Mir fiel nichts ein, was ich darauf hätte sagen sollen, denn offensichtlich kannte hier in dieser Welt jeder Tauren. Also wechselte ich schnell das Thema: "Was meintet ihr damit, ihr hättet hier noch nie eine freie Halbelfe gesehen?", wobei ich das "freie" besonders betonte. Jetzt schienen die Zwei mich für völlig verrückt zu halten. Wieder war es der Taure, welcher die Fassung als Erster zurückgewann: "Du weißt nichts von der Unterdrückung der Halbelfen und hast keine Ahnung was ein Taure ist, sag mal wer hat dir denn eine übergebraten?" Das wüsste ich ja auch gerne! Wenn sie nichts sagen, kann ich ja endlich zu der wichtigsten Frage kommen: "Wo bin ich hier eigentlich?"
Beide sahen mich an als hätte ich geradeheraus behauptet, dass Schweine fliegen könnten oder ich in Wahrheit ein grünes Marsmännchen wäre. Doch erstmal passierte, ... genau nichts. Sie standen einfach nur eine gefühlte Minute da und starrten mich an. Dann schien sich der Taure wieder soweit gesammelt zu haben, denn er schüttelte seinen Kopf und wiederholte meine Frage, als könne er immer noch nicht glauben, was ich gerade gesagt hatte: "Wo du gerade bist? Na, in Beutebucht oder wo glaubst du denn zu sein. Es gibt ja schließlich keinen anderen Ort auf Azeroth, der auch nur annähernd einer Piratenstadt in einer Bucht ähnlichsieht und einen zweiten Ort wie diesen gibt es erst recht nicht." Nun waren die Fragezeichen wieder über meinem Kopf: "Beutebucht? Azeroth? Was ist ein Azeroth und ist Beutebucht der Name dieser Siedlung hier?" Nun fing der Goblin an mich komisch anzusehen: "Siedlung? Nun hör mal Mädchen, nur die Hauptstädte der verschiedenen Nationen und Dalaran sind größer als diese Stadt der Piraten, unsere Stadt. Und was ein Azeroth sein soll, sag mal Kind wie hart und vor allem wie oft wurde dir denn auf den Kopf geschlagen, dass du nicht mall mehr weißt, wie die Welt heißt, in der du lebst?" Nun sah ich ihn an und mir Genie wurde klar, dass ich mich verplappert hatte. "Ehm, also..." kam es von mir und ich suchte händeringend nach einer guten Ausrede, doch obwohl ich sonst nie um eine verlegen war, fiel mir gerade einfach keine ein: "ich, ... nun ja also ihr werdet lachen...", würden sie nicht, aber meine Wortschatz war gerade auf den einer Eintagsfliege reduziert worden und ich wusste nicht, wie ich mich da jetzt rausreden sollte. Da ich schon immer der Meinung war, dass letzten Endes die Wahrheit immer die beste Option sei, bat ich sie um einen ruhigen Ort, an dem ich mich erklären könnte.
An einem solchen saßen wir auch kurz darauf, in einem Haus, welches ihnen zu gehören schien, ich auf einer Holzbank und die Beiden auf schon etwas abgerammschten Stühlen, und ich hatte ihnen gerade meine Geschichte erzählt. Angefangen von der Offenbarung meiner Adoption, bis ich dann hier angekommen war. Hin und wieder musste ich ein paar Dinge erklären, die es zu meinem Leidwesen in dieser Welt nicht zu geben schien, wie Autos und geteerte Straßen. Nun diskutierten die Beiden über das, wie und warum ich hier gelandet bin, nach meinem vermeintlichen Tod. Scheinbar war es aber keine so große Überraschung für sie, dass es auf anderen Planeten Leben gab. Ich blieb die ganze Zeit still und lauschte ihnen, bis mein Magen auf einmal laut und deutlich knurrte. Jetzt lagen ihre Blicke wieder auf mir und sie brachen in schallendes Gelächter aus. Der Baron meinte an den Flottenmeister gewannt: "Ich glaube unser Gast hat Hunger. Dann werde ich schnell uns Drein was zum Abendessen zu besorgen." Bei dieser Bemerkung blickte ich aus dem Fenster und musste zu meiner Überraschung feststellen, dass es tatsächlich bereits dunkel geworden war. Nachdem der Goblin mich nun also völlig allein mit diesem 'Tauren' gelassen hatte, versuchte dieser jetzt auch noch mit mir ein Gespräch anzufangen: "Wieso hast du eigentlich solche Angst vor mir Kleine?" Ist das nicht offensichtlich?! "Ihr seid ziemlich groß und habt diese riesigen Hörner und...", dann brach ich ab, weil ich kurz davor war ihm zu sagen, dass diese monströse Gestalt nicht zu seinem flauschigen Äußeren passt. Er hatte leider meinen Bruch im Satz bemerkt und fragte nach: "Und was? Dass ich aussehen wie eine Kuh?", er grinst dabei. "Nein!", ich nuschle, wobei ich ihn nicht ansehe. Innerlich mache ich mich schonmal bereit heute doch noch endgültig das Zeitliche zu segnen, weil ich einen Piraten wütend gemacht hatte: "Nur dass ihr dafür viel zu flauschig ausseht." Jetzt war es raus. Gleich würde ich bestimmt Hackfleisch sein, weil ich ihn beleidigt hatte. Doch zu meiner Überraschung, begann er zu grinsen, ging auf mich zu, setzte sich neben mich und legt seine gewaltigen fellbedeckten Arme um mich: "Du bist wirklich nicht von dieser Welt kleine Miss. Mach dir keine Sorgen, ich bin dir nicht böse, nur weil so eine kleine Halbelfe mich kuschlig nennt, ist das noch kein Grund mit den Säbeln zu rasseln. Beruhig dich Mädel. Wir sind vielleicht Piraten, aber glaub mir, von allen Piraten, die du hättest treffen können, sind wir die nettesten." Nun saß ich dicht an ihn gekuschelt da, war erst einmal beruhigt, dass er mich nicht umbringen wollte und wagte es aber trotzdem nicht auch nur einen Muskel zu rühren. Nach einigen Minuten begann ich mich allerdings ungewollt zu entspannen, die ganzen Ereignisse und neuen Eindrücke hatten mich ziemlich mitgenommen. So sank ich schnell in einen traumlosen und erholsamen Schlaf. Der letzte Gedanke, den ich hatte, bevor ich in der angenehmen Dunkelheit versank, war, dass ich definitiv noch nie etwas so Kuscheliges berührt hatte, wie das Fell dieses sanften Riesen.
Bei Fragen, Verbesserungsvorschlägen, entdeckten Fehlern im Text oder einfach um mir zu sagen was ihr davon haltet, lasst doch einen Kommentar da und über einen Like würde ich mich auch riesig freuen😉.
Eure Sayo Wrynn 🐺💙
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Halbblut (WoW)
FantasyTaraneh (Tari) hat endlich ihren Schulabschluss geschafft. Doch kurz darauf bricht ihre Welt zusammen, erst gestehen ihr ihre Eltern, dass sie adoptiert wurde und dann stirb sie bei einem Autounfall. Doch anstatt einfach tot zu sein, erwacht sie in...