The War between Live and Dead (wird noch überarbeitet!)

7 (Lola's Sicht)

Ich war jetzt schon seit einigen Stunden im Keller unten eingesperrt, für eine ungenau Weile lag ich auch bewusstlos auf dem kalten Kellerfußboden und konnte mich nach dem kaum von Fußboden erheben, da meine Schmerzen am ganzen Körper so unerträglich zu ertragen waren. Ich kauerte mich auf Boden zusammen und sah wie angewurzelt meine blutverschmierten Hände an. Alles tat weh, alles zerbrach in mir auf den Weg hier nach unten. Ich fühlte mich wie ein weißes, durchsichtiges Glas das immer wieder zerbrach. Immer und immer wieder an sich selbst. 

Wie sagt man schön: Man kann ein gebrochenes Glas vielleicht wieder kleben. Aber man sieht immer, dass es zerbrochen war.

Womit hatte ich dieses Leben bloß verdient..alles was ich in diesem Moment  wollte war es zu sterben..ich konnte nicht mehr, ich wollte nicht mehr. Ich schrie mir die Seele aus dem Leib und fing an bitterlich vor mich hin zu weinen.  Ich wollte sterben...aber ich wusste das ich es nicht hinbekommen würde mich umzubringen, das ich es nicht schaffen würde mich selbst zu beenden..ich war zu schwach. Die Ritzerei war wie eine Art wortwörtliche Befreiung für mich, jede Narbe nahm ihre eigene Last mit sich. Ich zog langsam den Ärmel meines schwarzen Pullis nach oben und strich mir über die Narben die ich mir zum ersten mal in der Schultoilette als ich 8 Jahre alt war zugelegt hatte. Ich wusste das es meine ersten Narben waren da ich aus ihnen ein Art X geformte hatte um mich immer an den Tag zurück erinnern zu können. 

Der Tag X..die meisten Leute würden für diesen Tag als unbekannten Tag ansehen, aber für mich war dieser Tag X, der Tag an dem ich mich wieder für kurzen Moment als Mensch gefühlt habe. Wieso sollte ich weiterleben wenn andere Menschen durch mich verletzt oder gar sterben mussten. Wieso war so ein schrecklicher Mensch wie ich eigentlich am Leben? Hatte ich es überhaupt noch verdient weiter auf dieser Welt zu wandern und die Leute um mich herum leiden zu sehen? War das eine Strafe? Ein Test? Denn ein Geschenk konnte es ganz gar nicht sein. Sollte ich einen Test durchlaufen? War das der Plan Gottes? War es Schicksal? Ich weiß es nicht. Ich werde es auch nie erfahren können. 

Ich rappelte mich langsam und mit Schmerzen etwas vom kalten und schmutzigen Fußboden auf, kniete mich langsam in Richtung Fenster wo etwas Licht durchschien hin, legte meine  zitternden Hände in einander, schloss meine Augen und fing an zu beten. Ich war eigentlich nie wirklich gläubig gewesen, weil ich dachte das wenn es wirklich einen Gott da draußen gebe er uns Menschen nicht so sehr leiden sehen wollen würde bis wir uns selbst eines Tages umbringen wollen...Gott weiß alles sagt man ja immer aber wieso sollte er wenn er uns doch so sehr liebt diese schrecklichen Dinge passieren lassen..wenn er wirklich da draußen existiert würde er doch dafür sorgen das diese schlimmen Sachen auf der Welt aufhörten und endlich Frieden in die Welt kommt oder nicht? 

Ich wusste wenn ich länger hier bleiben würde, würde ich hier unten entweder verhungern und sterben oder mein Vater würde mich womöglich umbringen wollen.

Wir Menschen sind alle irgendwo gebrochene Seelen. Gebrochen durch die Welt, gebrochen von Generation zu Generation, gebrochen durch das Leid durch das wir uns selbst jeden Tag bringen. In uns Menschen ist keine Seele wirklich heil,  jeder Mensch hatte sein kleines Stück leere im Herzen, selbst  Leute die sagten das sie wunschlos glücklich waren. Ich denke das die Menschen immer nach Besserung im Leben suchen ohne es zu wissen. Wir könnten das schönste Leben der Welt haben trotzdem würden wir wissen das es nicht genug ist bzw. wir wussten wir das es nie genug sein wird, "nie genug sein" gab. Wir sind verlorene Seelen die sich nach besserem Sehnen, sich an besseren Dingen klammerten und nicht loslassen wollen und ehe wir merken das wir nicht das bekamen was wir wollten zweifeln wir an allem was wir in unserem Leben bis her hatten. Das Leben ist wie eine Seifenblase..erst erweckte man sie zum Leben und dann wird sie platzen genau so schnell kann sich dein Leben in den Tod verwandeln. Ohne zu zögern wird uns das Licht ausgeknipst und wir landen auf dem Friedhof. Es entschied sich nun zwischen Himmel und Höhle entweder man war ein guter Mensch und kommt in den Himmel und man ist ein schlechter und hat schlimme Dinge getan und kommt in die Höhle, aber wo ich stand wusste ich nicht...war ein guter oder ein schlechter Mensch?

Könnte man von sich selbst überhaupt behaupten ob man gut oder schlecht ist? Könnte man von selbst behaupten das die guten Taten die schlechten Taten unterdrückten? Könnte man von sich selbst sagen und entschlossen aussprechen das man ein guter Mensch ist? Könnte ich je bestimmen ob ich zu den guten oder schlechten Menschen gehören würde? Könnte ich von mir selbst behaupten das meine Seele scheint oder von der Dunkelheit aufgefressen wird? Selbst wenn Leute zu anderen sagen das man ein guter Mensch ist glaubt man diesem Menschen oder fängt man sich an es einzureden um sich besser zu fühlen? So viele Fragen und doch keine Antwort. Keine Antwort auf das Leben selbst. Keine Antwort über gut oder schlecht. Wenn ich mich jetzt fragen würde ob ich ein guter oder schlechter war würde ich sagen keines von beiden, denn abgesehen von gut und schlecht gab es auch diese Leute..die verlorenen die nicht wissen wo ihr Platz in diesem Leben war, diese Menschen deren Seelen hilflos von Dämonen gefressen wurden ohne dagegen etwas tun zu können außer es zuzulassen da man diesen Kampf so oder so nicht gewinnen würde egal mit wie viel Kraft man versuchen würde zu kämpfen.

Ich setzte mich langsam wieder auf, schleifte mich mit schmerzen am Körper die zum Glück nicht mehr so weh taten wie anfangs in eine kleine Ecke im Keller hin und zog meine Beine zu mir. Alles in mir verkrampfte sich unwillkürlich in mir und eine kühle Gänsehaut durchlief daraufhin meinen ganzen Körper.