2. Geständnis

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2. Geständnis

„Und wohin jetzt?“, fragte Emily.

Das war eine gute Frage, denn sie standen mitten in der Nacht auf einer verlassenen Straße. Emily setzte sich auf den Bordstein und ihr großer Koffer stand daneben. Vorsichtshalber zog sie ihren Zauberstab aus dem Koffer und versteckte ihn in ihrem Ärmel.

„Keine Ahnung“, sagte Harry und ließ sich neben seine Schwester fallen. „War nicht unbedingt die beste Idee wegzurennen. Wir haben kein Geld und eigentlich müsste das Ministerium mich schon suchen weil ich gezaubert habe.“

„Immerhin sind wir die Dursleys los“, sagte Emily und versuchte das alles positiv zu sehen. „Allerdings habe ich auch keine Ahnung-" Sie stoppte plötzlich und stand wieder auf.

„Was ist?“, fragte Harry verwundert, doch dann stand auch er auf.

„Ich habe etwas gehört“, antwortete Emily und drehte sich um zu den Büschen am Straßenrand. Ein komisches Gefühl sagte ihr, dass sie beobachtet wurden. Sie stellte sich zu, dass sie vor Harry stand und entzündete ein Licht an ihrem Zauberstab mit einem geflüsterten Lumos. Das helle Licht breitete sich aus und blendete sie kurz.

Für einen Moment sah sie die Umrisse von etwas großem, schwarzen mit leuchtenden Augen. Es sah verdächtig nach einem Hund aus. In seinen Augen stand für einen Augenblick so etwas wie Staunen, Schrecken und Ungläubigkeit stehen. Als ob der Hund fast schon menschlich wäre.

Ein Krachen riss sie aus ihren Gedanken. Harry war rücklings über seinen Koffer gefallen, sein Zauberstab lag neben ihm und hinter ihm stand ein violetter Bus. Ein Dreistöckiger um genau zu sein, mit den Namen Der fahrende Ritter. Woher kam der denn auf einmal? Emily rieb sich verwundert über die Augen, doch der Bus war immer noch da. Sie half Harry auf die Beine, als ein Schaffner auftauchte und sagte: „Willkommen im Fahrenden Ritter. Nottransport für gestrandete Hexen und Zauberer. Mein Name ist Stan Shunpike und ich bin heute ihr Schaffner. Was machst du da unten?“ Das letzte klang ein bisschen verwundert.

„Bin hingefallen“, sagte Harry. Er blickte über seine Schulter wo noch ein paar Sekunden zuvor der Hund gestanden hatte. Stan sah ihn verwundert an.

„So, der Bus fährt überall hin?“, fragte Emily und zog die Aufmerksamkeit wieder auf sich.

„Jep“, sagte Stan stolz. „Überall hin wo du willst.“

„Wie viel kostet es nach London?“, fragte Emily.

„Elf Sickel“, antwortete Stan und die beiden stiegen ein. „Wie heißt ihr?“

„Neville Longbottom“, sagte Harry hastig und strich seine schwarzen Haare über die Stirn.

„Emily Evans“, stellte Emily sich vor. „Eine Freundin von Neville.“ Es war gut, dass Harry sich nicht mit seinem richtigen Namen vorgestellt hatte, denn das hätte sofort die Aufmerksamkeit auf sie gelenkt. Sie sah sich in dem geräumigen Bus um. Es gab keine Sitze, stattdessen mehrere Betten. Zwischen den verhängten Fenstern brannten Kerzen. Emily und Harry schoben ihre Koffer mit Stans Hilfe unter das vorderste Bett und setzten sich.

Mit einem lauten Knall bewegte sich der Bus vorwärts. Emily fiel gegen Harry weil der Bus so schnell fuhr. Als sie wieder nach draußen sah, erkannte sie die Landschaft nicht mehr wieder. Irgendwo in Wales waren sie nun, laut Stan, denn dort waren sie bevor Harry den Bus gerufen hatte, indem er mit ausgestrecktem Zauberstab über seinen Koffer gefallen war.

Auf dem Weg sprangen die Häuser, Pfosten, Autos und was auch immer davon sobald sich der Bus näherte und als er vorbei war, wieder zurück. Und dass alles bei einem halsbrecherischen Tempo. Stan versteckte sich hinter einer Ausgabe des Tagespropheten. Auf der Titelseite war ein Mann mit eingefallenem Gesicht und schwarzen, verfilzten Haaren zu sehen. Harry stupste Emily in die Seite und deutete auf das Bild.

Animagus - II - Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt