Prolog

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Ihr Atem ging schnell und unregelmäßig. Sie hatte die Augen geschlossen und ihr Kopf war an die kalte, graue Kellerwand gelegt. Ihr langes schwarzes Haar war über ihren nackten und geschundenen Rücken verteilt. Zu oft schon hatte er gemeint, er wolle es ihr abschneiden, doch nie hatte er es getan. Noch immer spürte sie das Blut ihre viel zu blassen, dünnen Oberschenkel hinunterlaufen. Schmerzen empfand sie schon beinahe nicht mehr. Immerhin gehörte es zu ihrem Alltag geschlagen und missbraucht zu werden.

Sogar sie selbst glaubte mittlerweile sie seie wertlos und eine ekelhafte Hure, wie er sie gerne bezeichnete. Zu oft hatte sie schon versucht, der Hölle zu entkommen, einfach ein Messer nehmen und es war vorbei. Doch sie war zu schwach dafür. Auch der Versuch Tabletten zu schlucken, hatte kläglich in Schlägen seinerseits geendet.

Es war unglaublich kalt hier im Keller und ihr dünner schwacher Körper konnte das kaum noch aushalten. Umso mehr freute sie sich, Schritte die Treppe hinunter kommen zu hören. Natürlich bedeutete er nur Leid und Schmerz für sie, doch meist schliff er sie dafür zumindest hoch in das warme gemütliche Haus. Mühsam hob das junge Mädchen ihren Kopf an und konnte schwarze Anzugsschuhe direkt vor sich ausmachen. Den Blick hielt sie gesenkt. Niemals durfte sie ihn wirklich ansehen. Seine kalte raue Stimme brachte sie wie so oft zum erschaudern.

"Du bist unglaublich hässlich geworden"

meinte er abfällig und musste wohl auf sie hinab sehen, wie sie es vermuten konnte. Er wartete gar nicht auf das wie gewohnte 'Ja, Sir', nein stattdessen redete er direkt weiter.

"Deshalb habe ich auch beschlossen dich weiter zu verkaufen. Ich könnte dich auch umbringen, aber so bekomme ich wenigstens noch ein bisschen Geld für dich unnütze Hure."

Er stupste sie mit dem rechten Fuß am Bein an und befahl harsch "steh auf ich will dich jetzt endlich wegbringen" Schnell erhob sich das dunkelhaarige Mädchen auf ihre unsicheren Beine und wurde auch schon unsanft mit hinaus gezogen.

Sie hatte unglaubliche Angst. Lange war sie nicht mehr draußen gewesen und nun führte er sie einfach, nur mit einem Slip bekleidet aus dem Haus. Langsam hob sie den Kopf an, als sie die warmen Sonnenstrahlen auf ihrer Haut spüren konnte. Kurz kam ihr Lebenswille einen Moment zurück, zumindest solange wie er brauchte sie in das teure Auto zu verfrachten.

Er blickte sie durch die Sonnenbrille, die er aufgesetzt hatte an und reichte ihr shorts und ein weißes T-Shirt

"Zieh das an!" Befahl er kalt.

Diesmal traute sie sich sogar ihn eine Weile anzusehen während er losfuhr und sie begann sich anzuziehen. Sie starrte fasziniert aus dem Fenster, als hätte sie nie etwas besseres als eine Autobahn gesehen. Es dauerte zu ihrem Leid nicht lange, bis sie ankamen und er brachte sie in eine große Halle voll mit Mädchen die in die Leere starrten. Kurz besprach er etwas mit einem anderen Mann der sie dann auch schon in Ketten legte und Geld für sie zu zahlen schien.

Ohne Abschied oder ähnliches ging er einfach. Der Mann, bei dem sie Monate lang im Keller gelebt hatte. Der andere zog das ängstliche Mädchen unsanft mit sich in einen kleineren Raum und fauchte "Benimm dich während der Auktion, verstanden?!"
Die zierliche dunkelhaarige nickte hastig "ja Sir!" Und wurde in den kleinen Raum gebracht. Es schien, als wären sie hinter einer Art Bühne, denn lautes Menschengemurmel und die Treppe die mit einem Vorhang verborgen wurde, ließ darauf schließen.

Wie würde ihr neuer Käufer wohl sein? Sie hatte Angst es würde noch schlimmer werden als zuvor. Er könnte sie einfach umbringen, oder sie richtig foltern. Sie bekam Gänsehaut und einen Kloß im Hals bei dem Gedanken mit einem Messer verunstaltet zu werden oder ähnliches. Dann lief auch schon die erste Träne über ihre blassen, eingefallenen Wangen...

The Darkness in my HeadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt