Nygma 2

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Joker

Wie ich diesen Drecksack und seine dumme Lache hasste. Meine Schritte wurden immer schneller , diesmal würde er mir nicht entkommen ! Zulange hatte er mich jetzt schon an der Nase herumgeführt. Ich musste meinen Ruf schnellstens wiedee gerade biegen. Er war Harleys Lebensversicherung. Als ich um die Ecke rennen wollte , traf mich ein harter Schlag am Kopf und ich ging zu Boden. Alles was ich noch vernahm war Nygmas dämliche Lache , dann wurde alles um mich herum schwarz.

,,Puddin! Du hast mich allein gelassen! Du hast uns sterben lassen!" Ich hörte Harleys Stimme wie ein Echo in meinem Kopf. Krampfhaft versuchte ich sie zu erblicken , aber alles was ich sah war rot. Überall Leere , nichts mehr als rote Flüssigkeit überall auf dem Boden. Es war Blut da war ich mir sicher. Doch wo kam es her ? ,,PUDDIIIIN!" Ich hörte sie schreien , es war grausam. Mein Herz zersprang bei ihrer Stimme wie ein einfaches Glas , das den Druck der Stimme nicht mehr standhielt. Mein Puls beschleunigte sich und ich begann einfach zu laufen. Doch ich hatte das Gefühl das ich mich nicht vom Fleck bewegte.

Ich schlug in Panik die Augen auf , blinzelte ein paar Mal , um dann festzustellen das ich in meiner Zelle lag. Es war scheinbar nur ein Traum , das hoffte ich zumindest. Doch etwas war anderst , die Zellentür stand offen und auf meiner Pritsche stand ein Tablett mit Scalpell,  Nadel , Faden , Desinfektionsmittel und sterilen Tüchern. ,,Dämlicher Rotschopf!" schnauzte ich vor mich hin.

Vorsichtig rieb ich mir meinen schmerzenden Kopf. Versuchte wieder ein bisschen Ordnung in das Chaos meiner Gedanken zu bringen.
,,Ich werd dich aufschlitzen und ausweiden,  Du hässlicher Freak!"
Ich versuchte aufzustehen. Ein brennender Schmerz machte sich in meiner Magengegend bemerkbar. Wieder sackte ich auf den Boden.

Als ich meine Haftkleidung hochschob,  sah ich die Naht an meinem Unterbauch. Sie war ungefähr 10 cm gross und zu meinem Erstaunen , tierisch schmerzhaft. Ich war noch nie ein Mensch der Schmerzen spürte , doch das schockte selbst mich.

Plötzlich fiel mir wieder seine Karte ein die mir Harley brachte. Ich sollte in jemanden wühlen. ,,Ernsthaft ? In mir selber ? Kranker Spast!" Grummelte ich vor mich hin. Er konnte doch nicht ernsthaft glauben das er mir so wichtig war das ich mich aufschlitzen würde für ihn. Er kann mich am Arsch lecken ,  dachte ich mir. Unter Schmerzen zog ich mich an der Pritsche nach oben und schwankte auf den Flur. Ich musste zu Harley , hoffentlich geht es ihr und meinem Minijoke gut. Noch immer betete ich das es nur ein schlechter Traum war. Doch als ich an unserem Therapieraum ankam , wurde ich eines besseren belehrt. Adrenalin schoss durch meinen Körper als ich die aufgebrochene Stahltür sah , von der ich doch so überzeugt war , das sie ihr Schutz bieten würde. Mit zitternden Knien warf ich einen Blick hinein. Leer. An der Wand stand mit Blut geschrieben:

Hörst du die Uhr ? Tick Tack, Tick Tack! Sie läuft synchron wie der Sprengstoff um deiner Königins Hals. Geht die Sonne auf,  wirst du zum einsamen König. Find heraus was in dir steckt !!!

,,Oh warte , wenn ich dich erwische , dann finden wir heraus was in dir drin steckt. " Rasend vor Wut warf ich einen der Stühle an die beschriebene Wand. Ich hoffte für ihn das es nicht Harls Blut ist was da an der Wand klebte. Schnellen Schrittes machte ich mich auf den Weg zurück zu meiner Zelle. Genau das war es was mir so Angst machte. Harls würde immer eine Zielscheibe sein , für alle meine Feinde. Niemals wäre meine Familie in Sicherheit. Mein Kind würde nicht einmal normal zur Schule gehen können. Und ich kann nichts , absolut nichts dagegen tun. Selbst wenn ich aus ihrem Leben verschwinden würde,  das würde alles nur schlimmer machen. Sie würden sie immer als gutes Druckmittel gegen mich ansehen.

Doch nun blieb keine Zeit zum Trübsal blasen. Zurück in meiner Zelle , desinfizierte ich ohne mit der Wimper zu zucken , meine Wunde. Griff nach dem Skalpell und setzte an.
Der Schmerz der mich nun überrollte,  war unerträglich.Ächzend lag ich am Boden, stemmte meine Hand gegen die Wunde.Ich rang nach Atem als erneut eine Schmerzenswelle meinen Körper durchzog. Meine Gedärme verkrampften und ich brüllte in die Stille. Als ich unter zusammengebissenen Zähnen die Hälfte der Wunde offen hatte , wurde mir schwindelig. Ich durfte jetzt auf keinen Fall das Bewusstsein verlieren. Mit zitternder Hand setzte ich das Messer erneut an der nun zur Hälfte klaffenden Wunde an. Erneut durchfuhr mich ein gnadenloser Schmerz und ich versuchte den Schrei zu unterdrücken.

Schwer atmend und erschöpft liess ich das Messer schliesslich neben mir fallen. Ich hatte es geschafft die Wunde war offen. Doch das schlimmste stand mir noch bevor , bei dem Gedanken wurde es mir sofort schlecht. Wie in Zeitlupe bewegte sich meine Hand auf die Wunde zu. Schon allein die erste Berührung brannte fürchterlich und ich zog erschrocken die Hand zurück. Es gab noch niemals etwas das ich nicht schaffe und ich hatte auch nicht vor dies zu ändern. Ich musste es für Harley tun ,  sie war das einzige was zählt im Moment. Also kniff ich die Augen fest zusammen und griff tief in die Wunde. Der Schmerz überrollte mich ,  es fühlte sich an wie tausende dicke Nadeln die sich durch meine Haut bohrten. Fast wie das Gefühl der Säure damals auf meiner Haut.

Als ich begann unter Schnappatmung in der Wunde zu wühlen, bekam ich etwas kleines zu fassen. Ich hielt es so fest es ging in meiner Hand und zog sie vorsichtig aus der Wunde. Als ich diesen kleinen Gegenstand näher betrachtete  , war mir sofort klar um was es sich handelte. Es war ein USB Stick. Noch immer krümmte ich mich vor Schmerzen auf dem Boden und biss so fest es ging die Zähne zusammen. Ich musste die Wunde versorgen oder ich lief Gefahr , bald an dem hohen Blutverlust zu sterben. Leise begann ich zu Knurren. ,,Dieser Wixxer!!" Ich spuckte auf den Boden vor mir. Mein ganzer Kopf drehte sich und schmerzte noch immer von dem harten Schlag.

Unter starken , betäubenden Schmerzen begann ich die Wunde neu zu vernähen. Jeder Stich den ich machen musste , versetzte mich erneut in eine Art Dämmerzustand. Ich sah alles verschwommen. Nur noch ein paar Stiche. Ich begann mir selber Mut zuzusprechen.

Nachdem ich mich einigermaßen  beruhigt hatte , zog ich mich erneut an meiner Pritsche hoch. Ich musste in den Computerraum und diesen Stick anschliessen. Gesagt , getan. Ich hab keine Ahnung wie lange ich für diesen eigentlich kurzen Weg gebraucht hatte. Aber letztendlich kam ich am Ziel an. Eilig schloss ich den USB Stick an den Computern an und spielte dessen Inhalt ab. Doch was ich dort auf den Mini Bildschirm sah , verschlug mir die Sprache und nahm mir sämtliche Luft zum Atmen...

Joker und Harley (Jokers Sicht)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt