Kapitel 5:

732 31 0
                                    

Als ich mich umdrehe sehe ich Subaru. „Danke. Ich bin einfach gestolpert. Sowas passiert mir sonst nicht. Wahrscheinlich bin ich einfach noch müde wegen des langen Fluges.", erkläre ich mit einem angespannten Lächeln im Gesicht. Ich versuche weiter zu gehen, aber der Schmerz im Knie ist einfach zu groß und ich knicke wieder ein. Subaru nimmt seine zweite Hand aus der Tasche und legt sie unter meine Beine. Seine andere hat er unter meinem Rücken und so trägt er mich dann bis zum Bad. Das ist mir echt peinlich. Ich wollte doch extra keine Umstände machen. Als er mich absetzt bedanke ich mich und sage, dass er gehen kann, doch er kniet sich vor mich und krempelt meine Hose hoch. Unter ihr kommt mein verletztes Knie zum Vorschein. Das ist echt kein schöner Anblick. Es ist blau-lila angelaufen und mit Schorf überzogen. „Danke, aber ich komme jetzt allein klar." Ich will ihn wegschieben, doch es hat keinen Effekt auf ihn. Klar, er konnte mich vorhin ohne große Mühe tragen, obwohl wir annähernd gleich groß sind. Er ist scheinbar sehr stark und gut trainiert. Bei dem Gedanken laufe ich rot an. Er schaut sich besorgt mein Bein an. Nach einiger Zeit kommt es von ihm: „Du hattest die ganze Zeit schmerzen, doch hast es niemandem gezeigt um keine Umstände zu bereiten. Was für eine törichte Frau. Genauso wie sie." Während er das sagt, schaut er traurig auf die Wunde als würde er sich an etwas schmerzhaftes erinnern. Wer ist „Sie"? Und vor allem, kann es sein, dass er gerade er selbst war? Diese Sprechweise passt auch zu seiner Körpersprache. Doch schnell setzt er wieder diese falsche Art auf. Ich muss das ansprechen: „Warum verstellst du deine Sprechweise? Oder besser gesagt warum verstellst du dich? Es ist doch offensichtlich, dass das eben wirklich du warst." Für einen Moment reißt er seine Augen einen Spalt auf und ich kann diese wunderschöne grüne Farbe erkennen. Es ist echt komisch. Warum hat mein Herz nur so schnell geschlagen, als ich eben sein wahres Ich gesehen habe? Schnell schließt er seine Augen wieder und tut so, als würde er nicht verstehen was ich meine. Zügig beendet er die Verarztung und verabschiedet sich.

Subarus Sicht: *(Kurze Notiz: Ich mache es häufig, dass wenn sich die Sicht ändert, die Zeit etwas zurück geht und die Scene nochmal beschrieben wird, aber nur aus einer anderen Sicht.) *

Ich sitze mit meinem Abhörgerät im Ohr auf dem Sessel in meinem Zimmer und lese ein Buch, als ich plötzlich höre, dass Professor Agasa und die anderen wieder Zuhause sind. Es scheint etwas in dem Hotel passiert zu sein. Akemis Schwester redet plötzlich vertrauter mit dieser Frau und ich höre heraus, dass ihr fast etwas zugestoßen wäre und die Frau sie gerettet hat. Scheinbar ist ihr dabei etwas passiert. Es ist verwirrend. Ich habe ein komisches Gefühl bei ihr, aber sie hat Akemis Schwester gerettet. Ist das ein gutes Zeichen? Das könnte aber auch ein Trick sein um unser Vertrauen zu gewinnen. Ich entschließe mich zu dem Professor rüber zu gehen und Nachforschungen anzustellen. Ich gehe hinüber und nehme etwas Essen mit, dass ich extra für so einen Fall im Vorhinein vorbereitet habe. Auf der Straße fallen mir zwei merkwürdige Gestalten auf.

Als der Professor mir öffnet ist die Frau scheinbar gerade bei Akemis Schwester. Die Chance nutze ich um mit den Kindern über den Vorfall zu reden. Sie vergleichen sie mit einer Agentin. Das würde passen, doch selbst wenn es stimmen sollte, könnte ich noch nicht wissen, ob gut oder böse. Als sie zu uns stößt treffen sich unsere Blicke und sie schaut mich verwundert an. Ich stelle mich vor. Ich möchte mich vor ihr nicht verraten und verstelle meine Redensart noch etwas mehr als sonst, da sie mir bekannt vorkommt. Trotzdem mustert sie mich Skeptisch. Aus dem was sie sagt, versuche ich heraus zu finden, woher ich sie kenne, doch scheinbar ist sie das erste Mal außerhalb Europas gewesen, weshalb wir uns eigentlich nicht getroffen haben dürften. Als der kleine Junge sie zu ihrer Vergangenheit befragt, antwortet sie komisch. Es wirkt, als hätte sie ihre Erinnerungen verloren, doch ihre Eltern haben ihr das als normal verkauft. Conan scheint das auch komisch zu finden, doch vielleicht ist es ja gut, dass sie nicht weiß, dass das nicht normal ist, weshalb Conan vorschlägt zu gehen bevor jemand etwas sagen kann. Auch diese Geschichte mit den Reflexen und der Intuition wirkt komisch. Das sind Sachen, die einem bei einem Agenten Training beigebracht werden. Natürlich könnte sie auch gelogen haben, aber sie hat nicht das Gesicht eines Lügners gemacht. Sofort als die Kinder weg sind, will sie ins Bad und ich habe das Gefühl, dass ich ihr folgen sollte, da sie verletzt ist. Das war eine gute Idee, denn auf der Treppe fällt sie um. Die ganze Zeit hat sie vor den Kindern verborgen, was sie für Schmerzen hat. Ich kann sie so nicht allein lassen, weshalb ich sie ins Bad trage. Dort schaue ich mir ihr Knie an. Es sieht wirklich schrecklich aus. Immer noch versucht sie die Coole zu spielen und mich weg zu schieben, aber ich habe nicht vor zu gehen. Plötzlich muss ich an Akemi denken. Sie war genauso und nun ist sie tot. „Du hattest die ganze Zeit schmerzen, doch hast es niemandem gezeigt um keine Umstände zu bereiten. Was für eine törichte Frau. Genauso wie sie.", rutscht es mir plötzlich raus. Warum sage ich das? So einen Fehler habe ich vorher noch nicht gemacht. Ich sehe wie sie mich besorgt anschaut und schlüpfe zurück in meine Rolle. „Warum verstellst du deine Sprechweise? Oder besser gesagt warum verstellst du dich? Es ist doch offensichtlich, dass das eben wirklich du warst.", kommt es nun von ihr. Wie kann sie das wissen. Mist ich muss in der Rolle bleiben, doch irgendwie fällt es mir in ihrer Gegenwart schwer. Sie ähnelt Akemi zu sehr. Akemi hat auch schnell herausgefunden, dass ich ein Geheimagent bin und mich durchschaut. Um nicht noch mehr von mir Preis zu geben, verabschiede ich mich schnell und gehe nach Hause.

Diese komischen Typen scheinen immer noch da zu sein. Ich werde sie im Auge behalten.

Shuichi Akai FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt