For the Love to Music

Mittwoch - die Fortsetzung der Hölle

Als ich Mittwoch, wie immer, vor der Klasse auf meine Freunde wartete, war es ungewöhnlich leer, da Leo normalerweise noch vor mir da war.
Ich setzte mich auf den Boden, zog meine Beine an meinem Körper, legte meinen Kopf auf die Knie, steckte mir meine Kopfhörer wieder in die Ohren und schloss meine Augen.
Zwischen zwei Liedern hindurch, hörte ich mehrere Stimmen, die in meine Richtung kamen.
Als ich meine Augen öffnete und sah, dass die Zwillinge sich mit Rotkäppchen angeregt unterhielten und sich sogar abklatschten, runzelte ich die Stirn.
Was hab ich verpasst? Sind die jetzt Freunde? Die hassten den doch?!
Ich schaute sie verwirrt an, bis sie sich um mich stellten und weiter redeten.
Leo hatte wohl nicht bemerkt, dass ich hier saß, denn der schlug mir seinen Rucksack volle Kanne ins Gesicht.
„Meine Güte was hat du da drin?! Backsteine?!", fauchte ich, während ich aufstand und mir den Kopf rieb. Erschrocken schaute Leo mich an.
„Wieso habt ihr", ich guckte die Zwillinge böse an, bevor ich auf Leo deutete, „ihm nichts gesagt?! Ihr habt gesehen und gewusst das ich hier sitze!"
„Ich dachte er hätte dich auch gesehen.", Alex hob abwehrend die Hände hoch. Alan lachte los.
„Ich hatte keine Lust, ihm das zu sagen, außerdem wäre es nicht so lustig geworden, hätte er es gewusst!"
„Sorry.", hörte ich Rotkäppchen sagen und drehte mich in seine Richtung.
Meine, gerade noch wütende, Mine wurde weicher, als ich sah, dass er ein leichten Rosaton annahm.
„Ist schon gut, ist ja nicht so, als hättest du das mit Absicht gemacht. Die zwei Idioten müssen nur gucken wie sie sich wieder gut stellen, weil ich echt enttäuscht von ihnen bin.",  ich guckte Leo an, es war ihm wohl peinlich.
Süß.
„Wieso muss ich mich jetzt einschleimen? Ich hab gar nichts gemacht!", protestierte Alex, hakte sich, wie sein Bruder, bei mir ein und beide gaben mir ein Kuss auf die Wangen. Jetzt musste ich los lachen und haute beiden auf dem Arm.
„Seid nicht so schleimig. Man, das ist ja eklig was ihr hier macht!"
Jetzt lachte auch Rotkäppchen los.
„Warum lacht ihr denn alle so doof?", hörte ich eine Stimme, die, wie soll ich sagen, zum Schreien ist.
Sue trat hinter einer Ecke hervor und beäugte uns abwertend.
Das war nicht immer so, bevor ich mich mit den Zwillingen angefreundet hatte, waren wir beste Freunde, aber dann hatte sie sich abgewendet, da die Jungs ihr nicht erwachsen genug waren.
Dann kam sie mit Steven zusammen und war glücklich, als Steven dann aber mit ihr Schluss gemacht hatte, um mit mir zusammen zu kommen, war für sie Ende und sie fing an, mich zu hassen.
Genervt verdrehte ich die Augen, verlagerte mein Gewicht auf das andere Bein und verschränkte meine Arme vor der Brust.
„Was willst du Susi?", an meiner Stimme konnte man schon fühlen, das ich genervt war und auch die Jungs versteiften sich.
Jeder der den Namen Susi in ihrer Nähe aussprach, war meistens sofort dran. Ich jedoch, und das wusste sie, würde mich wehren und ich kannte so einige Sachen, die keiner wissen sollte.
Ich blitzte sie provozierend an und grinste hämisch, als sie an fing zu sprechen.
„Was soll ich von euch denn wollen? Außer das ihr euch zum Affen macht?", man hörte an ihrer Stimme, dass sie am liebsten alle meine Knochen brechen würde.
In dem Moment, als sie einen Schritt nach vorne machte, tauchte Steven auf und legte ihr einen Arm um die Hüfte.
„Was machst du denn schon hier?", seine Augen wanderten zwischen uns hin und her. „Tz",  mit dem drehte sie sich um und lief in Richtung Ausgang, Steven ihr hinterher. An ihnen vorbei kam Evie.
„Es ist da!", fiel sie mir seufzend in die Arme und lächelte mich entschuldigend an, redete dann weiter wie ein Wasserfall. Die Jungs drehten sich wieder zusammen und redeten weiter. Evie verstummte mitten im Satz und beäugte die Jungs mit einem misstrauischen Blick.
„Seit wann sind die so?", schulterzuckend schaute ich nun auch die Jungs an.
„Ich glaube entweder heute früh oder gestern."