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Taehyung P.O.V.

Geschockt über seine Aussage, reiße ich die Augen auf. Was hat er gerade gesagt? Schnell stehe ich auf nehme ein dunkles Handtuch um die Blutlache weg zu wischen. Ich lasse Wasser über meinen Arm laufen und Wickel schnell ein Verband drum Rum. Als alles normal aussieht, ziehe ich mein Ärmel nach unten und öffne die Tür. Ein Jungkook fällt auf mich drauf, da er sich an der Tür angelehnt hat. Erschrocken sieht er mich an.

,,Was. Hast. Du. Getan.?" Fragt er mich mit ernstem Gesichtsausdruck.

,,Geweint" sage ich.

,,Und deswegen hast du solange gebraucht, die Tür zu öffnen?" Fragt er immernoch ernst wie sonst was. Panik überfällt mich und ich habe übertrieben Angst, dass er rausfindet, was ich getan habe, wenn er es nicht schon hat.

,,Ähhm ja, ich musste die Taschentücher entsorgen.." sage ich hoffentlich glaubwürdig. Er geht ins Bad hinein, Richtung Mülleimer. Diesen öffnet er und sieht die Verpackung des Verbandes.

,,Also hast du wirklich...?" Fragt Jungkook mit gesenktem Kopf.

,,Sag bitte nichts Mum..." Bestätige ich so seine Frage. Tränen bilden sich in meinen Augen, aus Angst was jetzt passiert.
Jungkook sieht zu mir mit einem lieben Gesichtsausdruck. Sollte mich das jetzt beruhigen? Mein Kopf senkt sich und Tränen tropfen auf den Boden. Zwei warme muskulöse Arme umschließen mein Körper und drücken mich fest an den anderen Körper. Jungkook... Umarmt er mich gerade? Das ist doch.. eklig. Ich schubse ihn aber nicht weg weil ich diese Wärme jetzt brauche und darum lege ich meine Arme ebenfalls um ihn. Ich Weine weiter und schluchze auch einige Male auf.

,,Ich sag nichts, keine Angst. Aber nur.." fängt er an und ich halt meinen Atem an.
,,Wenn du irgendjemand, wenn du bereit bist, deine Sorgen und Probleme erzählst." Ich nicke leicht und klammerte mich an Jungkook. Ich will nicht fallen, aber er macht es immer schlimmer, außer jetzt. Wäre er nicht, würde ich noch weiter schneiden wahrscheinlich.

,,Tae.. Kann ich dein Arm sehen? Ich will gucken ob du es richtig verbunden hast.." sagt er nach einer Zeit. Ich überlege kurz und nicke dann ein wenig. Er löst sich etwas und ich ziehe mein Ärmel hoch, damit er es sehen kann. Er geht kurz ins Bad und kommt mit einem neuen Verband, Definitionsmittel, einem Wattepad, einer Salbe und eine Packung Taschentücher wieder.

,,Komm wir gehen in dein Zimmer" sagt er und ich stehe vorsichtig auf, bedacht das ich total geschwächt bin. Ich halte mich an Jungkook etwas fest und Stütze mich so bis ich in meinem Zimmer bin. Ich setze ich auf mein Bett und er kommt neben mich. Ich halte ihm mein Arm hin, den er vorsichtig nimmt und den Verband abnimmt, auf dem Blut schon durchgedrückt ist. Es tut etwas weh, als der verklebte Verband von der Wunde weg kommt, doch es geht. Er nimmt Definitionsmittel und tut es etwas auf ein Wattepad. Vorsichtig und mit großer Sorgfalt, legt er es auf meine Wunde und ich zische vor Schmerz auf.

,,Wird gleich besser" sagt er beruhigend. Langsam bewegt er das Wattepad, damit sich das Blut löst und die Wunde sauber wird. Schmerzhaft verziehe ich das Gesicht und schluchze fast wieder auf, doch ich will stark sein. Er nimmt danach die Salbe und verteilt sie großzügig auf der Wunde. Sauber, sieht man wie tief ich geschnitten habe und es war nicht ohne. Jungkook sieht konzentriert auf seine Arbeit und wickelt als alles fertig ist, einen neuen Verband drum. Er sieht zu mir hoch und kann Tränen in seinen Augen erkennen.

,,Sag mir eins Taehyung... Bin ich einer der Gründe?" Fragt er mich vorsichtig und verletzbar. Ich sehe einfach nur nach unten und traue mich nicht ihn anzusehen.

,,Also ja.. Tae, wenn ich dich so nennen darf, es tut mir leid. Ich... Wollte dich nicht so verletzen.. das.. " er hört auf zu reden.

,,Und warum tust es andauernd? Ich kann nichts machen ohne verletzt zu werden. Weißt du was das mit mir macht? Es macht mich kaputt verdammt." Sage ich überraschend laut.

,, Tae.. ich mach das nicht Absichtlich. Ich hab ne schlimme Vergangenheit und es hat mich ziemlich traumatisiert, dass es mich bis heute verfolgt. Ich hasse es Schwäche zu zeigen, weil es mich an früher erinnert. Deswegen bin ich immer so kalt um stark zu sein auch wenn alles wieder hoch kommt. Du willst jetzt bestimmt wissen, was mir passiert ist, aber... Ich kann darüber nicht reden, tut mir leid.". Sagt er traurig und betrübt. Er hat Recht, ich will wirklich wissen, was ihm passiert ist. Sein Vater verdient viel Geld, also an Geldproblemen kann's nicht liegen. Wenn es mich nicht täuscht, kann ich wieder Tränen in seinen Augen erkennen. Ich zögere etwas, bevor ich langsam meine Arme um ihn lege. Ich streiche zögerlich über seinen Rücken. Ich spüre das er sich langsam entspannt und seine Arme ebenfalls um mich legt. Beruhigende Wärme umgibt mich und ich fühle mich einfach wohl.

,,Ist okay, Kookie. Aber bist du zu deinen Freunden auch so wie zu mir?" Frage ich ihn. Habe ich ihn gerade Ernsthaft Kookie genannt?

,,Nein, ich vertraue ihnen. Doch von meiner Vergangenheit weiß niemand. Kein Einziger und so wird es auch immer bleiben. Falls das jemals wer wissen sollte, wird er mich verachten. Meine Freunde wissen nur das, was jeder weiß und nicht mehr. Sie sind nett und gutmütig zu mir, obwohl ich oft auch kalt zu ihnen bin und unfreundlich. Doch sie haben sich damit abgefunden und meinen das es Stimmungsschwankungen seien, obwohl es einfach der Kampf gegen mich selber ist. Ach und bitte nenn mich nicht Kookie, das erweckt Erinnerungen, die ich ungern wieder hoch holen möchte." Sagt er weinend und ich drücke ihn immer näher an mich. Wahrscheinlich hat er soviel noch nie jemand gesagt. Er macht mich zwar immer Neugieriger, aber ich halte mich zurück.

,,okay, dann nenne ich dich nicht mehr so, tut mir leid." Entschuldige ich mich. Nach einer Zeit, der Stille, entscheide ich mich diese zu brechen, in dem ich Frage:

,,Jungkook.. können wir eigentlich Freunde sein?"

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What will Jungkook say?

Retter in der Not~ | VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt