2~

404 18 5
                                    


Brian POV.

Roger und ich machten uns schließlich auf dem Weg und versuchten noch früh genug zur Probe zu kommen, es war nämlich Freddies Job zu spät zu kommen. Was uns Beiden wahrscheinlich als Erstes auffiel war, dass er Paul diesmal nicht dabei hatte, worüber ich ziemlich froh war.
Fred war zwar durch und durch ein netter und liebevoller Mensch, aber er übertrieb es in letzter Zeit ziemlich mit seinen Ausschwankungen.
Und seine "Freunde" wie man sie nennen sollte, kamen bei niemanden von uns an.

Insgesamt konnte man sagen, dass die Situation etwas angespannt war, eine dicke Luft, wie wenn man etwas in der Küche verbrannt hatte.
Doch das spielte alles keine Rolle, da wir uns Gedanken um das neue Album machen mussten.
Ich nahm sanft Rogers Hand und schaute zu Freddie und Deacy, der mit seiner Frau etwas weiter abseits von London wohnte.
Niemand kümmerte sich um diese zärtliche Geste, alles was in diesem Studio passieren würde, würde in diesem Studio bleiben, so und nicht anders. Roger schaute mich sanft an und guckte dann in die Runde.

"Also, was habt ihr so im Kopf für das Album".
Unser Manager schaute vielsagend zu John: "Wir müssen uns auf jedenfall dem Publikum anpassen, auch wenn das euch nach dem letzten Versuch nicht gefallen wird, wir müssen es versuchen".
"Das stimmt, dachte ich. Under Pressure War zwar ein Hit gewesen, allein schon die Tatsache, dass David Bowie mitbeteiligt war, aber das Hot Spice Album hatte die schlechtesten Kritiken bisher. Diesen Fehler wollten wir nicht noch einmal begehen, nicht nachdem wir dazugelernt hatten.
John fing an: "Ich hab mit Jim geredet und er findet den Song, den ich parat habe passend".
Alle sähe ihn mit großen Augen an, weshalb ich leicht schmunzeln musste. Seitdem John AOBTD (Another One Bites The Dust) geschrieben hatte, gab es in unserem Glauben an ihn als Songwriter keinen Zweifel mehr.
Niemand sagte ein Wort, was John wohl als Aufforderung für das Vorlesen des Songtextes verstand.

"I want to break free...
I want to break free from your lies
You're so self satisfied and I don't need you
I've got to break free
God knows, God knows I want to break free".

Ich sah ihn an und ein Lächeln schlich sich auf meine Gesichtszüge, diese Lyriks verbunden mich mit Roger und wir wiederum mit der Tatsache, dass wir ein schwules Pärchen Mitte der Achtziger in dem konservativen England waren.
Man müsste sich keine Lüge im Leben vorspielen, um ja...richtig leben zu können.
Wie gesagt ich fand den Song toll und niemand konnte mich von meiner Meinung abbringen, dass dies ein Hit werden würde.

"Was soll ich sagen", fing Freddie schließlich an ,"ich finde es ist simpel, trifft aber den Reiz der Leute, weil sich viele damit identifizieren können. Anders gesagt, das ballert Leute!"
Alle mussten lachen und Fred nickend beistimmen.
Ich schaute meinen kleinen Liebling an, der ich in den acht Jahren Beziehung nur wenig verändert hat. Er ist älter und erfahrener, wahrscheinlich sogar vernünftiger geworden, aber er war immer noch meine meist beleidigte Leberwurst.
Ich zog ihn hoch an mich und küsste ihn, bevor sich alle voneinander verabschiedeten und wir in das kleine Pub um die Ecke mit der Sportbar gingen.

Somebody To Love - Queen (Part 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt