10 - It's you, It was always you.

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"Ich habe für dich solange gearbeitet. Ich habe meine Beförderung erhalten! Das hatte ich dir noch gar nicht erzählt! Wir hätten uns jetzt zusammen noch viel mehr leisten können, wir hätten tollere Ausflüge machen können, Urlaub nach.. sonstwohin!! Doch jetzt ist mir bewusst, dass ich die ganze Zeit nur für mich und meine Zukunft geschuftet habe. Du hättest meine Liebe sowieso nicht verdient!"

Und so verlässt sie anschließend unsere ehemalige, gemeinsame Wohnung. Ich kann nicht genau sagen, warum, aber in meinen Augen bilden sich gerade Unmengen an dicken Tränen die drohen, herunter zu laufen. Natürlich habe ich mich selbst auch damit enttäuscht, wieder nicht treu gewesen zu sein, doch vielleicht hat Sharon ja auch recht und Emilia sollte darüber nachdenken, ob ich wirklich gut für sie bin....

Ich atme einmal tief ein und versuche die Luft möglichst entspannt wieder heraus zu lassen, doch es gelingt mir nicht ganz. Sicher wusste ich tief in mir drin, dass es irgendwann dazu kommen wird: Dass meine Beziehung mit Sharon irgendwann kaputt geht. Doch trotzdem schockt es mich irgendwie - schließlich war sie neben Jonas die einzige Person, die mich von dem Liebeskummer wegen Emilia ablenken konnte. Und auch wenn wir in letzter Zeit eher weniger wie Verliebte aussahen, hatten wir natürlich auch unsere schönen Momente.

Dies ist nicht der erste Moment, in dem ich total verzweifelt an die Decke starre und versuche, meine Tränen zurückzuhalten. Ich habe mich in solchen Minuten immer an Jonas gewandt. Das könnte ich jetzt auch, aber ich würde lieber mit einer anderen Person darüber sprechen wollen.

( ... )

Ich öffne die Haustür nachdem es geklingelt hat und sehe braune Augen, die mich sanft anschauen. Sie versucht zu lächeln, doch sie kann ihre Sorge nicht in ihrer Mimik verstecken. Ich lasse Emilia herein und schließe wieder die Tür. Währenddessen zieht sich Emilia ihre schwarzen Boots aus und geht langsam ins Wohnzimmer. Erneut hole ich einige tiefe Atemzüge, in der Hoffnung, dass ich mich dadurch beruhige. Dann schleiche ich ins Wohnzimmer, wo Emilia bereits mit ineinander gekreuzten Händen auf dem Sofa sitzt. Ihr Gesichtsausdruck strahlt unheimliche Fürsorge aus und wenn ich mich nicht irre, erkenne ich daraus auch ein bisschen Angst. Die Angst könnte ich aber nachvollziehen: Nach meinem Anruf eben habe ich womöglich sehr aufgelöst geklungen. Und Emilia wusste ja, dass ich mit Sharon reden werde. Wahrscheinlich hat sie sich die schlimmsten Dinge ausgemalt, während sie zu mir gefahren ist.

"Willst du vielleicht was trinken?", frage ich sie unsicher, um das eigentliche Gesprächsthema irgendwie hinauszuzögern. Ich hätte mir natürlich denken können, dass Emilias Mimik nach dieser Frage etwas böse und warnend scheint. Ihre Reaktion bringt mich kurz zum Lächeln, bis mich die Realität wieder einholt. Ich setze mich auf das Sofa und lasse mich nach hinten sinken, sodass ich auf dem Rücken liege und erneut an die Decke schaue. Es dauert keine 10 Sekunden, da spüre ich, dass sich Emilia bewegt und plötzlich liegt sie ganz eng neben mir. Ich drehe meinen Kopf zu ihr und blicke direkt in ihre glänzenden Augen. Sie nimmt ihre Hand und streichelt sanft meine Wange. Diese Geste löst unheimlich viel in mir aus: Ich kann mich vor Schmetterlingen im Bauch gar nicht mehr retten.

"Magst du mir nicht ein bisschen erzählen? Das wird dich bestimmt erleichtern..", flüstert sie behutsam in mein Ohr. Ich nicke unsicher und richte mich auf...

( ... )

".. Und dann ist sie gegangen." Inzwischen laufen die Tränen doch schneller an meiner Wange herunter, als ich es mir wünschen würde. Doch Emilias warme Hand auf meinem Rücken tröstet mich sehr gut. Ich lehne meinen Kopf an ihre Schulter und genieße ihre Wärme und Zuneigung.

"Soll ich heute Nacht bei dir bleiben?" Ich brauche kaum Zeit zum Nachdenken und nicke ihr dankend zu. Ich glaube, wenn ich heute Nacht alleine wäre, würde ich nicht aufhören zu weinen. Emilia lehnt sich ein wenig tiefer ins Sofa hinein und zieht mich in ihre Arme, mit denen sie mich dann fest umschließt. Es fühlt sich jetzt gerade in ihren Armen so an, als wäre dies alles, was ich je wollte: Ich will kein Geld, keinen Wohlstand oder Erfolg im Beruf, ich will nicht berühmt werden oder mit den tollsten Autos fahren. Ich will gesund bleiben. Ich will glücklich werden. Ich will einige meiner Wünsche erfüllen. Ich möchte die Welt entdecken. Ich möchte lachen, lieben, weinen, streiten - LERNEN! Aber vor allem will ich sie. Denn wenn ich alles andere habe; Gesundheit, Glück, die Möglichkeit zu reisen.. Dann habe ich zwar vieles, aber nicht alles, denn für mich ist Emilia alles.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 28, 2019 ⏰

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I fall into your Hazel Eyes again. (Gxg)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt