Kapitel 3

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Sicht Vivi: Fest entschlossen mit Mikko zu reden machte ich mich auf die Suche nach ihm. Unten im Keller fand ich ihn dann auch schließlich. Nervös lief ich auf ihn zu.
So nervös wie jetzt kannte ich mich gar nicht. Jeder Schritt den ich näher auf ihn zu ging fühlte sich so unendlich lang an.
Als ich dann bei ihm und Tom ankam musste ich mich kurz sammeln und erfand schnell eine Ausrede um Tom los zu werden. Ich nahm einfach Matteo als Grund denn ich wusste das ich ihn so loswerden würde. Ich weiß das es echt gemein ist ihn so los zu werden, aber ich musste jetzt mit Mikko sprechen.
Als Tom weg war spürte ich Mikko seine Blick auf mir und wie er sich zu mir beugte um mir etwas zu sagen. Schnell wich ich diesem  Annäherungversuch aus und stellte mich ihm gegenüber von dem Aquarium was er mit Tom transportierte.
Ein paar Schritte schoben wir das Aquarium und dann stoppten wir beide. Mikko kam um den Wagen, auf den das Aquarium stand, herum und auch ich ging mit schnellen Schritten auf ihn zu. Und bevor er was sagen konnte fragte ich „Darf ich zuerst was sagen bitte?" Und da er nichts dagegen sagte meinte ich unter Tränen „Ich... Ich... Ich war... Ich bin traurig. Und ich werd es auch noch eine Weile bleiben, aber ich weiß das es mir bald besser gehen wird. Und... Du bist so ein toller Mensch. Und es ist so süß das du dir so viele Sorgen machst. Aber das brauchst du nicht mehr" bringe ich dann schließlich schweren Herzens über meine Lippen. Und ich sehe wie sehr es Mikko trifft und er antwortet nur mit einem „Okay" und dann schließt er die Augen und ich weiß das er gerade mit den Tränen kämpft. Mir geht es nicht anders und als er einen Schritt auf mich zu macht um mich in den Arm zu nehmen kann ich nicht anders als es zu zulassen. Er bedeutet mir immer noch unendlich viel. Und seine Nähe tut mir in diesen Moment einfach nur gut. Eng umschlungen stehen wir da und innerlich wünschte ich das die Zeit kurz still steht. Ich weiß das es das Beste ist getrennte Wege zu gehen und doch tut es so unendlich weh. Innerhalb von ein paar Tagen zwei Menschen zu verlieren mit denen man sich schon in der Zukunft als Familie gesehen hat schmerzt unerträglich im Herzen. Nach einer Zeit lösen wir uns voneinander und Mikko fragt „Darf ich es schade finden" und ich antworte mit einem „Klar" und in diesen Moment weiß ich wieder nicht ob es richtig war sich zu trennen, aber jetzt muss ich erstmal an mich denken und das alles verarbeiten.

6 Wochen später

Sicht Mikko: Dies Trennung von Vivi ist jetzt schon sechs Wochen her. Und außer bei der Arbeit als Tutorin redet sie mit mir kein privates Wort mehr. Wieso macht sie das? Sie geht mir aus dem Weg wo sie nur kann und mich verletzt dieses Verhalten sehr.
Ich habe auch mein Kind verloren. Mein Baby und ich hatte mich schon so sehr auf das Baby gefreut.
Ich hab es schon bildlich vor mir gesehen wie wir beide mit dem Baby im Kinderwagen durch Erfurt gefahren wären. Wie wir ihm die schönsten Plätze hier in Erfurt gezeigt hätten und wie wir vielleicht zusammen als Familie mal nach Finnland zu meinen Eltern gefahren wären. Meine Eltern wären bestimmt tolle Großeltern geworden und meine Schwestern die besten Tanten der Welt. Bei den Gedanken an meine Heimat kommt in mir die Sehnsucht auf nach Finnland zurück zu gehen und hier das mit Vivi und dem Baby alles hinter mich zu lassen. Aber kann ich das? Vivi ist die Frau die ich liebe und ich kann sie doch nicht einfach hier alleine lassen. Aber es wäre die perfekte Möglichkeit zumindest für eine kurze, unbestimmte Zeit hier raus zu kommen und mit allen lernen umzugehen.
Fest entschlossen gehe ich zu Berger und er gibt mir Urlaub auf unbestimmte Zeit. Und das ist jetzt meine Chance. Ich gehe noch kurz zu Tom und verabschiede mich aber mit Vivi will ich nicht reden. Soll sie sich doch auch mal um mich Sorgen machen. Aber vielleicht macht sie sich auch gar keine Sorgen denn schließlich sind wir ja getrennt. Nachdem ich mich von Tom verabschiedet habe packe ich meine Sachen und verlasse dann auf unbestimmte Zeit das JTK.

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