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Ich stürmte aus der Bühne, direkt lief ich zum Tour Bus.
Ich war kaputt, ich wollte einfach nur raus.
Aus dem nix fing ich an zu weinen, bitterlich.
Ich schminkte mich ab, bund meine langen roten Haaren in ein Zopf, zog mir eine Trainingshose, und Oberteil an.
Ich griff zu meinem Oversized Jeans Jacke,
Und lief wieder raus.

In dem Moment lief Livita mir entgegen, sie hatte ein breites Grinsen im Gesicht, ich hörte noch die Musik und das jubeln.

Doch als Livita meine Tränen sah, verging ihr das lachen.
„Madre mía!" (oh mein gott) sagte sie.
Sieh nahm mich in den Arm.
„Was ist los?" fragte sie mich und streichelte über mein Gesicht.

„Er hat gesagt, ich solle meine Wut an meinen Zeilen raus lassen, aber wo soll ich meine Trauer raus lassen?"

Liv sah mich einfach nurnoch an.
Sie drückte mich feste.
Ich kannte diesen Typen nicht einmal richtig, wieso traf es mich von ihm Missachtet zu werden?
War er der erste der mich verabscheute? Nein!
Aber wieso kam es mir so vor, er wäre der einzige bei dem es mich Juckt?

„Lass uns weg fahren" sagte ich, weinend.
„Du weißt das können wir nicht" antwortete Liv.
Wie das können wir nicht?

Nur weil du hier mit Mero deine Romanze spielen willst, muss ich mir das ganze hier nicht geben!"
Ich rennte richtung Eingang.
Ich wollte irgendwelche Auto Schlüssel finden.
Kurz sah ich Brado bei seinem Auftritt zu.
Ich will ihn nie wieder sehen.

Ich fand die Schlüssel von Livita.
Ich rannte schnell raus, vor mir stand Liv.
Sie versuchte sich mir in den Weg zu stellen.
„Geh deine Gangster Filme schieben, du wirst niemals Gangster sein, du bleibst immer die kleine harmlose Tochter von Quandisimo Makrouh"
Ich sah wie Liv's Augen glasig wurden.
Wow, unser erster Streit und ich hatte schon Wörter raus gehauen, die sie niemals hören wollte.
Ich sah sie sprachlos an, sie sah mich enttäuscht an.

„Was hier los?" hörte ich Mero fragen, der grad mit Brado zu uns kam.
Ich sah Brado an, er sah mich an.

Ich versuchte es Liv zu erklären, das es mir nur rausgerutscht ist,
„Liv, das war nur.."
Sie unterbrach mich.
„vete a la mierda" (verpiss dich)
Ihr floss eine Träne runter, sie griff mir ihre Auto Schlüssel aus der Hand, stieg ein und fuhr los.
Mero versuchte sie aufzuhalten, und fragte wo sie hin gehen will.

Sprachlos sah ich nur zu.
„Du findest auch immer einen Weg deine engsten Leute zu verletzten" sagte Brado dreist.
Ich sah ihn mit offenem Mund an.
Konnte es garnicht glauben, was er sagt.

„Geh und hoff das du einen Echo kriegst" sagte ich und ging wieder rein.

Mero:

Ich kapierte einfach garnichts.
Gigi wollte weg,auf einmal war Livita weg.
Ich sah nur zu, wie sie weg fuhr.
Ich machte mir Sorgen, sie kannte sich doch garnicht in Wien aus.

Dieser Tag sollte besonders für alle werden, doch jetzt sind wir alle zerstritten.
Brado fasste mir an die Schulter.
„Wieso Bruder?" sagte ich leise, und sah dabei immer noch in die Richtung von Livitas Auto.

„Bruder, eine wahre Frau erkennt man an ihrem Stolz" sagte er.

Brado:

Mero ging wieder rein.
Neben ihm kam Gigi wieder raus.
Ich sah wie ein Taxi her fuhr. Sie öffnete die Taxi Tür, genau in dem Moment
packte ich sie am Arm: „Lan, wohin mit dir?".
Sie sah mich nur fragend und mit verheulten Augen an.
„Verzieh dich, du kannst dich nicht in meinen Angelegenheiten einmischen!" schrie sie laut.
Wie? Was? Natürlich kann ich das.
„Ich schlag dich lan! Geh rein" sagte ich und knallte die Tür vom Taxi wieder zu.

„Hayde, hier sind 100€ sorry für die Störung" sagte ich dem Taxi Fahrer und gab ihm das Geld. Ich packte Gigi mit rein.
Sie versuchte sich zu lösen.

„Erst versaust du meine Laune, danach sagst du ich bin Falsch, und jetzt lässt du nicht zu das ich gehe" schrie sie.
Sie hatte recht.
Ich konnte Sauer auf sie sein, sie versuchen zu hassen, aber im Endeffekt konnte ich es nicht übers Herz bringen sie gehen zu lassen.

„Weisst du überhaupt selber was du willst?" fragte sie mich.
Ich seufzte,
„Ich will eigentlich nur das du bleibst"

Sie sah mich schockiert an.
Ich habe etwas übertrieben, aber es bringt mich einfach um, sie wie die anderen Weiber auf Partys, mit anderen Typen zu sehen.
Vor allem zu wissen, das ich gar kein Recht habe, ihr etwas zu sagen.

All diese Gedanken in meinem Kopf, trotzdem kommt nichts aus meinem Mund.
Ich kann es einfach nicht aussprechen.
Ich kann ihr einfach nicht in Worte fassen, wie sehr ich will, dass sie bei mir bleibt.

Ich sehe die Schmerzen in ihren Augen, sie will etwas hören doch ich kann es ihr einfach nicht sagen.
Ist es mein Stolz oder mein Scham?
Ich weiss es nicht.

Sie schubst mich weg von ihr,
„Lass mich gehen".

Livita:
Ich habe alle für sie getan, alles für sie runter geschluckt.
Und als dank kriege ich einen Arschfick.

Ich sitze in meinem Auto, mit Ausblick auf die Stadt. In meiner Hand eine Whiskey Flasche.

Mit Tränen im Gesicht, nehme ich nach und nach einen Schluck.
Ich schaue auf mein Handy,
03:02 und (18) Verpasste Anrufe von Mero und Gigi.
Mein Handy geht aus, Akku leer.
Ich schaue auf die Whiskey Flasche, auch leer.

„hijo de puta" (Hurensohn).
Ich mache meine Autotür auf, und steige Angetrunken aus meinem Wagen.

Mir ist Kalt, noch kälter aber ist mein Herz.
Da wo früher mein Herz war, ist jetzt ein Eisfach.
Ich spüre keine Liebe. Ich spüre ebenso keine Wärme. Alles was ich Spüre ist ein alter Hass in mir.

Ich denke an Daddy, wo ist er diesmal?
Brasilien?, Puerto Rico?, Columbien?, Madrid?
Wo ist der Typ wenn seine Tochter ihn braucht?

Für einen kurzen Moment denke ich an meine Mama, dieser Gedanke dauert keine 5 Minuten.
Ich denke über ihr Geruch nach, sie hat immer nach Venezuela Rosen gerochen.
Ich denke über ihre Stimme nach, dabei weht mir ein leichter Wind entgegen.
Ihre Stimme war eine Melodie.
Ihr Lachen war mein Sieg, ihre Tränen hießen für Papa Krieg.
Und wo war Mama jetzt?
Sie ist jetzt bei meinem Bruder in den Sternen.
Sie hat sich verschluckt an einem Apfel, selbst ihr Tod war wie ein Märchen.

Geld, Gold, GRASWo Geschichten leben. Entdecke jetzt