Kapitel 5

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Sicht Vivi: Diese Umarmung tut mir ganz gut und doch tut diese Nähe auch weh. Wie oft hatte Mikko mich während unserer Affäre oder Beziehung oder wie immer es auch einer betiteln mag, in den Arm  genommen.
Da ist dieses Gefühl. Das Gefühl nach Geborgenheit und Liebe, aber auch nach Vertrauen. Mikko bedeutet mir unglaublich viel und das nach allem was wir zusammen durch haben und jetzt will er einfach so gehen. Und das auch noch auf unbestimmte Zeit. Vielleicht ist er nach zwei Wochen oder nach einen Monat wieder da. Vielleicht würde er es sich aber auch anders überlegen und für immer in Finnland bei seinen Eltern bleiben.
„Vivi willst du kurz rein kommen?" fragt er mich und reißt mich mit der Frage komplett aus meinen Gedanken. „Ja wenn ich dich nicht störe?" „Du störst mich nie!" gibt er mir mit einem Lächeln zurück und geht dann in sein Schlafzimmer, wo er die Reisetasche weiter packt und dann sehe ich unser Bild.
Das war so eine tolle Zeit! „Willst du unser Bild mitnehmen?" frage ich ihn neugierig und gebe es ihm dann in die Hand. „Ja das will ich" antwortet er mir knapp und ich sage „Mikko komm bitte wieder" „Ich überlege es mir. Immerhin hab ich ja hier eine tolle Tutorin auch wenn sie privat mit mir nicht mehr so viel redet" „Ich weiß und mir tut es leid. Aber ich brauch diesen Abstand. Denn alles was mich an das Baby erinnert macht mich traurig. Ich kann noch nicht mal am Kinderwunschzentrum vorbei gehen. Wenn ich da die ganzen Paare mit ihrem Babys sehe, dass macht mich echt fertig. Und das ist es auch warum ich auf Abstand zu dir gegangen bin. Mikko du erinnerst mich zu doll an das Kind und deine Fürsorge nimmt mir die Luft zum atmen" „Ja aber immerhin kümmere ich mich um dich! Du fragst ja nicht einmal wie es mir geht! Immer geht es nur um dich und das du Abstand brauchst. Aber was ist mit mir? Ich habe auch mein Kind verloren und dich!" schreit Mikko mich weinend an und ich weiche einen Schritt zurück, denn so emotional kenne ich ihn nicht.

Sicht Mikko: Endlich habe ich Vivi mal meine Meinung gesagt auch wenn ich mir hinterher gewünscht hätte das ich es in einem ruhigeren Ton gesagt hätte. Aber auch ich habe Gefühle und diese sind gerade zum Vorschein gekommen. Ich kann nicht immer alles nur so hinnehmen denn auch mir tut es weh.
„Vivi ich wollte dich nicht so anschreien" erkläre ich ihr und fasse sanft mit meiner Hand nach ihrer. Nach kurzen zögern nimmt sie meine Hand und meint „Mikko Ich kann dich sogar verstehen. Und manchmal wünschte ich wir könnten von vorne Anfangen und zusammen glücklich sein" „Meinst du das ernst?" „Ja aber wenn wir uns dann wieder nah sind sind alle Erinnerungen da und das tut so weh" „Ja aber wir könnten uns so den Schmerz teilen. Wir könnten zusammen alles verarbeiten" erkläre ich ihr und frage „Willst du vielleicht mit nach Finnland? Wir haben ein großes Haus und mal raus kommen tut auch dir gut" „Ja vielleicht aber ich muss arbeiten" „Ja ich weiß aber frag doch Berger ob du eine Woche frei bekommst und dann kommst du einfach nach und ich hole dich an der Fähre ab" „Ich überlege es mir ja?" „Okay" „Mikko Pass auf dich auf und bitte komm gesund wieder" „Ja mal sehen und wenn nicht komm doch und hol mich ab" „Mal sehen" antwortet auch sie mir und nimmt mich dann nochmal kurz in den Arm, bevor sie dann wieder nach Hause geht.

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