Selenophile

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Dunkelheit.
Ich starre ins Nichts.
Meine Gedanken, meine Gefühle verlieren sich in dieser lichtlosen Umgebung, welche mich wachhält und zwingt an Dinge zu denken, die mir einen Schauer über den Rücken laufen lassen. Die mich von innen zerfressen, zerreißen und mich zurücklassen, wie ein totes Tier.
Zerfleischt.
Zerstört.

Ich suche nach einer Lichtquelle.
Aber ich finde keine.
Die Dunkelheit hat jegliches Licht erloschen und mich diesem Gefühl der Einsamkeit überliefert.
Ich bin allein.
Allein mit meinen Gedanken.

Da, ein Schein.
Sanft und leicht leuchtet er in einem silbernen Ton durch die alten, ausgebleichten Vorhänge und erhellt das Zimmer mit einem kalten, beruhigenden Licht.
Der Mond.
Er legt seine Ruhe und Friedlichkeit dahin, wo vorher Finsternis und Beklemmung war.
In meinem Kopf wird es langsam ruhig.
Ich sehe zum Fenster hinaus.
Wolken ziehen am Mond vorbei und sein Schein erleuchtet mein Gesicht.
Ich spüre zum ersten Mal seit langem
Geborgenheit.

selenophile
(n.) a person who loves the moon

14.03.2019

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