Es begann mit einem Schwiegermonster...

Kapitel 22

Bevor ich völlig von Regen überströmt war, rettete ich mich in das nächstgelegene Gebäude. Ein Hotel. Als ich den Eingang durch eine Schiebetür betrat, fiel mir zuerst eine Uhr auf. Was, schon 23 Uhr?! Mist, mein Zug sollte doch eigentlich gleich kommen. Vor lauter Hektik achtete ich nicht darauf, wo ich hinlief und rannte direkt in eine Person...Es war ein Mann! Er sah stark aus, aber auch nicht zu stark. Er hatte blonde Haare und einen Kurzhaarschnitt. Irgendwie erinnerte er mich an jemanden. Völlig am Ende, weil mir sowas passierte, hob ich meinen Blick und schaute dem Herren in die Augen. "Ent...", begann ich, doch ich wurde unterbrochen. "Entschuldigen Sie sich nicht, indirekt war es meine Schuld", raunte der Mann. "Viel wichtiger ist, was eine so hübsche Lady wie Sie, am Abend noch am Bahnhof zu suchen hat?", fragte er forsch.
"I-ich muss zu einem Mann, nach Leipzig.", stotterte ich. Ich hatte keinen blassen Schimmer, warum mir dieser Worte so schwer über die Lippen kamen. "Leipzig? Das trifft sich ja gut! Da muss ich auch hin. Apropos Leipzig...müsste unsere Bahn nicht gleich kommen?", antwortete er. "Genaugenommen steht sie schon dort!", sagte ich, während ich den mysteriösen Mann am Arm packte und einfach mit mir zog. Überraschenderweise ließ er sich darauf ein.
Als wir keuchend und nach Luft schnappend an unserer Bahn ankamen, fiel mir auf, dass ich gar kein Ticket mehr hatte. "Mist...", murmelte ich. "Stimmt etwas nicht? Geht es Ihnen gut?", fragte der Mann besorgt. "Mein Bahnticket...ich hatte es vorhin wegen des Unwetters verloren", gab ich daraufhin kleinlaut zu. "Ist das alles?", fragte der Mann lauthals lachend. "Ähm, ja? Was haben sie denn erwartet?", fragte ich. "Ich dachte schon, Ihnen geht es gesundheitlich nicht gut und sie kollabieren gleich, so blass wie Sie sind", gab er kichernd von sich.
Unüberlegt stach ich ihm mit meinem Finger in die Seite und kitzelte ihn. "Wollen wir nicht lieber beim Du sein?", kam es plötzlich aus meinem Mund gepurzelt. "Klar, ich bin Manuel, und du?", antwortete er grinsend und streckte mir seine Hand entgegen. "Selina, freut mich dich kennenzulernen, Manuel!", sagte ich sarkastisch.
Kurz darauf suchten wir uns unsere Sitzplätze, natürlich nebeneinander, und unterhielten uns für den Rest der Fahrt über Gott und die Welt. Es war ziemlich angenehm, als kannten wir uns schon ewig. Trotzdem ging mir der Gedanke nicht aus dem Kopf, dass ich ihn von irgendwo her kannte...
Als es kurz still zwischen uns wurde, traute ich mich endlich, diese eine Frage zu stellen. "Sag mal, Manuel, kennen wir uns nicht von irgendwo her?". "Nicht, dass ich wüsste. Kann aber sein, dass du mich schon öfter im Fernsehen gesehen hast.", scherzte er. "Im Fernsehen? Bist du Schauspieler?", antwortete ich. "Nein! Bloß nicht.", sagte er schnell. "Du kennst doch sicher die Ehrlich Brothers, oder? Du weißt schon, die zwei Männer, die zaubern und damit durch die ganze Welt touren."
"Ja, die sagen mir was. Genaugenommen ist einer der Beiden sogar der Grund, warum ich unbedingt nach Leipzig fahre muss.", gestand ich.
"Chris?!", fragte er fast schreiend und mit weit aufgerissenen Augen.
Natürlich rätselte Manuel die gesamte Zugfahrt über, was zwischen mir und Chris passiert war. Nach einer halben Ewigkeit, rückte ich mit der Sprache raus und erzählte Manuel die ganze Geschichte, von vorne bis hinten. "So, da ich jetzt ausgepackt habe, verlange ich auch etwas von dir!", sagte ich. "Und das wäre?", fragte er.
"Da du doch für das 'Ehrlich Entertainment' arbeitest, hast du doch bestimmt viel Kontakt zu Chris und Andreas. Wäre es da vielleicht möglich, mich zu ihnen zu bringen?"
"Selina, du musst wissen, unter normalen Umständen mache ich sowas eigentlich nicht. Aber ich sehe, wie sehr dir Chris am Herzen liegt und deswegen...mache ich es für dich", antwortete er. Irgendwie sah er dabei ziemlich niedergeschlagen aus.
Wir sprachen noch ein bisschen über seinen Job und ehe wir uns versahen, waren wir schon in Leipzig angekommen. Als wir aus der Bahn ausstiegen, führte er mich zu einer Halle mit der riesigen Aufschrift:

A R E N A   L E I P Z I G

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Ich hoffe euch hat Kapitel 22 gefallen und ihr freut euch, dass ich die Kapitel wieder etwas regelmäßiger poste :D
Vielleicht bis zum nächsten Mal👋❤
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Chantal