Kapitel 3

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,,Da bist du ja," kam strahlend meine Mutter zu mir und nahm mich in ihren Armen. ,,Kommt, kommt, ich habe vorhin nach Tee und paar Leckereien gebeten die wahrscheinlich bald eintreffen" und zog uns zu der Couch.

Meine Mutter ist eine zappelige, unruhige Frau vor uns aber vor dem Volk strahlt sie immer ein warmes Licht heraus, das Vertrauen, Mut und Macht heraus strahlt. Ich ließ mich auf die Couch hineinpumpen und erntete sofort einen bösen Blick von Mutter. Das war wohl nicht Damenhaft.

,,So, Iliyana, ich werde jetzt nicht um den heißen Brei reden: Ich möchte, dass du den jungen Prinzen aus Ketlan kennenlernst. Du weißt, sein Land ist eines der größten hier und ich denke, es würde für Malron ein hohen Schub geben, nach der landwirtschaftlichen Katastrophe, die seid dem letzten Winter einfach nicht mehr fruchtbar ist. Sie haben uns so sehr in unserer Krisenzeit geholfen, weil wir Verbündete sind. Stell dir vor, wie es Malron gehen würde, wenn ihr heiratet?" und klatschte erfreut in die Hände.

Hab ich erwähnt, dass diese Ausstrahlung, die sie vor dem Volk ausstrahlt, nur eine Fassade ist? Sie interessiert sich gar nicht für das Volk. Nur für sich und an Geld, Macht und Status. Dann schiebt sie auch noch die ,,das-Volk-braucht-Hilfe-und-du-bist-die-letzet-Rettung" Karte heraus, die zwar wahr ist und auch an mir zu nagen beginnt, aber ich kenne meine Mutter. Ihre Fassade ist nahezu Perfekt. So Perfekt, dass es unrealistisch wird und sich damit selbst enttarnt. Interessiert sie sich überhaupt, was ich will? Ob ich einen unbekannten Kerl heiraten will? Aus Wut ballte ich meine Hände zu Fäuste und versuchte krampfhaft mein Atem zu kontrollieren. Was denkt Vater darüber? Ihm bin ich mindestens noch wichtig!

,, Lora, meine Liebe. Setz sie nicht so unter Druck. Wir haben gesagt, das ich versuchen werde eine andere Lösung für das Problem in Malron zu suchen. Auch wenn das Volk leiden muss und mir die Zeit immer kürzer wird..." und raufte sich durch die Haare.

Ach Vater, seine Müdigkeit stammt wohl von den Sorgen zu seinem Volk. Ach, Vater...sein Volk kann sich glücklich schätzen so einen König zu haben.

,, Ich setze sie nicht unter Druck. Sie ist eine Prinzessin und sollte die Probleme in ihrem Land kennen und nicht so egoistisch sein und an sich denken. Sei froh, dass überhaupt dich jemand kennenlernen will. Deine kindischen Spielereien und deine alberne Getue...keine sieht dich als Prinzessin, sondern als eine kleine Göre, die in Geld schwimmt und alles egal ist." Da ist es. Ihr wahres Gesicht. Danke Mutter. Ich konnte nur eine empörten Laut von mir geben.

Was soll ich dagegen sagen? Beziehungsweise wie oft soll ich sagen, dass es nicht so ist. Die Dickköpfigkeit der Königen ist so dick wie die Wand der Stadtgrenze. ,,Lora! Das reicht. Du willst doch jetzt, dass sie den Prinzen kennenlernt richtig? Das wird sie tun. Da bin ich mir sicher. Mehr brauchst du nicht von ihr zu verlangen." sagt Vater energisch und stand abtrug auf.

Genau dann, als der Kellner mit seinem Tablett mit dem Tee und süßem Gebäck es gerade auf den Tisch hinstellen wollte. Doch der Kellner erschreckte sich an der schneller Bewegung des Königs und wackelte gefährlich nah mit dem Tablett in meiner Richtung. Ich konnte gerade noch ausweichen, doch es landeten einige Spritzer des heißen Tees an meinem Arm.

An dem Schmerz, musste ich scharf die Luft einziehen und ein Wimmern unterdrücken. Aber nach einer kurzen Zeit ließ der Schmerz nach und ließ mich aufatmen.

,,Oh Prinzessin, es tut mir so leid. Ich habe mich erschreckt und konnte das Tablett nicht mehr halten. Natürlich ist das keine Entschuldigung ,es - es tut mir unendlich Leid" und während er das nervös heraus stammelte und sofort mit dem Aufräumen beginnt, konnte ich einen Zorn in Vaters Augen sehen. Ich brachte noch ein ,, Kein Problem" heraus und rieb an den leicht brennenden stellen. Mutter kam zu mir geeilt und half mir aufzustehen ,, Komm, hast du schmerzen? Lass uns ins Krankenzimmer gehen und es anschauen, nicht dass du Narben davon bekommst."

Während Mutter mich herauszog und immer wieder ängstlich nach hinten zu Vater schaute mit großen Rehhaften Augen, drehte ich mich auch um und sah, dass Vater sich auch bückte und ihm half. Das ließ mich ausatmen. Ich habe schon das schlimmste befürchtet, aber das ist mein Vater. Er tut nicht mal einer Fliege etwas an. Ein warmherziger König.

Als wir aus dem Raum hinausgingen, packte mich Mutter fester am Arm und zerrte mich hinaus. Ich bekam noch mit, wie zwei Soldaten in den Salon hineingingen bevor wir abbogen.

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