45. Die dritte Aufgabe

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45. Die dritte Aufgabe

Harry Potter „gestört und gefährlich“

Der Junge, der den Unnennbaren besiegte, ist labil und möglicherweise gefährlich. Beunruhigende Tatsachen über Harry Potters seltsames Verhalten sind jetzt ans Licht gekommen, und sie wecken Zweifel, ob er geeignet ist, an einem kräftezehrenden Wettkampf wie dem Trimagischen Turnier teilzunehmen oder auch nur die Hogwarts-Schule zu besuchen.

Wie der Tagesprophet heute exklusiv enthüllen kann, bricht Potter in der Schule des Öfteren zusammen und klagt häufig über Schmerzen, die ihm seine Stirnnarbe bereitet (Überbleibsel des Fluches, mit dem Du-weißt-schon-wer versuchte ihn zu töten). Letzten Montag, mitten im Wahrsageunterricht, wurde Ihr Tagesprophet-Reporter Zeuge, wie Potter aus dem Klassenzimmer stürzte und behauptete, er habe so heftige Narbenschmerzen, dass er nicht weiter am Unterricht teilnehmen könne.

Topspezialisten am St.-Mungo-Hospital für Magische Krankheiten und Verletzungen halten es für durchaus möglich, dass Potters Gehirn durch den Angriff des Unnennbaren nachhaltig geschädigt wurde und dass seine Behauptung, die Narbe schmerze noch immer, Ausdruck einer tief sitzenden Störung ist.

„Gut möglich, dass er alles vortäuscht“, meint ein Spezialist, „es könnte ein Schrei nach Zuwendung sein.“

Es liegen keine Berichte vor, dass auch seine Zwillingsschwester solch verstörendes Verhalten zu Tage legt, dennoch stellt sich die Frage inwieweit ihr Bruder nun für sie gefährlich wird. 

An dieser Stelle hörte Emily mit dem Lesen auf. Rita Skeeter hatte noch nie etwas vernünftiges geschrieben und dieser Müll war es gar nicht wert gelesen zu werden. Was ihr mehr Sorgen machte, war wie Skeeter an diese Informationen gekommen war, schließlich fanden die Wahrsagestunden hoch oben im Nordturm statt.

Für die Slytherins war der Artikel natürlich wieder einmal ein gefundenes Fressen, doch die vier versuchten Malfoy und seine Kumpane so gut es ging zu ignorieren.

„Du warst hoch oben im Nordturm“, meinte nun auch Hermine. „Deine Stimme hätte nie bis ganz nach unten wehen können.“

„Na, du bist doch diejenige, die magische Methoden der Verwanzung erforscht“, erwiderte Harry. „Sag mir doch, wie sie es geschafft hat.“

„Ich habs ja versucht“, sagte Hermine. Ein träumerischer Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht und sie hob die Hand und fuhr sich damit durchs Haar. „Ich glaub ich hab ne Idee.“ Sie beugte sich zu Emily herüber und flüsterte ihr so leise ins Ohr, dass sogar Emily sie kaum verstand: „Kennst du das Register mit den Animagi?“

Emily nickte, sah Hermine aber verwundert an.

„Steht Skeeter da drauf?“

Emily schüttelte den Kopf, es waren nur sieben oder acht Animagi überhaupt registriert und die einzige aus diesem Jahrhundert war McGonagall.

„Gut. Ich wollte nur sichergehen.“ Hermine grinste Emily an.

Langsam verstand auch Emily worauf Hermine hinaus wollte. „Du denkst doch nicht etwa?“

„Doch“, sagte Hermine triumphierend. „Ich glaube wir haben sie. Gebt mir ne Sekunde in der Bibliothek“, sagte sie nun lauter. „Nur um sicherzugehen.“ Und schon war Hermine verschwunden.

„Hey“, schrie Ron. „In zehn Minuten haben wir Geschichtsprüfung.“

„Das wird schon“, beruhigte Emily ihn. „Harry, du hast es echt gut. Geschichte ist echt schlimm.“

Harry war von den Prüfungen entbunden und hatte die Zeit bisher immer auf der Suche nach neuen Zaubereien verbracht. Doch dieses Mal rief McGonagall ihn zu sich. Anscheinend würden die Champions Besuch von ihren Familien bekommen.

Animagus - II - Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt