4.Kapitel- Gespräche und Bindungen

430 24 7
                                    

4.Kapitel. Gespräche und Bindungen

Mein Vater und ich tauschen einen Blick, Eisblau in Brennend Rot, bevor wir unisono ein Wort aussprachen: „Crucio!"

..............

Die Wochen im Malfoy Manor brachten eine Gewisse Routine mit sich, welche ich erfreut entgegen nahm. Jeden Morgen stand ich auf, begab mich zum Frühstück an den Tisch der Malfoys und begann anschließend mit meinen Studien. Mein Vater verlangte viel von mir, manchmal zu viel und an manchen Tagen war ich kurz davor mich der Verzweiflung hinzugeben, wenn ich ein Zauber stetig missglückte oder ich mir die Zeilen seiner Bücher nicht verinnerlichen konnte.

Doch ich akzeptierte es. Ich musste Lernen und ich wollte meinen Vater stolz machen, die Tochter sein, welche einem dunklen Lord würdig war.

Somit verbrachte ich jede Sekunde mit dem Erlernen von Zaubern weißmagisch und schwarzmagisch, dem Büffeln von Ritualen und der Steigerung meines Könnens.

Es war es Wert. Den Stolz in Augen meines Vaters wenn mir die Zauber glückten und mein Talent für schwarz-magische Zauber ihm erneut bestätigte, dass ich sein Blut war und nur sein Blut.

Die freien Minuten verbrachte ich mit Bella. Auch sie war die Einsamkeit gebrochen, ebenso wie ich, doch ihr war noch viel Schlimmeres geschehen in Askaban. Wir hatten einiges aufzuholen.

Die Abende verbrachte ich mich mit meinem Vater im Salon. Er vertraute mir nahezu blind und ich ebenso ihm. Er war mein Blut, meine Familie. Wir redeten über Rituale, Magie und er erzählte mir von seinen Plänen, seiner Vergangenheit und seiner Zukunft.

Zum ersten Mal verstand ich wieso der dunkle Lord, mein Vater, dieser Mensch geworden war, mit all den Plänen für England und die Welt. Die Vergangenheit im Waisenhaus hatten wir wohl gemeinsam und noch so vieles mehr. Meinem Vater war immer nur Misstrauen entgegen gebracht worden, ebenso wie mir, ihm war immer klar gemacht worden, dass er anders war und auch Dumbledore hatte ihm nicht geholfen, nein er hatte ihn missachtet. Er war wie alle anderen. Hielt sich für etwas Besseres, während er der Außenwelt nur seine gute Seite präsentierte. Ich hatte ihn noch nicht einmal getroffen und schon missachtete ich ihn.

Ich nahm einen Schluck von dem Rotweinglas in meiner Hand und starrte in das lodernde Kaminfeuer, während mein Vater neben mir auf einem Sessel saß und mir irgendwelche Fragen stellte, welche ich alle im Schlaf beantworten konnte.

„Was ist ein Horkrux und wozu ist er nützlich?"

„Horkruxe sind Objekte, in denen ein Magier einen Teil seiner Seele außerhalb seines Körpers aufbewahrt. Wer einen Mord begeht, spaltet seine Seele und kann einen Teil davon behalten und den anderen durch einen Zauber in einen Gegenstand einschließen. Auf diese Weise lebt nicht seine ganze Seele in seinem eigenen Körper, sondern nur ein Teil von ihr. Selbst wenn dein Körper getötet wird, lebt deine Abgespaltene Seele weiter.", antwortete ich monoton und trank noch einen Schluck des alkoholischen Getränks.

Mein Vater nickte zufrieden, „Sehr richtig, auch wenn viele Zauberer nicht in der Lage sind die Vorteile einer solchen Absicherung zu erkennen...nächste Frage... Nenne einen Bannzauber zum Abwehren eines schwarz oder weißmagischen Fluches!"

Ich legte den Kopf nach hinten und kniff für einen Moment die Augen zusammen, ehe ich mich wieder aufrichtete und antwortete: „Qui maledixit mihi animam meam pro eis pati ab execratione maledicta congessit.Hoc lucerna erit adolebitque ea.Egestas est / seiners evadere.Quae LAQUEUM / ipse fecit nobis ut eos agitent / illum ipsum."

Ich hatte mein Leben lang keine andere Sprache gelernt, mein Vater erwartete das ich in wenigen Wochen perfektes Latein und Französisch sprach, was mir als völlig unmöglich erschien. Der Bann bedeutete wohl so etwas wie „Im Namen meiner Seele soll wer mich verflucht hat, selbst an dem Fluch leiden. Diese Kerze soll sie Brennen. Der Fluch ist sie / Wadenfänger Flucht. Lasso war sie / er uns angetan hat auf sie / IHN selbst zurückfallen. "

Nickend schlug mein Vater das Notizbuch in seinen Händen zu, bevor er sich ebenfalls einen Schluck des Weins genehmigte: „Machen wir Schluss mit dem Lernstoff für heute, ich habe noch etwas für dich!"

Erleichtert atmete ich aus, mein gesamter Kopf wummerte schon wieder, als wäre ich mehrmals gegen eine Wand gelaufen und beobachtete wie mein Vater sich elegant wie ein Schlange erhob und aus einer Schublade seines Schreibtisches ein kleines Päckchen hervorholte.

Mit fragendem Blick nahm ich das Faustgroße Schächtelchen in die Hand und löste Zaghaft den Verschluss. Aufgeklappt offenbarte es ein kleines Medaillon. Es war in Silber gehalten und in der Mitte befand sich ein hellgrüner Saphir, welcher heller zu strahlen schien, als jeder andere Stein. Um den Stein herum waren winzige Buchstaben eingeritzt...toujours pur... ewig vereint...

„Es ist wunderschön!", eine kleine Träne hatte sich in meinem Augenwinkel gebildet und energisch blinzelte ich sie weg. Noch nie hatte man mir etwas derartig wertvolles geschenkt, bis auf meinen Zauberstab vielleicht.

„Es gehörte deiner Mutter...", erklärte mein Vater und ließ sich zum ersten Mal in den vergangenen Wochen neben mich auf die Couch nieder, „...es wurde seit Generationen in der Familie weitergegeben, den Satz unten, haben wir bei unserer Vermählung eingravieren lassen... es lag jetzt hier seit sie..:"

Er brach ab und ich konnte sehen wie sich sein Gesicht vor Schmerz und Wut über den Tot meiner Mutter verzerrte. Ich hätte ihn gerne beruhigt, aber wie beruhigt man schon den dunklen Lord ohne Opfer seiner Wut zu werden. Gänzlich unmöglich.

Meine Mutter war die vierte Schwester der Blacks gewesen. Bellatrix, verheiratet mit einem Lestrange, Narcissa, verheiratet mit einem Malfoy, Andromeda gebrochen mit der Familie und die vierte im Bunde Elaine Druella Black, verheiratet mit Tom Vorlost Riddle.

Ich erzitterte leicht, gerne wäre ich wie ein normales Kind zwischen den beiden aufgewachsen, doch das war mir nicht vergönnt gewesen.

„Nun gehört es dir!", beendete mein Vater die Stille, „In seinem inneren befindet sich ein Mächtiger Schutzzauber, solltest du jemals in ernsten Schwierigkeiten sein brauchst du es nur zu öffnen, es öffnet sich nur mit Parsel!"

„Danke!", ergeben sah ich ihn an.

Sein Gesicht wurde plötzlich wieder ernst, „Victoria, ich möchte das du mir die Treue schwörst. Werde eine meiner Todesser. Du weißt, ich vertraue dir, aber der Schwur würde unsere Blutsverbindung stärken und dich zu einem von uns machen.."

Er wollte noch weiter reden, doch ich unterbrach ihn, „Ich werde es tun...ich schwöre dir die Treue Vater!", ich hatte nicht lange überlegen müssen, wieso auch, er war mein Blut, meine Familie und ich würde sie mit allen mitteln beschützen, ebenso wie er mich beschützte, „Gibt es noch etwas, dass du mit mir bereden wolltes?"

„Ja in der Tat.", er faltete die Hände und sah mir erneut mit stechendem Blick direkt in die Augen, „Dein Alter ist über dem der Hogwarts Absolventen, aber auf Grund deiner... bisherigen Lebensumstände, sieht man dir das zum Glück nicht an, du wirst mit Sicherheit den Narren Dumbledore täuschen können. Somit möchte ich dich bitten... Gehe nach Hogwarts für mich, erledige meine Aufträge und sei meine Augen und Ohren."

„Hogwarts...", das Wort fühlte sich komisch auf meinen Lippen an... eine Schule für Hexerei und Zauberei, Draco ging dorthin, also konnte es so schlecht nicht sein.

„Ja Howarts, Draco Malfoy ist dort und mein Spion Severus Snape, doch dir Victoria vertraue ich...", ich wusste er manipulierte mich nach Strich und Faden, als er mein Kinn in seiner Hand festhielt. Doch meine Seele, so abhängig von Zuneigung, ließ es einfach zu und so nickte ich nur stumm.

„Ich werde nach Howarts gehen.."

Erneut fuhr er die Kanten meines blassem Gesichts nach, „Ich danke dir meine Tochter!"

Seine Tochter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt