Kapitel 1: Roter Rauch (Seite 3)

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Es gab nur einen Grund, warum ein solcher Mann die Frauentoilette betrat und Frisk erfuhr dies auf schmerzliche Weise, als sie anfing zu singen. Der Mann, der sie angegriffen hatte, war auch groß gewesen. Er hatte sie gepackt und gegen die Türen eines Schranks gedrückt und hätte noch so viel mehr getan, wenn nicht zufällig eine Dame vorbei gekommen wäre, die in diesem Moment die Toilette benutzen wollte. Die Sicherheitsleute würden damals gerufen und der Mann wurde „eliminiert" (geschlagen und fast getötet)

Frisk öffnete ihren Mund, um um Hilfe zu schreien, aber die Musik der Jazzband drang durch die Tür und ließ Frisk wissen, dass ihre Chance, um Hilfe zu rufen und tatsächlich von jemandem gehört zu werden nun weg war.

Sie sah zu ihm auf und versuchte ihn anzulächeln. Sie wusste nicht, was sie sagen könnte, um ihn zu irgenwie dazu zu überreden, zu lassen, was er ihr antun wollte. Und trotz ihrer verblüffenden Angst fragte sie sich tatsächlich, ob ein Skelett überhaupt etwas derartiges anstellen konnte. (Sie redet über die Möglichkeit vergewaltigt zu werden, von etwas, was eigentlich nichts besitzt um dies erfolgreich zu tun.) Aber sie war nicht neugierig genug, um es herauszufinden.

"Sieh mal, mein Herr, ich will keine Probleme-."

Frisk stoppte mitten in ihrem Satz und stöhnte vor Angst, als das Skelett seine Hände aus den Hosentaschen zog und stattdessen in seine Jacke griff.

Ich habe mich geirrt, dachte Frisk, die nun beinahe schon von ihrer Angst zerfressen wurde. Er wird mich nicht vergewaltigen. Er wird mich töten!

Er zog seine Hand heraus und Frisk taumelte zurück, bis sie gegen die Badezimmerwand schlug. Sie erwartete, eine Waffe oder ein Messer zu sehen, doch das Skelett zog stattdessen eine Zigarre heraus.

Er lachte leise in sich hinein und sah auf die Zigarre und dann auf sie.

„Magst keine Raucher, Dollface? Ich verstehe warum, es ist eine üble Angewohnheit." Seine Stimme war tief und rau, aber Frisk hörte definitiv die Belustigung, die jedes Wort enthielt.

Er steckte die Zigarre zurück in seine Jackentasche und verbeugte sich ein wenig. Seine Augen strahlten hell. Es lies ihn noch erschreckender aussehen lassen.

"Tut mir Leid, wenn ich einfach so die Frauentoilette betrete, aber ich wollte nur dazu beitragen, unser kleines Problem zu lösen, das wir vorhin hatten."

Frisk runzelte die Stirn, sagte aber nichts. Sie hatten kein Problem. Frisk hatte nie etwas mit ihm zu tun gehabt, also konnte es kein Problem geben.

„Weißt du, Dollface, ich habe bemerkt, dass du mich angestarrt hast."

(Dollface = Puppengesicht, ich bleibe wahrscheinlich meistens bei den englischen Kosenamen)

Frisk verspürte ein schändliches Erröten auf ihrem Gesicht. Deshalb tat er das. Er musste beleidigt sein, dass sie ihn angestarrt hatte. Natürlich war er so wütend und wollte sie mit ihrem unhöflichen Verhalten konfrontieren, auch wenn seine Art, sie zu konfrontieren, geradezu furchterregend war. Naja, zumindest war er nicht gewalttätig... noch nicht.

Frisk wusste nicht viel über ihn, außer dass er ein Monster war, das mit dem Don gemeinsame Sache machte. Doch nur Leute, die vom selben schlag wie der Don waren, saßen mit ihm an einem Tisch. Er konnte kein guter Kerl sein.

Sie wusste jedoch auch, dass sie es sich nicht leisten konnte, ihn noch einmal zu beleidigen, also atmete sie tief ein und lächelte. Sie hoffte mit jeder Faser ihres Wesens, dass sie ruhig mit ihm sprechen könnte, so dass er sie nicht verletzen würde.

"Hören Sie, es tut mir wirklich leid-"

„Natürlich habe ich zuerst gestarrt. Und ich mochte, was ich sah. "

Die Angst vor der drohenden Vergewaltigung brodelte in Frisk auf. Sie schaute an ihm vorbei zur Tür. Er sah groß und langsam aus. Vielleicht könnte sie an ihm vorbei laufen... vielleicht...

Das gewaltige Monster deutete auf seine teuren Klamotten und da bemerkte Frisk die vielen Ringe, die seine knochigen Finger schmückten. Sie waren alle aus Gold, genau wie sein Zahn und funkelten unangenehm.

"Also sag mir Dollface, magst du auch, was du siehst?"

Die Frage war nichts, was Frisk erwartet hatte und ihr Verstand gab ihr sofort einige Gründe, warum sie das, was sie sah, nicht mochte. Er war offensichtlich ein großer Verbrecher, der kein Problem damit hatte zu morden. Er stellte seinen Reichtum offen zur Schau. Er roch nach Waffenrauch und Blut.

Als Frisk ihren Mund öffnete, verließ nur ein Wort ihre Lippen. Und sie wollte es nicht einmal sagen. Sie wollte es wirklich nicht. Sie war nicht dumm, aber sie konnte es wirklich nicht aufhalten.

"Nein. Ich mag nicht, was ich sehe."

Die roten Lichter seiner Augen erloschen und als nächstes wusste sie, dass große, knochige Hände ihre Schultern fest umklammerten und sie fand sich fest gegen die Wand gedrückt wieder...

Sooner or Later You're Gonna be Mine (Früher oder Später wirst du mir gehören)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt