Fußball OS -2-

2. Weigl x Kimmich

Falling in love with someone
is like giving them rights
to fix you
or to destroy you.

PoV. Julian
"Hey Marius was gibts?", nahm ich den Anruf meines Kumpels gut gelaunt entgegen. "Hey Julian, wir wollten fragen, ob du nachher mit Essen und ins Kino kommen willst?", "Ne sorry, Marius, ihr müsst auf mich verzichten. Ich bin auf dem Weg nach München zu Joshua, wir haben schon so lange nichts mehr zusammen gemacht. Heute haben wir mal beide frei.", "Ja dann mal viel Spaß euch beiden. Denk halt dran, dass morgen Mittag Training ist.", lachte er und ich sah bildlich vor mir, wie er mit den Augenbrauen wackelte. "Marius... du denkst auch immer nur an das eine.", "Jetzt sag mir nicht, dass das nicht mit in deiner Tagesplan war.", kam es prompt von dem ehemaligen Frankfurter zurück. "Nein, war es nicht, aber ich hab jetzt auch keine Tagesplanung. Ich will einfach nur Joshua überraschen und der Rest ergibt sich dann...", "Dann hoff ich mal das dir die Überraschung gelingt.", "Danke euch viel Spaß im Kino und nen guten Appetit.", verabschiedete ich mich von dem Blonden, drehte die Musik etwas lauter und fuhr weiter gen München in der Hoffnung Joshua bald wieder in die Arme schließen zu können.

Verwundert schloss ich die Tür auf, nachdem Joshua auf mein Klingeln nicht reagiert hatte und trat in die Wohnung meines Freundes. "Hey Josh ist alles klar?",fragte ich etwas verwirrt, da so gar keine Reaktion von meinem Freund kam, der offentsichtlich zu Hause war, da sowohl sein Auto vor der Tür stand, als auch sein Wohnungsschlüssel lag an seinem Platz. Doch keine Antwort, nur aus dem Schlafzimmer war ein ein Rumpel zu hören, gefolgt von einigen undefinierbaren Geräuschen. Ohne groß zu Überlegen stürmte ich in Richtung der geschlossenen Tür. Öffnete sie und blieb im nächsten Augenblick wie erstarrt stehen. Riss erschocken die Augen auf. Da lag Josh. In seinem Bett. Nackt. Stöhnend. Unter ihm ein Typ. Joshuas Namen stöhnend. Mein Freund stieß immer wieder in ihn. Tränen rannen  über meine Wangen. Mir glitt der Strauß Rosen, mein Handy, der Schlüssel aus der Hand. Alles viel klirrend zu Boden, ließ die beiden aufschrecken. "Julian....", hörte ich die atemlose, verwunderte Stimme meines  Freundes. Sammelte meinen Schlüssel, mein Handy auf. Begann zu rennen. Verließ fluchtartig die Wohnung. Weinend sank ich auf den Fahrersitz. Schluchzte. Ließ meinen Kopf aufs Lenkrand sinken. Wieso hatte er das getan? Er hatte mir doch gestern Abend noch gesagt, dass er mich liebt und mich vermisst und heute legt er jemand anderen flach. Wieso tat er mir das an? Ich hatte ihm immer vertraut. Wir hatten uns zu Beginn unserer Beziehung geschworen immer ehrlich dem anderen gegenüber zu sein und jetzt... jetzt schlief er einfach mit einem Anderen. "Julian mach auf. Bitte lass uns reden. Julian mach auf.", drang Joshuas Stimme plötzlich durch die Fensterscheibe, zusammen mit einem Klopfen. "Geh.. Joshua... geh...", schluchzte ich auf und drückte die Verriegelung meines Autos, dass er nicht auf die Idee kam die Türe einfach zu öffnen. "Bitte Julian, lass uns reden bitte. Ich liebe dich doch.", klopfte er weiter gegen mein Scheibe. "Hau ab Kimmich. Hau ab.", weinte ich auf und zog meine Füße auf den Sitz. Eng schlang ich meine Arme um  meine Beine, vergrub meinen Kopf an den Knien. Von wegen er liebt mich. Nie wieder wollte ich die Worte aus seinem Mund hören. Nie wieder wollte ich diese Lüge von ihm hören, wenn er mich lieben würde, wäre er doch nie mit diesem Typen ins Bett gestiegen. In das Bett in dem ich das erste Mal mit ihm geschlafen hatte. In das Bett in dem ich so oft morgens durch seine liebevollen Küsse und seine sanften Streicheleinheiten geweckt worden war. In das Bett in dem wir so viele Stunden verbracht hatten. In das Bett in dem wir uns unsere Liebe gestanden hatten. Leise wimmerte ich immer wieder auf. Meine Brust schmerzte so sehr, ich hatte das Gefühl mein Herz sei ein einziger Scherbenhaufen, voller scharfer Kanten, die immer alles um sich zerstörten.