Kapitel 1

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,,Junge Frau, junge Frau", rief das Dienstmädchen, welches zu mir eilte. Ich konnte nicht genau erkennen, wer es ist, denn jedes Dienstmädchen trägt dasselbe: ein langes schwarzes Kleid mit einer weißen Schürze. Nach dem roten Haar zu urteilen, muss es Anna sein. ,,Was machen Sie hier Prinzessin? Ich habe Sie überall gesucht. Jeder sucht nach Ihnen und Sie wissen genau wie Ihr Vater über Ihr verhalten reagieren wird." Nach jedem Wort ring sie noch nach Luft und allen anscheint nach, muss sie sich an ihren Knien halten. Anscheinend hat sie mich eine ganze Weile gesucht. Oh misst. Als fiele Ihr auf vor wem sie steht, beugte sie sich auf einmal vor mir und hielt ihr Kopf gesenkt, ,, Bitte gehen Sie zu Ihrem Vater. Er hat nach Ihnen gefragt und ist Angst vor Sorge".

,,Liebe Anna, lächelte ich sie an, ,, wir haben eine Abmachung: keine Förmlichkeiten, wenn wir alleine sind", und berührte ihre Schulter, als Zeichen, dass sie sich erheben soll. Am liebsten würde ich sie beten, mich niemals so förmlich zu behandeln, doch sie will nicht auf mich hören. Keiner der Bediensteten.

,, Aber Prinzessin, sie wissen doch, der König von Malron, ihr Vater, ist da ganz andere Meinung. Aber jetzt zurück zum Wesentlichem: Sie wissen genau, dass ihr Vater es nicht ausstehen kann, wenn Sie ohne Bescheid zugeben verschwinden.", tadelte sie mit mir- mehr als eine gute Freundin als mein Dienstmädchen. Das mag ich so sehr an ihr.

,,Aber Anna, ich sterbe vor Langeweile," jammerte ich  übertrieben theatralisch. ,, Jeden Tag dieselben Wände, dieselben Menschen, dieselben Arbeiten. Es ist so langweilig,"und seufzte.  ,,Ich möchte raus, frei sein, für mein Volk da sein. Auch wenn ich die Prinzessin bin und Vater mich in vielerlei Hinsichten gelehrt hat, fühle ich mich Ahnungslos. Ich will sehen, wie das Volk Vater lobt, wie sie ihn verehren und begehren, da er so ein toller und herzensguter Herrscher ist."

Ich sah zu Anna mit strahlenden Augen, doch Anna schaute zu Boden und ballte ihre Hände zu Fäusten. ,,Wenn sie doch nur wüssten,, flüstere sie und seufzte. Ich schaute sie fragend an, aber ihr Gesichtsausdruck änderte sich so schnell wie sie gekommen ist.

Auf einmal hatte sie ein verschmitztes lächeln im Gesicht,, Freiheit wünschen Sie sich, Prinzessin? Das werden sie sicher sein. Sobald sie heiraten."

Bitte was? Heiraten? Ich runzelte die Stirn und erhob mich von meinem Platz. ,,Komm du jetzt auch nicht mit diesem Thema. Seit Wochen taucht dieses Thema auf, selbst meine Mutter sprach mich darüber an. Ich will nicht heiraten, Punkt" und merke, wie die Wut in meine Haut drängt.

,,Auch wenn Ihr geliebter Vater sich das wünscht?" Fragte sie mich mit einem dreckigen Lächeln. ,, Vater? Nein..Niemals würde er so etwas zulassen", doch je länger ich darüber nachdachte, desto verzweifelter und verzweifelter wurde ich. Ich dachte nach und nach aber es gab kein Ende. Anna kicherte teuflisch. Doch mir war nicht lachen zu mute. Ich biss mir auf die Unterlippe, so wie ich es immer tue, wenn ich nachdachte.

,, Prinzessin kommen sie mit mir, ich bringe sie zu Ihrem Vater. Dann können sie es aus seinem Mund hören, welche Pläne er hat" und machte einen Knicks. Ihr Kopf war auf den Boden geneigt. Pläne? Welche Pläne? Hochzeitspläne? Nein, nein, nein ich will nicht. Ich- ich bin nicht bereit dazu. Wieso Vater? Willst du mich nicht mehr bei dir haben?

Das kann doch nicht wahr sein. Bestimmt hat Mutter es ihm eingeredet. Nur weil sie mit jungen jähren geheiratet hat, muss ich es doch auch nicht tun. Wieso ausgerechnet jetzt? Ich bin nicht bereit dafür...Ich muss noch...Ich hab doch...Ich will doch noch...

Wenn Vater nicht mit mir redet, dann kann er auch nichts organisieren. Genau! Bevor Anna mein Zögern bemerkt muss ich fliehen. Jetzt. Ich hob mein lila Kleid mit spitze und flitzte weg.

,, Prinzessin! Nicht schon wieder?! Sie sind doch keine 10 mehr! Früher oder später müssen sie mit ihrem Vater reden". Vom weiten schrie ich ihr zurück: dann lieber später.

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