8. „Er ist aus Seitensprungmaterial gemacht, Change my mind."

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Mit einem strammen Gang und einem entschlossenen Gesichtsausdruck schritt ich auf Remus zu, der sich grad mit Lily unterhielt.

Beide standen direkt neben einer der langen Esstische in der Halle, als wären sie grade aufgestanden.

Auf halbem Weg, stieg ich auf die Sitzbank, stolzierte sie ein paar Meter entlang und blieb dann vor Remus stehen, der mich erst jetzt bemerkte.

"Ray, was-..."

Ich schnitt seinen Satz ab, griff beherzt in seinen Nacken, zog ihn zu mir ran und küsste ihn.

Ich war es einfach leid, auf irgendwas zu warten, das niemals passieren würde.

Vor allem, weil Sirius sich schon an die nächste Mädchen ranwarf.

"Ich uuum... Geh jetzt lieber...", murmelte Lily, als Remus sich auch die nächsten Sekunden nicht von mir abwandte und huschte eilig in Richtung Tür davon.

"Warte, stop, stop, stop...", unterbrach Remus den Kuss nur kurz darauf und sah mich verwirrt an. " Was genau soll das?"

Auch ich nahm wieder etwas Abstand, ließ meine Hände über seine Schultern gleiten und lächelte leicht.

"Ich mag dich auch, Remus, das hast du doch gestern selbst festgestellt..."

Ich war durch die Bank fast genauso groß wie er und konnte genau die vielen Ausdrücke zuordnen, die in der kurzen Zeit über sein Gesicht flogen.

Erst Ungläubigkeit, dann Erstaunen, dann ein simples Lächeln, das ich echter nie gesehen hatte und schließlich Enttäuschung.

"Und das hat sicher nichts damit zu tun, dass du Sirius eifersüchtig machen willst?", fragte er misstrauisch und sah mich an.

"Nein", sagte ich klar und meine haselnussbraunen braunen Augen wurden für einen kleinen Moment ernster, denn allein der Gedanke daran, soetwas zu tun, fühlte sich falsch an.

Vor allem mir Remus.

"Ich hab bloß nachgedacht. Das neulich... Und auch sonst... Du scheinst der einzige zu sein, der sich wirklich um mich sorgt und sich für mich interessiert... Anstatt immer nur dem hinterherzulaufen, das ich nicht haben kann und mit dem ich wahrscheinlich auch nicht glücklich werde, sollte ich einfach das nehmen, was das beste für mich ist."

Er sah mich noch eine Weile an, bis er nickte und seine blassgrünen Augen kurz auffunkelten.

"Also... Daten wir uns jetzt? Offiziell?"

"Haben wir das nicht schon hinter uns?", fragte ich leise und schmunzelte.

Moons erwiderte meinen Blick und sein Lächeln wurde breiter.

"Krone wird mich umbringen, wenn ich ihm erkläre, dass du meine Freundin bist...", murmelte er, hörte aber nicht auf dabei zu grinsen.

"Gehst du das Risiko ein?", wollte ich wissen warf meine unordentlichen Haare zurück.

"Ich würde nichts lieber tun..."

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"Könnt ihr das nicht irgendwo anders machen?!", fragte Sirius genervt und warf mir einen Blick zu, dabei tat ich nichts anderes als auf Moons' Schoß zu sitzen und für die Prüfungen zulernen.

"Was?", fragte Remus ruhig, bevor ich ihm irgendeine gemeine Antwort entgegenschleudern konnte.

"So zu sein?! Es ist wirklich nervig euch immer zusammen sehen zu müssen und wie ihr euch verhaltet als wäre der andere die Luft zum Atmen, die ihr braucht", schnaubte Sirius feindseelig und funkelte uns an. "Ihr wiedert mich an."

Ich zog kurz meine Augenbrauen zusammen und öffnete dann empört den Mund.

"Entschuldige bitte, aber wenn du ein Mädchen hier hast sieht das noch viel schlimmer aus! Immerhin knutschen wir nicht rum, als würden wir einander aufessen!", rief ich verärgert, nahm dann einen arroganten Gesichtsausdruck an und sah zurück in mein Buch, bevor ich halblaut, aber immernoch gut verständlich hinzufügte: "Zumindest nicht öffentlich."

James machte sehr authentische Würggeräusche, war aber erstaunlicher Weise der von beiden, der sich weniger über die Beziehung aufregte.

Remus schmunzelte in sich hinein und las sein Buch weiter, immerhin musste er nicht lernen.

"Wenn ich schon sehe, wie ihr euch immer nach dem Frühstück verabschiedet, kommt mir das kotzen. Das ist bloody disgusting!"

"Vielleicht wärst du davon ja weniger angewidert, wenn du dir anstatt mit jedem Mädchen in Hogwarts zu schlafen, auch mal eine Freundin zulegst, aber ich verstehe die Intention dahinter, das nicht zu tun, du bist eben doch mehr Seitensprungmaterial", murmelte ich gelangweilt.

"Watch it", warnte mich Sirius und steckte sich eine Zigarette an.

"For Merlin's sake, habt ihr's mal?!", wollte Pete genervt wissen, der aus dem Bad trat und dabei noch auf dem halben Gesicht Rasierschaum hatte. "Wenn ihr weiter so rumbrüllt, rutsch ich ab!"

Ich erhob mich von Moonys Schoß und legte das Buch weg.

"Warte, Pete, ich helfe dir..."

---713 Worte---

Stubborn Was Her Favourite Spirit //Zeit der RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt