Unter mir war so eine plüschige Decke, dass ich gar nicht aufwachen wollte. Doch mein Magen machte mir mit einem lauten Grummeln verständlich, dass ich jetzt endlich aufstehen und was essen sollte. Als ich nun versuche mich aufzurichten, fiel mir auf, dass ich immer noch saß und die Plüschdecke entpuppte sich als... diese komische Piratenmuhkuh. Kurz schreckte ich hoch und schrie auf, als ich von dem Mann heruntersprang. Dadurch schien auch er aufzuwachen und sah sich müde im Raum um. Seine Hand ruhte offenbar die ganze Zeit über schon auf einem Säbel, der seitlich an der Bank gelehnt stand. Nachdem ich etwas Distanz zwischen mich und den Piraten gebracht hatte, stand ich außer Atem an die gegenüberliegende Wand gelehnt und er schien sich wieder beruhigt zu haben, nachdem er bemerkt hatte, dass es nur ich war, die ihn geweckt hatte. Doch anstatt wieder einzuschlafen, streckte er sich und musterte mich einen Moment: "Guten Morgen, Kleines. Bist ja immer noch so ängstlich. Dabei hab ich dir doch nichts getan." Dabei gähnte er noch etwas verschlafen und machte sich anschließend daran Obst und Brot aus einem Leinensack herauszuholen, wobei ich schwören könnte, dass der Sack gestern noch nicht dagewesen war. Der Flottenadmiral stellte das Essen auf den Tisch und mit einem verräterisch lauten Knurren gab mir mein Bauch nochmal zu verstehen, dass ich ihn seit längerer Zeit sträflich vernachlässigt hatte. Das wiederum brachte den Tauren zum Grinsen und er deutete auf das Essen: "Nimm nur! Du solltest was essen. Dir steht eine lange und beschwerliche Reise bevor kleine Halbelfe." Auch wenn mich der letzte Teil seiner Worte hätte stutzig machen sollen, so waren meine Gedanken in diesem Moment doch ganz bei den roten saftigen Äpfeln, die dort auf dem Tisch lagen. Ich setzte mich sogleich an den Tisch und nahm mir einen der angebotenen Äpfel. Nachdem ich zwei dieser roten Köstlichkeiten gegessen hatte, folgten noch einige Scheiben Brot und eine Südfrucht deren Namen ich nicht einmal kannte, doch sie war süß und lecker. Erst während ich aß, dachte ich nochmal über Flottenadmiral Seehorns Worte nach und fragte dann, nachdem ich aufgegessen hatte: "Was meinten sie vorhin eigentlich mit mir stünde eine beschwerliche Reise bevor?" Der Taure hatte sich mittlerweile auch gesetzt und ein wenig Obst verspeist. Er hielt inne und zog seine Hand zurück, obwohl er offensichtlich gerade nach einer Banane hatte greifen wollen. Dann seufzte er und fuhr sich mit einer seiner riesigen Hände durch die dichte Mähne: "Du kannst nicht lange hierbleiben Taraneh. Der Baron und ich mögen nett sein, aber hier hausen nun mal die Piraten und selbst unter unserem Schutz wärst du hier nicht sicher. Daher ist der Baron los, dir andere Kleidung und etwas Verpflegung zu organisieren. Wir werden dich mit einer Händlergruppe mitschicken, die noch heute nach Sturmwind, der Hauptstadt der Menschen aufbricht. Bei ihnen dürftest du relativsicher sein. Lass nur niemals jemanden deine Ohren sehen. Die Tattoos können wir ja überschminken, aber wenn jemand deine spitzen Ohren sieht, dann kannst du nur noch beten." Ich dachte lange Minuten über seine Worte nach und ließ sie mir durch den Kopf gehen, bevor ich erwiderte: "Ich weiß zwar nicht, inwiefern ich in dieser anderen Stadt sicherer sein soll, aber wenn Halbelfen wirklich so verachtet werden, dann muss ich wohl auch dort verbergen, zu was ich geworden bin. Ich bin euch ohnehin schon eine viel zu große Last und ihr seid beide so nett und hilfsbereit einer Fremden wie mir gegenüber, da werde ich euch nicht noch widersprachen. Doch eine Frage hätte ich da noch bevor ich gehe." Der große Pirat sah mich abwartend an, als ich kurz schwieg, um meine Frage genau zu formulieren: "An wen kann ich mich wenden, wem kann ich vertrauen und wem darf ich auf keinen Fall vertrauen?" Der Taure schien überrascht über die Frage, doch dann nickte er und sprach: "Wende dich an Hochkönig Anduin Wrynn von Sturmwind. Er ist der Herrscher der Stadt und Anführer der Allianz. Zudem kann jeder mit guten Absichten und lauterer Gesinnung Hilfe von diesem Priester erwarten. Halte dich von den Schatten fern, so wie denen die ihnen dienen, genannt die Ungekrönten. Außerdem solltest du den normalen Wachmännern genauso wenig über den Weg trauen wie allen anderen normalen Leuten. Menschen und Elfen verachten im Allgemeinen die Halbelfen und sehen sie als minderwertig an. Wenn du es nicht schaffst, bis zum König, wende dich an die Schwarzfalken und ihren Anführer den schwarzen Prinzen. Er mag zwar recht merkwürdige Methoden haben und zwielichtig erscheinen, doch er ist ein enger Freund des Königs. Schaffst du es zu keinem von beiden, suche Leute vom SI:7 oder sollte dir auf der Reise zur Stadt etwas widerfahren, dann geh zu Thobias Dunstmantel in Dunkelhain. Er ist ein Getreuer von König Genn Graumähne von Gilneas und wird dir helfen, solange du ehrlich zu ihm bist." Nun war ich verwirrt: "Ähm okay, dass waren viele Namen auf einmal, aber ich werde versuchen sie mir zu merken. Nur, etwas verwirrt mich. Wie kann dieser Hochkönig Wrynn auch ein Priester sein. Er muss doch bestimmt Nachkommen haben, die den Thron erben oder nicht, doch ein Priester legt ja ein Keuschheitsgelübde ab und darf garkeinen ..." Nun rang ich mit den Worten, da mir die Schamesröte bereits in die Wangen stieg: "Die dürfen doch keinen Geschlechtsverkehr haben ..." Nun prustet er lauthals lachend los und klopft sich auf die Schenkel: "Mädel wo hast du denn den Unsinn her? Klar dürfen auch Priester ficken." Er brauch einen Moment, bis er sich wieder beruhigt hatte und ich entschuldigend nuschelte: "Bei uns dürfen das nicht alle Priester, dass hängt bei denen von der Religion ab und so." Danach klopfte er mir freundschaftlich auf die Schulter und ermutigte mich noch etwas zu essen, während wir auf den Baron warteten.
Bei Fragen, Verbesserungsvorschlägen, entdeckten Fehlern im Text oder einfach um mir zu sagen was ihr davon haltet, lasst doch einen Kommentar da und über einen Like würde ich mich auch riesig freuen😉.
Eure Sayo Wrynn 🐺💙
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Halbblut (WoW)
FantasyTaraneh (Tari) hat endlich ihren Schulabschluss geschafft. Doch kurz darauf bricht ihre Welt zusammen, erst gestehen ihr ihre Eltern, dass sie adoptiert wurde und dann stirb sie bei einem Autounfall. Doch anstatt einfach tot zu sein, erwacht sie in...