KAPITEL 5

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Endlich habe ich wieder Internet und kann updaten, ich dachte schon das wird nie was.

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Aufgewacht werde ich von einer scharfen Kurve, die meinen Kopf gegen das Autofenster knallen lässt. Ein heiteres „Sorry," lässt sich hören und Elaine drückt weiter auf den Knöpfen für das Radio herum. Allerdings laufen überall nur Meldungen. „Gott, wie deprimierend. Wir wissen doch dass wir alle sterben, kriegen wir dann nicht wenigstens ein bisschen gute Musik?" Sie schüttelt ungläubig den Kopf.

Dann kramt sie mit einer Hand weiter vorne im Auto herum. „Mann, hatten die einen schlechten Musikgeschmack. Was ist das denn?" Schließlich findet sie eine, für sie geeignete Musik, schiebt die CD ein und singt lautstark zum Lied mit. Auch Charlotte ist inzwischen wach geworden. Ihr Bein sieht schmerzhaft aus. Es ist geschwollen und bei jeder Kurve oder bump zuckt Charlotte zusammen und zieht scharf die Luft ein.

„Wir müssten bald in Eptach sein, oder?" frage ich über die laute Musik.

„We're on the highway to he- Was?" Elaine dreht die Musik etwas leiser und schaut kurz zu uns nach hinten.

„Ob wir bald da sind," wiederholt Charlotte und Elaine nickt. „Ja, wir sind fast da. Der Himmel wird langsam wieder heller, es wird schon wieder Morgens. Trotzdem sind die Straßen größtenteils leer. Seit der Abfahrt habe ich nur einige wenige Autos gesehen und alle fuhren in dieselbe Richtung wie wir. Es ist kaum zu glauben wie schnell das alles ausgebrochen ist. Am Straßenrand liegt eine zerfetzte Leiche, ein paar dieser kranken Menschen – kann man sie noch als Menschen bezeichnen? - nähern sich ihm. Humpelnd, verfaulend und 

Gestern um diese Uhrzeit lag ich selig schlafend in meinem Bett. Kaum zu glauben was sich alles in diesem einen Tag verändert hat. Auch Josh und Ryan sind inzwischen auch wach geworden und gähnen laut.

„Ach du Scheiße!" Der Wagen macht eine abrupte Drehung als eine Kreatur vor dem Auto springt. Kurz beleuchten die Scheinwerfer das ekelhafte Gesicht des Zombies und alle schreien auf. Sam fängt an zu weinen. Elaine flucht laut und ein lauter KNALL ertönt bevor der Zombie mit einem lauten GROAN verschwindet. Als ich mich umdrehe sehe ich wie der Zombie zerfleischt immer noch versucht auf uns zu zu krabbeln. Ich schließe die Augen und versuche mich zu beruhigen und wieder normal zu atmen.

„Hier sind wir," sagt Elaine und hält das Auto vor einem großen Tor wo zwei Männer stehen an. Nach einem längeren Gespräch und vielen „Wir sind nicht infiziert" öffnet sich das Tor und wir werden hereingelassen. Hinter uns wird das Tor wieder geschlossen und wir steigen aus. Ich nehme Sam in den Arm und sage ihm dass wir nun in Sicherheit sind. Endlich.

„Folgt mir bitte, wir müssen sie erst untersuchen."

Während wir dem Mann folgen sehe ich mich um. Überall sind Gebäude, und ich bin überrascht wie organisiert alles ist. Wenn man bedenkt dass das alles erst vor ungefähr einem Tag ausgebrochen ist. Ich schlucke als ich daran denke wie Josh meinte dass das alles schon viel früher passiert ist, es aber verheimlicht wurde um eine Massenpanik zu verhindern. Ein lebloser Körper wird aus dem kleinen Gebäude gehievt in dem wir eintreten und ich schlucke noch einmal.

Der Raum in dem sie hineingebracht werden ist komplett voll. Und obwohl auch sie von Kratzern und kleineren Wunden übersät sind, sehen sie nicht am Schlimmsten aus. Es herrscht eine drückende Atmosphäre und dies wird auch nicht durch die unregelmäßigen Schussgeräusche verbessert. Sam fängt an zu weinen, was ich auch verstehe, denn das würde ich jetzt auch zu gerne tun. Dennoch verkneife ich mir die Tränen und sage ihm er soll sich die Ohren zuhalten und an was Schönes denken. Ich fange aber ebenfalls an ein bisschen panisch zu werden, und als wir in das ehemals weiße Zimmer mit einem müden, ungeduldigem Arzt hereingeführt werden, schlucke ich.

"-und, keine Symptome." 

Der Mann der auf dem Stuhl vor dem Arzt saß, atmet erleichtert auf bevor er aufsteht und herausgeführt wird.

Auf dem Schildchen des Arzts steht mit einer etwas undeutlichen Schrift Dr. Bern.

Ich räuspere mich, bevor ich mich setze "Ähm, was sind denn die Symptome für diese 'Krankheit'?"

Er seufzt bevor er mit der Untersuchung anfängt und dabei die Symptome dieses "Zombieausbruches" aufzählt. "Veränderung des Blutes, Hohes Fieber, gelbliche Augen, Entzündung der Bissstelle, Schweißausbrüche, fauliger Atem, Appetitlosigkeit, Nasenbluten und nicht zu vergessen, Aggressionen." 

Das sind aber ziemlich viele Symptome dafür dass das ganze erst vor ein/zwei Tagen losgegangen ist. Allerdings verkneife ich mir einen Kommentar und versuche still zu sitzen. Er nimmt noch etwas Blut ab, bevor ich aufstehen darf.

"Die Blutergebnisse müssten bald da sein. Sie müssen noch darauf warten, damit wir endgültig feststellen können ob auch alles in Ordnung ist."

Ich nicke langsam, und versuche die Angst zu unterdrücken die in mir hochsteigt. Auch wenn ich weiß dass ich nicht gebissen wurde, denke ich, wie man es so oft tut in schlechten Situationen an das Schlimmste was passieren könnte. Und ich möchte ganz sicher nicht mit einer Kugel im Kopf enden. 

Auch nachdem Dr. Bern mir sagt ich könne, beziehungsweise ich soll jetzt den Raum verlassen, bleibe ich. Ich habe keine Ahnung was hinter dieser schweren Tür ist, und obwohl ich bestimmt nur paranoid bin, ist man in einer Gruppe generell doch besser dran, oder? Außerdem will Ich nicht dass Sam alleine ist. Das ungeduldige Seufzen von Dr. Bern sagt mir dass ich nicht die einzige bin, die Extra-Wünsche stellt aber so viel ist das doch jetzt nicht.

Nachdem auch Charlotte's Bein halbwegs verarztet ist, obwohl sie trotzdem noch große Schmerzen hat, verlassen sie den Krankenraum. Sofort werde ich von einer engen Umarmung begrüßt und ein Geräusch von Weinen erfüllt meine Ohren. "Oh Gott sei Dank, Ich dachte schon es wäre etwas passiert, oh Gott!"

Nach einer Weile werde ich aus der Umarmung gelöst und Sam wird mir abgenommen. Meine Mutter steht vor mir, Sam an sich drückend.

Ihr scheint es gut zu gehen und ich lächele erleichtert. Plötzlich fühle ich mich unendlich schlecht, dass ich in der ganzen Zeit wo ich draußen war nicht einmal an meine Mutter gedacht hatte. Allerdings war sie diejenige die Sam einfach alleine gelassen hatte, was ich nicht verstand. 

Der Mann, der wegen dem ganzen Warten schon ziemlich angepisst war, schafft es nach einer Weile mich endlich von meiner Mutter loszubekommen. Elaine und der Mann sind nirgends zu sehen, wahrscheinlich sind sie vorgegangen. Was früher wohl mal eine Sporthalle gewesen war, war jetzt zu einer notdürftigen Unterkunft gemacht worden. Matratzen auf dem Boden, Trennwände zwischen den Schlafplätzen. 

"Nur vorübergehend. Machts euch gemütlich."

Mit dem Satz ist der Mann weg und wir sind auf uns gestellt. Sofort lasse ich mich auf die Matratze fallen, die sich für meine müden Glieder unendlich gemütlich anfühlt. Die anderen machen dasselbe und ich bemerke dass ich in den letzen 24 Stunden nicht geschlafen habe, außer für die 1, 2 Stunden im Auto.

Ich bleibe noch eine Weile wach, da in der Sporthalle so viel Lärm herrscht und unterhalte mich mit den anderen. Belanglose Sachen wie Filme und Bücher, lustige Videos und Ähnliches. Das alles scheint so weit entfernt zu sein, obwohl es nicht mal ein paar Tage her waren wo ich von dem hier nur hätte träumen können.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 28, 2015 ⏰

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