Mein Schüler

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Ezra seufzte.
War ja klar gewesen, dass Sato wieder eine Mission für sie hatte, aber insgeheim hatte er gehofft, sich weiterhin „schonen" zu können.
Denn eine Mission mit seiner Crew, bedeutete vermutlich eine Mission mit Kanan.
Kanan, sein Meister, mit dem er schon seit Malachor nicht mehr gesprochen oder ihn gar gesehen hatte. Angekommen in der Kommandozentrale, sah sich Ezra zuerst nach den anwesenden Personen um. Neben Hera, Sabine, Zeb und Sato entdecke er noch ein paar Rebellensoldaten, allerdings fehlte, wenig überraschend, sein Meister.

„Schön, dass Sie und Ihre Crew da sind!", begrüßte Sato Hera.
Zum Fehlen Kanans sagte er nichts, es war schließlich kein Geheimnis auf der Basis, dass dieser sein Augenlicht verloren hatte.

„Sie haben uns wegen einer Mission gerufen, Commander?", erwiderte Hera.

Mit einem Nicken öffnete dieser eine Holokarte.
„Wir haben vor einer Standardstunde einen Notruf von einem verbündeten Frachter aus dem Naboo-System erhalten, er transportiert genug Treibstoff, um unsere gesamte Flotte für eine lange Zeit zu versorgen. Auf unsere Kontaktierungsversuche erhielten wir aber bisher keine Antwort.
Ihre Aufgabe wird sein, die Ursache für den Notruf des Frachters herauszufinden und mögliche Überlebende zu bergen."

„Und wo ist der Haken?", hakte Sabine nach.

„Wir haben keine Informationen über die Ursache des Notrufes, deswegen ist äußerste Vorsicht geboten."

„Das könnte eine Falle sein", merkte Ezra an.

Sato nickte erneut.
„Und deswegen wird auch Meister Jarrus unter allen Umständen Teil dieser Mission sein, seine Fähigkeiten könnten entscheidend für einen bedingungslosen Erfolg sein."

„Wir werden sofort aufbrechen", entschied Hera und beendete somit indirekt die Besprechung.

Doch auf dem gesamten Rückweg blieb Ezra nur eine Sache in Erinnerung.
Kanan würde Teil dieser Mission sein. Nun also wirklich.

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„Ich leite den Sprung in den Hyperraum ein", kündigte Hera an, und kurze Zeit später blickte sie in den blauen Tunnel.

Mit einem Seufzer lehnte sie sich zurück und schloss die Augen und obwohl sie es nicht zugeben wollte, hatte sie Angst.
Das war die erste Mission seit Malachor, klar gab es hin und wieder mal ein paar Botengänge, doch die hatte Hera dann meistens ohne ihre Crew gemacht, von Chopper abgesehen.

Diese Mission roch praktisch schon nach einer Falle, doch Sato hatte recht. Den Treibstoff auf dem Schiff, konnte die Flotte wirklich gut gebrauchen, denn was brachten der Rebellion Schiffe ohne Treibstoff?
Ein Räuspern riss sie aus ihren Gedanken.
Sie blickte hoch und blickte in Kanans ausdruckslose Augen.

„Ich muss dich um was bitten", sprach dieser mit monotoner Stimme.

Hera zog nur überrascht eine Augenbraue nach oben. Kanan hatte sie schon seit längerer Zeit um nichts mehr gebeten, geschweige denn, sie auch nur etwas gefragt.

„Es geht um Ezra, bitte gib etwas auf ihn Acht."

„Gibt es dazu einen bestimmten Grund? Warum machst du das nicht selbst?", erwiderte sie etwas misstrauisch.

„Meine Güte Hera, falls du es nicht gemerkt haben solltest, er ist momentan nicht so gut auf mich zu sprechen", reagierte Kanan gereizt.

Überrascht blinzelte sie mehrere Male. Kanan fauchte sie an? Das war nicht Alltag, eigentlich verhielt er sich stets höflich und wurde selten laut.

„Sag mal geht's noch?", antwortete Hera nun angesäuert. „Du befindest dich hier immer noch auf meinem Schiff, also verhalte dich auch so!"

Der Angesprochene verdrehte nur die Augen und verließ das Cockpit und Hera sackte in sich zusammen.

„Ihr wisst schon, dass ich gut auf mich selbst aufpassen kann?"

Hera schreckte auf und blickte direkt in Ezras blaue Augen.

„Du hast das gehört?", stotterte sie.

Ezra lächelte schüchtern: „Na ja, beim nächsten Mal solltest du drauf achten, dass dein Komlink nicht eingeschaltet ist, wenn du ein „streng vertrautes Gespräch" führst", erklärte er und zwinkerte.

Hera deutete ein Lächeln an und bevor sie reagieren konnte war Ezra auch schon wieder verschwunden.
Kanan war gereizt und Ezra hatte ein Gespräch mit ihr geführt? FREIWILLIG?!
Sie brauchte dringend etwas Schlaf...

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„Ok, wie ist der Plan?", fragte Sabine und wechselte einen Blick mit Hera.

Die Crew hatte spontan eine Besprechung im Gemeinschaftsraum einberufen, um den Ablauf der folgenden Mission zu klären.

Hera blickte in die Runde: „Nun eigentlich gibt es keinen wirklichen „Plan". Unsere Aufgabe besteht erstmal darin, die Brücke zu sichern und das Schiff nach Feinden auszukundschaften.
Kanan, Chopper und ich sind der Trupp, der die Brücke sichert. Ezra, du kundschaftest zusammen mit Sabine und Zeb das Schiff aus.
Wenn ihr irgendwas auffälliges seht, dann meldet euch sofort!"

„Verstanden Hera", erwiderte Zeb zuversichtlich. „Mach dir keine Sorgen, wir sind Profis."

„Dann macht euch bereit", lächelte sie.

Genau in diesem Moment sprang das Schiff aus dem Hyperraum und Chopper meldete sich mit einigen Piepsern aus dem Cockpit.

Hera lauschte kurz und nickte: „Gut, Chopper dockt jetzt am Schiff an. Es sieht ziemlich verlassen aus", erläuterte sie ihrer Crew.

„Chopper, öffne uns bitte die Laderampe", sprach Ezra in sein Komlink.

Kurze Zeit später betraten die Rebellen den Hangar. Abgesehen von einigen rot leuchtenden Lampen war der Hangar dunkel.

„Sieht wirklich verlassen aus", merkte Sabine an.

Ezra stutzte und schloss die Augen. Hier stimmte etwas ganz gewaltig nicht.
Die Macht schien ihm panisch etwas zurufen zu wollen und einen Moment später wusste Ezra, vor was er gewarnt werden sollte.
Hera keuchte auf und Zeb knurrte.
Ein finsteres Lachen erklang.

„Mein Schüler..."

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Soooo, ich lasse das jetzt mal so stehen....
Ich habe jetzt auch endlich mal wieder die Motivation gefunden, hier etwas weiter zuschreiben und es hat mir (tatsächlich) eine Menge Spaß bereitet.
Ich würde mich natürlich sehr über eine Bewertung freuen, wen es interessiert, es werden jetzt wahrscheinlich noch 1-2 Kapitel kommen, je nachdem ob ich eine Art Epilog schreibe oder sowas in der Art.
Bis dann, euer Knorky!

(929 Wörter)

Schüler der Dunklen Seite Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt