KAPITEL 2

622 40 7
                                    

Es ist Charlotte die mich wieder in die Realität holt. Langsam stehe ich auf und schaue mich um, überall verängstigte Gesichter. Keiner weiß was jetzt passieren soll." Plötzlich geht eine Taschenlampe an. Josh räuspert sich „Okay Leute. Also das Wichtigste ist jetzt dass wir alle zusammenhalten und warten bis wir -" „Vergiss es. Mein Vater ist gleich hier, der holt mich ab und dann mach ich 'nen Abflug." Es ist das Mädchen dass vorhin so eifrig telefoniert hat. Sie steckt ihr Handy wieder in die Hosentasche und grinst hämisch. Ich beschließe sofort dass mir dieses Mädchen mehr als nur unsympathisch ist. Ryan schaut sie irritiert an. „Ach ja? Und wo wollt ihr dann hin?" Sie seufzt und holt Lippenstift aus ihrer Tasche. „In der Nähe von hier, ungefähr 'ne halbe Stunde weit weg ist so was wie eine Empfangsstelle, ein sicherer Ort solls jedenfalls sein." 

Sofort melden sich hoffnungsvolle Stimmen zu Wort. „Ich wohn gleich neben euch, könnt ihr mich dann absetzen?" - „Könnt ihr mich fahren?" - „Mich auch? Bitte!" - „Und ich? Euer Auto ist doch so groß, es wär doch kein Problem wenn -" Sie mustert uns mit einem angeblich mitleidigem Blick. „Vergesst es. Keine Chance." Sie trägt mit einer ruhigen Hand mehr roten Lippenstift auf. Ich beobachte sie mit offenem Mund. Wie kann sie nur jetzt an ihr Make-Up denken? Sie wird mir immer unsympathischer. Nach dieser niederschmetternden Antwort sinkt die ohnehin deprimierende Stimmung noch weiter. Einer der Gäste stößt die schwere Tür auf und verlässt den Raum. Ohne etwas zu sagen. Langsam leert sich der "Partyraum", ohne auf Ryan's Flehen und Einsprüche zu reagieren, gehen sie durch die Tür, hinaus. 

Bedrückt schließt Ryan die Tür und lehnt sich dagegen. Keiner sagt etwas. Die Einzigen die noch da sind, sind Charlotte, Ryan, Josh und Ich. 

Ich will gerade etwas sagen als mir etwas einfällt. Etwas was mein Herz kurz aussetzen lässt.

„Mein Bruder." flüstere ich leise und fange an zu zittern. „Was?" Ryan sieht mich fragend an. „Mein Bruder!" schreie ich fast hysterisch, „Mein Bruder ist noch zu Hause!" 

Ryan sieht mich mit einem mitleidigen Blick an, „Das tut mir echt leid mit deinem Bruder, aber was willst du denn machen? Ich bin mir sicher er schafft es alleine, wir können nichts machen."

Ich funkele ihn wütend an und stürme auf ihn los.

„Mein Bruder ist 4, du verdammtes Arschloch! Wie soll er denn auf sich selber aufpassen, deiner Meinung nach?" 

Ich bin den Tränen nahe und laufe zur Tür, wo ich anfange an der Tür zu rütteln. Josh greift mich am Arm und schaut mich mit seinen braunen Augen an. „Wir kriegen das schon hin" 

Er schaut zu Ryan der missbilligend mit seinem Kopf schüttelt. „Ist deine Mutter nicht zu Hause?" fragt Josh, während seine Hand immer noch auf meiner Schulter liegt. Ich werde leicht schwindlig bei seinen Augen... Lange bin ich schon in Josh verliebt. Aber halt! Woran denke ich nur? Wie kann ich an so etwas denken wenn mein kleiner Bruder Sam womöglich in Lebensgefahr schweben könnte? Ich schüttele den Kopf.

 „Sie arbeitet. Oder müsste sie jedenfalls... Ich weiß ja nicht wie das jetzt ist mit der Katastrophe und..." meine Stimme versagt. „Ruf sie doch erst mal an. Vielleicht ist dein Bruder ja bei ihr." Ich nicke. Warum ist mir das nicht früher eingefallen? Ich Idiot. Sofort krame ich mein Handy raus und wähle die Nummer. Aber ich komme gar nicht erst durch. Nicht mal die monotone Frauenstimme die mir sagt 'dass der Anrufer nicht erreichbar ist' meldet sich. 

Verwirrt runzele ich die Stirn. 

„Nichts. Da meldet sich nichts." Josh seufzt und fährt sich durch die schwarzen Haare.

 Dann dreht er sich zu Ryan.

 „Wie erwartest du überhaupt dass das hier klappen soll? Wir alle eingepfercht in einem Keller, wo es nichts als Alk und Fingerfood gibt. Wie stellst du dir das vor? Wie in einem deiner lächerlichen Videospielen?"

Zombie Apocalypse.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt