schimmer. Sogar Natsu schien berührt zu sein. Und Happy....nunja er ist eben Happy. Plötzlich fiel sie auf die Knie. Zuerst betrachtete ich sie verwirrt doch dann erkannte ich die Tränen. Selbst wenn sie weint ist sie noch wunderschön, dachte ich. Schnell schüttelte ich meinen Kopf. Für sowas ist jetzt nicht die Zeit, ermahnte ich mich selbst. Schnell lief ich zu ihr und umarmte sie. Schluchzend drückte sie sich an mich.
![](https://img.wattpad.com/cover/19391667-288-k136275.jpg)
DU LIEST GERADE
Magic of the elements (Fairy Tail FF) *On Hold*
FanfictionYuna Amori wurde damals, genauso wie Erza, versklavt. Nachdem Gérard sagte Erza habe alle Schiffe zerstört, behauptete er, er würde einen Weg zur Freiheit kennen. Zur wahren Freiheit. Dadurch hatte er beschlossen das R-System fertig zu bauen. Yuna g...