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„Ey Lukas", kam es von der anderen Seite des Raumes.

Ich ignorierte die angenehme, raue Stimme und drehte mich auf die andere Seite.

Ich hörte wie leise Schritte langsam immer näher kamen.

Auf einmal rüttelte derjenige an mir, woraufhin ich mich schüttelte und als Antwort brummte.

„Dicker, steh auf." Er trat gegen das Bett, was ein dumpfes Geräusch auslöste und das ganze Bett kurz zum Wackeln brachte.

„Timi geh weg. Ich weck dich sonst auch nicht", grummelte ich vor mir her, in der Hoffnung, der hübsche Brünette würde mich einfach weiter schlafen lassen.

„Wir fahren in 10 Minuten los. Ich hab deine Sachen schon gepackt."

Verwirrt machte ich nun meine Augen auf, musste diese aber halb zusammenkneifen, da die Sonne den ganzen Raum erhellte.

Auf meine Frage, wie spät es denn sei, antwortete er: „Gleich 15 Uhr. Hab gedacht du wachst vorher auf. Solange hast du bisher nie geschlafen. Vorallem hast du gestern ja nicht mal was getrunken", grübelte er vor sich hin.

Meine Augen hatten sich nun schon mehr oder weniger an das Licht gewöhnt und ich konnte durch den Raum gucken. Timi hatte wirklich alles schon eingepackt. Und das Zimmer sah sogar recht ordentlich aus. Zumindest für seine Verhältnisse.

„10 Minuten? Ich wollte noch duschen gehen", sagte ich und richtete mich nun auf, rieb mir meine Augen.

„Ehm." Er lachte. „Ich würde das vielleicht machen, wenn wir angekommen sind. Diese Badewanne würde ich nicht mehr benutzen wollen." Sein Grinsen wurde breiter und er zuckte mit den Schultern.

Tim sah viel ausgeruhter aus als gestern. Seine Augenringe waren nicht mehr so stark. Natürlich waren diese noch da, aber ich verstehe, dass es schwer ist, Augenringe komplett loszuwerden. Ich hatte ja auch ständig damit zu kämpfen. Sein Bart wurde immer länger. Dieser wurde seit 4 Wochen ja auch nicht mehr gestutzt. Seine braunen Haare waren verwuschelt und er trug die gleichen Klamotten wie gestern.

Aber seine warmen, braunen Augen sahen irgendwie einfach zufrieden aus.

Wieder füllte sein raues, aber dennoch schönes, Lachen den Raum.

Ich schaute ihn erst verwirrt an, wurde dann aber augenblicklich rot, als ich merkte, dass ich ihn die ganze Zeit angestarrt hatte.

„Also, dann sehen wir uns in 10 Minuten unten", grinste er, kam auf mich zu und drückte mir einen Kuss auf den Kopf. Ohne noch irgendwas zu sagen, drehte er sich um und schloss die Tür hinter sich.

Ich blieb noch ein paar Minuten sitzen und versuchte meine Gedanken zu sortieren. Das gab ich allerdings irgendwann auf und konnte mich dazu aufraffen aufzustehen.

Im Bad angekommen kam mir direkt wieder der Geruch von Kotze entgegen. Timi hatte den Duschvorhang zugezogen, sodass man nicht direkt in die Badewanne gucken konnte, allerdings scheint er nich immer in die Wanne getroffen zu haben.

Ich ging schnell aufs Klo und entschied mich dann, das Zähneputzen heute mal ausfallen zu lassen, da ich einfach nur so schnell wie möglich wieder aus dem Bad raus wollte.

Ich schloss die Tür zum Badezimmer, zog mich an, schnappte mir mein Handy, das noch immer auf dem kleinen Nachttisch lag, und machte mich dann zur Lobby, um an der Rezeption meine Schlüsselkarte abzugeben.

Auf dem Parkplatz warteten die anderen schon auf mich. Basti hatte immer noch die Hose vom Auftritt an. Er hatte also mal wieder nicht geschlafen. Bedeutete, dass er immer noch auf allen Möglichen Substanzen war. Wenn das der Fall ist, sollte man sich lieber von ihm Fern halten, da man nie wusste, was als nächstes in seinem braunhaarigen Kopf vor sich geht.

Basti rannte gerade hinter BattleBoiBasti um den Bus herum und warf mit Bacardi Cola um sich.

Mich ließ er mit dem Scheiß zum Glück in Ruhe, da ich noch nicht so lange dabei war. Also huschte ich schnell in den Bus um dem Bacardi Cola Regen auszuweichen.

„Alles klar?", fragte mich Timi und ich musste mich ermahnen, mich nicht wieder in seinen schönen, braunen Augen zu verlieren. Ich musste schon zugeben, meine Gedanken waren ab und an ziemlich komisch, aber ich versuchte mich nicht zu belügen.

Ich nickte einfach nur stumm.

Das würde wahrscheinlich wieder eine lange Busfahrt werden.

Liebe im TrailerparkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt