80

1K 46 13
                                    

Hoseok P.O.V

1 Monat zuvor

Mit einem fröhlichen lächeln betrete ich meine Arbeitsstelle - eine Psychiatrie. Natürlich bin ich nicht froh, dass Leute unter solchen psychischen Krankheiten leiden, aber der Beruf macht mir sehr viel Spaß, da ich somit anderen Leuten helfen kann ohne einen perfekten Schnitt im Abi haben zu müssen um Medizin überhaupt studieren zu können.

Locker wie eh und je laufe ich durch die mir nun recht bekannten Gänge und begrüße jeglichen Patienten, Besucher oder auch Kollegen mit einem breiten strahlen.

Bei den Patienten bin ich sehr beliebt - und das sage ich nicht, weil ich eingebildet bin, sondern weil ich es weiß. Klar klingt das jetzt komisch, aber manche Patienten haben es mir selbst gesagt und andere indirekt klar gemacht. Beispielsweise indem sie nur mit mir ehrlich über ihre Gedanken und Gefühle reden oder weil sie nur mir zu lächeln und sich mir gegenüber - im Gegensatz zu anderen Mitarbeitern - nicht verstellen.

Logischerweise gibt es schon die ein oder andere Person, die eben dauerhaft mürrisch ist und der man es nie recht machen kann, aber das stört mich kein bisschen und wird nichts an meiner optimistischen Persönlichkeit ändern.

"Guten Morgen zusammen", grinse ich durch die Tür in unseren Aufenthaltsraum und alle grüßen freundlich zurück.

"Kang Yi Na will dich sprechen", teilt mir einer der Anwesenden mit und ich mache mich sofort auf den Weg zu ihr.

Kang Yi Na ist noch relativ neu hier - kaum einen Monat um genau zu sein. Sie wurde von einem Mann mehrfach missbraucht und verprügelt und leidet deswegen unter starken Posttraumatischen Belastungsstörungen. Ein schreckliches Schicksal für so ein junges Mädchen.

Posttraumatischen Belastungsstörungen ist kurz gefasst ein Trauma, dass durch eine schockierende Erfahrung dich im schlimmsten Fall dein ganzes Leben über verfolgen wird, zum Beispiel mit Alpträumen, Angst an gewisse Orte zu gehen, Angst vor bestimmten Geräuschen. Betroffene können auch eine soziale Phobie oder andere psychische Krankheiten (Depressionen, Schizophrenie, etc.) erleiden. Diese Krankheit ist leider schwer heilbar, vor allem auch da sie noch zusätzlich andere psychische Störungen mit sich bringen kann und meist von anderen Menschen ausgelöst wurde.

An sich bin ich mehr als motiviert diesem Mädchen zurück in ein  normales Leben - naja ganz so wird es nie mehr sein - zu helfen, andererseits belasten mich Fälle wie ihre sehr schwer, da ich ihr Schicksal so gesehen teile.

Natürlich weiß niemand, dass ich unter solch einem Trauma leide - denn sonst könnte ich ja schlecht hier arbeiten - aber leider entspricht es der Wahrheit. Mein Ex war mehr als nur brutal und hat alles mit mir gemacht - egal wie sehr ich schrie und mich versuchte zu wehren.

Zudem war er viel stärker als ich und es war so gut wie unmöglich von ihm weg zu kommen, weshalb ich dann auch angefangen habe regelmäßig zu trainieren. Außerdem hat diese - wenn auch sehr negative Erfahrungen - mich zu dem Menschen gemacht der ich heute bin. Und schließlich habe ich es dann doch geschafft von ihm weg zu kommen und gehe nun meinem Traum nach Menschen mit Problemen zu helfen. 

"Yi Na?", leicht klopfe ich an die Tür ehe ich langsam eintrete.

Yi Na sitzt neben ihrem Bett auf dem Boden. Die Beine eng umschlungen, schluchzt sie in ihre Knie.

"Yi Na…", hauche ich besorgt und knie mich neben sie, "Hey…beruhige dich bitte…".

Ohne auch nur ein Wort zu sagen, schlingt sie ihre Arme um meinen Hals und drückt sich fest an mich. Anfangs bin ich echt überrascht, doch dann drücke ich ihre zierliche Gestalt eng an mich und streiche ihr sanft über den Rücken.

"Shhh…Ich bin ja da…", flüstere ich und beruhige sie so gut ich kann.

Nach ungefähr einer Stunde verlasse ich leise ihr Zimmer. Sie hat mir erzählt was alles gerade bei ihr durch geht - was ich alles sehr gut verstehen konnte - und ist schließlich verweint in meinen Armen eingeschlafen. Ich hoffe, dass sie wenigstens diesmal eine ruhige Nacht bekommt…

Tief durch atmend laufe ich durch die Gänge und höre aus einem Zimmer eine Art Schreie. Ich verschnellere augenblicklich meine Schritte.

"Fass mich nicht an! Lass mich los ich will nicht hier bleiben!", diese Stimme kommt mir irgendwoher bekannt vor.

An der Tür angekommen starre ich erst einige Sekunden geschockt auf eine Person meiner grauenhaften Vergangenheit. Nämlich einen der zwei besten Freunde meines Ex.

"Verdammte Scheiße, ich bin nicht gestört, lasst mich gefä-", sein Blick trifft auf meinen mittlerweile emotionslosen Gesichtsausdruck und er verstummt augenblicklich.

Mit einem Kopfnicken schicke ich meine zwei Kollegen raus und gehe in den Raum. Unsere Blicke bleiben durchgehend aufeinander. Während von meiner Seite eher gefühlslosigkeit kommt, sehe ich deutlich wie unfassbar er dieses wahrhaftig zufällige Aufeinandertreffen von uns beiden findet.

"Hallo Taehyung", breche ich die Stille kühl, "Lange nicht mehr gesehen".

Und so ist der Kontakt zwischen den beiden wieder entstanden ^-^

Da bei den Specials niemand so richtig abstimmt, wird es jetzt ein softes Yoonmin Special sein!

Irgendwelche bestimmten Wünsche hierzu? Oder etwas, was ihr ganz und gar nicht wollt?

Lg Hazel :3

KittenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt