Tränen des Himmels

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Das leise Rieseln des Regens,
welcher wie feine Risse auf die Fensterscheiben fiel,
wurde übertönt vom lauten Motor des Busses.
Sie versuchte durch das von der Heizung beschlagene Fenster zu schauen.
Es war, als würde man versuchen durch eine Nebelwand in die Ferne zu blicken.
Geradezu unmöglich.
Sie wischte mit ihrer Hand das kalte Kondenswasser vom Fenster, sodass sie einen Blick nach draußen erhaschen konnte.
Ein trüber, grauer Himmel,
der kümmerlich auf die Erde herab sah.
Menschen,
keine Notiz voneinander nehmend,
durch den nun schon gießenden Regen hasten.
Kein Fünkchen Liebe,
Zuversicht
und Lebensmut war mehr zu erkennen.
Einzig und allein eine dunkle, triste Welt ohne Licht.

Der Motor stoppte.
Sie stieg aus,
blickte zum farblosen Himmel hinauf,
schloss die Augen und spürte die Tränen des Himmels ihre Wangen hinunter fließen.

21.02.2019

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