7. „Drama, bitches, Drama."

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"Ray?! Bitte sag mir bitte, dass du nicht grade Nachhilfe schwänzt...", seufzte Moons, als ich hals über Kopf in die Bibliothek stürzte, in der wir zu dieser Uhrzeit jeden Tag waren.

"Nein... Ich wurde freigestellt", stammelte ich und zog einen Stuhl zurück, genau gegenüber von Rem, auf den ich mich fallen ließ.

Dieser runzelte nur die Stirn.

"Mit welcher Begründung?"

"Sirius hält die Wange für mich hin", sagte ich mit erstickter Stimme und spähte durch ein Regal, zu dem Eingang.

"Ist alles okay, Ray?", fragte er besorgt und klappte sein Buch zu, wobei er seinen Daumen als Lesezeichen zwischen die Seiten hielt.

Ich nickte hastig und hielt die Luft kurz an, da ich immer noch keuchte.

"Was ist los?", fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen und lehnte sich vor.

"Sirius ist los...", seufzte ich theatralisch und spähte wieder durch die Bücher. "Schonwieder..."

"Das klingt nicht gut..."

"Er hat mich überfallen... Ich konnte nichts dagegen machen, ich hab versucht ihn wegzudrücken, aber du kennst ja Sirius... Professor Hall hat mich gerettet..."

Remus'Augen wurden groß.

"Er hat was?!"

"Ja... Dann kam er und hat mich abgelöst... Und jetzt bin ich hier..."

"Mensch, Ray, wieso schaffst du es eigentlich immer, so viel Drama hinter dir her zu schleppen?", schnaubte er mit liebevoller Strenge und folgte meinen Blick durch's Bücherregal.

"Ich weiß es nicht, aber was soll ich jetzt machen, Moons?! Ich bin aufgeschmissen!", fauchte ich leise.

Remus, der sich eben noch mit beiden Ellen auf den Tisch abgestützt und mich finster angeschaut hatte, sah mich eine Weile an und lehnte sich denn zurück.

Seine hellen Haare fielen ihm in die Stirn und seine blassgrünen Augen funkelten leicht im Schein der Kerzen.

"Weißt du noch, vorgestern? Als unten die Party war und wir getanzt haben?", fragte er dann zögernd und hielt Augenkontakt zu mir, den ich am liebsten unterbrochen hätte, weil er zu intensiv war. " Da gab es diesen einen Moment... Ich bin mir zu... 99% sicher, dass du auch... Wenigstens für ein paar Sekunden..."

Ich öffnete leicht den Mund, räusperte mich und riss meinen Blick von ihm.

"Du kannst mir nicht sagen, dass du nicht auch..."

Ich strich mir meine Strähnigen Haare aus dem Gesicht und schüttelte leicht den Kopf.

"Remus... "

Ich sah erneut auf, nur um von einem weiteren Blick verschlungen zu werden.

"Mach es nicht kaputt..."

"Dann sag mir, Ray, sag mir in's Gesicht, dass du mich nicht magst!"

Ich starrte ihn an und er starrte mich an.

Eine ganze Weile sagte weder Remus, noch ich was, bis ich es endlich schaffte, mich zu regen.

Doch anstatt seinem Wunsch nachzukommen, seufzte ich nur.

"Ich wusste es", hauchte Remus leise.

"Ich... Ich...-"

Ich wusste nicht ganz genau, ob ich es als praktisch empfand oder als das genaue Gegenteil, dass genau in diesem Moment mit einem Ruck die Tür aufging und Sirius in die Bibliothek stolperte. 

Remus seufzte leise und nickte in seine Richtung.

"Los", murmelte er enttäuscht. "Rede mit ihm, er macht sich bestimmt schon Vorwürfe..."

Mein Blick ging kurz zu Tatze, der mich bereits entdeckt hatte und mich auffordernd ansah, wenn auch wirklich mit schlechten Gewissen in seinen Zügen.

"Was soll ich ihm denn sagen?!", fragte ich leicht panisch und sah wieder zu Remus.

"Naja, logischerweise solltest du über deine Gefühle und Probleme sprechen... Mensch, was ist denn los mit dir? Du bist doch sonst immer so schlagfertig, sag mir bitte nicht, dass du nach all der Zeit wirst, wie jeder andere Mensch auf diesem Planeten..."

"Halt deine Klappe, das kann ich grad echt nicht gebrauchen... Probleme, huh? Und was, wenn mein Problem sein Gesicht ist?!"

"Dann sag ihm das, Ray, er ist kein kleines Kind mehr. ...Hoffe ich zumindest..."

Er lächelte leicht und nickte auffordernd in Tatzes Richtung.

Ich sah ihn kurz böse an und trottete dann widerwillig auf den großen Schwarzhaarigen zu, auch wenn meine Beine eigentlich davon laufen und am besten noch vom Astronomieturm springen wollten. 

Aber das war erst der letzte Ausweg. 

"Hey...", murmelte er leise und klemmte seine Daumen in die Gürtellaschen seiner Hose. "Macht es dir was aus, wenn wir ein Stück gehen?"

Ich, versucht meinen Atem kontrolliert zu halten, nickte lässig, was mir nicht ganz gelang.

"Umm...", machte er, nachdem wir die Bibliothek verlassen und einen Gang entlang schlenderten. "Du und ich... Wir..."

"Es gibt kein wir, Sirius", hakte ich dazwischen und trottete auf die Bögen zu, die zum Innenhof führten. "Es hat niemals wirklich ein Wir gegeben."

Sirius zog leicht die Augenbrauen zusammen, was seiner Miene einen harten Touch verlieh und blieb stehen, genau so wie ich.

"Es wird auch kein wir geben."

"Bo, du weißt, dass ich dich mag und ich weiß, dass du mich magst...", murmelte er zögernd und die ach so lässigen Hände an seiner Hose verkrampften sich, bis seine Fingerknöchel weiß wurden. 

"Du magst mich", schnaubte ich ungläubig und fegte meine Haare aus dem Gesicht. "Du weißt schon, dass das etwas komisch von Jemanden kommt, der mich erst küsst, mich dann 2 Wochen fast gänzlich ignoriert, bis er sich entscheidet nur mit mir befreundet sein zu wollen und schließlich meinen Geburtstag vergisst?"

Er wandte seinen Blick auf den Boden und legte dann seinen Kopf in den Nacken, als wäre ihm das unangenehm.

"Ich weiß, wie das wirkt..."

"Soll ich dir sagen, wie das wirkt? Es wirkt, als hättest du jetzt endlich alle Mädchen auf Hogwarts durch, die in deinem Alter sind, jetzt fehle nur noch ich!"

"So ist es aber nicht, Bo... Es ist anders..."

Ich schmiss verärgert die Hände in die Luft.

"Dann sag mir doch, Sirius, wenn ich nicht genug Trophäe und zu sehr die Schwester meines Bruders bin, was bin ich denn dann?!"

"Du bist Raven, du bist ein wunderschönes Mädchen mit einem Charakter, den es nirgendwo anders jemals so geben wird und den ich nicht für irgendwen auf der Welt hergeben würde..."

Ich schnaubte und wandte mich ab.

"Und wieso hast du mich dann ignoriert und mich so lange zappeln lassen?", wollte ich abweisend wissen, wobei mir kurz der Gedanke kam, dass Remus sowas nie getan hätte.

"James...", murmelte nur.

"Was James?!"

"Er... Er findet es nach wie vor nicht... gut", erklärte er leise.

"Und das heißt, du willst auch nach wie vor nichts von mir sondern machst so weiter wie zuvor?", fragte ich bitter und verschränkte die Arme vor der Brust. 

"Was soll ich denn machen deiner Meinung nach?", murmelte er unglücklich. "James ist mein Bruder! Wenn ich ihn verliere..."

"Ich weiß. Aber überleg dir das bitte voher, bevor du solche scheiße abziehst und alle um dich herum verletzt", sagte ich leise und machte mich durch den Gang davon.

---1067 Worte---

Wie findet ihr die Story bis jetzt? Weil ich finde sie schreeecklich.

Stubborn Was Her Favourite Spirit //Zeit der RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt