Stumm

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Liebe Leser, liebe Leserinnen,


herzlich Willkommen zurück.
Und an alle, die völlig neu hier an Bord sind, empfehle ich zuerst Band 1 von
„Fifty Shades of Elliot" zu lesen. :)

Ich freue mich sehr, die Reise mit Elliot weiter antreten zu dürfen und bin überaus gespannt, was ihr vom weiteren Verlauf der Fanfiction halten werdet.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! :)


Grüßle
Ina
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Neugierig betrachte ich ihn.

Den Jungen mit dem kupferfarbenen Haar und den silbergrauen Augen.

Er schluckt, ehe er zu Boden blickt. Scheint wohl etwas schüchtern zu sein.

„Komm", das ist Mommy, die sich an mich richtet, „Sag ihm Hallo."

Sie lächelt.

Ihr gutmütiges Lächeln.

Unschlüssig trete ich etwas näher an unseren Tisch heran.

Der Junge blickt wieder auf. Sieht mich mit seinen grauen Augen an.

Ich gehe noch etwas näher auf Mommy und ihn zu und beschließe im selben Moment, ihm eine Chance zu geben. Denn so eine hat immerhin jeder verdient, das hat mir Daddy einmal erklärt.

Neugierig betrachte ich ihn, während ich ihm gleichzeitig versuche meine freundliche Seite zu zeigen. Immerhin soll er keine Angst vor mir haben.

Vorsichtig gehe ich weiter auf ihn zu.

Direkt vor ihm bleibe ich stehen.

„Hallo", sage ich freundlich, „ich bin Elliot... und du?"

Fragend blicke ich ihn an, während ich dem Jungen höflich meine Hand entgegen halte. Scheu blicken seine grauen Augen darauf.

Das mit der Hand hat mir Daddy erklärt und dass ich zur Begrüßung immer meinen Namen nennen soll, wenn ich meinen Gegenüber nicht kenne.

Der Junge scheint zu überlegen.

Oder weiß er nicht, was er darauf sagen soll?

Einen Namen hat er doch? Oder?

Zaghaft öffnet mein Gegenüber nach einer Weile endlich seinen Mund... jedoch kommt aus ihm einfach nichts heraus. Da ist nur Stille. Es scheint ihm wohl die Sprache verschlagen zu haben. Oder hat er Angst? Angst vor mir?

„Warum sagt er denn nichts, Mom?", enttäuscht kommen mir meine Worte über die Lippen.

Zerknirscht blickt Grace auf. Der grauäugige Junge sieht schnell auf den Tisch. Als ob er mich bloß nicht ansehen will!

„Gib ihm Zeit Elliot", Mom sieht mich aufmunternd an, „das wird schon noch."

„Okay", ich nicke, während ich noch immer den fremden Jungen betrachte.

Unsere Haustür, die im unteren Geschoss geöffnet wird, erlangt schlagartig meine Aufmerksamkeit. Ich weiß genau wer hier daherkommt.

„Dad!", überglücklich wirble ich herum, ehe ich schnurstracks Richtung Haustür laufe. Ich lasse die beiden im Esszimmer einfach zurück. Ich habe nur Dad im Kopf, als ich unsere Treppe hinuntersprinte und zur Haustür, in der er gerade steht, gerannt komme. Ich bin so froh, dass er endlich da ist. So unheimlich glücklich, dass ich es kaum in Worte fassen kann.

„Hallo Großer", er lacht und dann werde ich auch schon hochgehoben und in der Luft herumgewirbelt.

Hui!

Wie sehr ich das liebe!

Glücklich muss ich lachen, ehe er mich wieder am kühlen Steinboden absetzt.

„Na, hat Grace dir schon unser neues Familienmitglied vorgestellt?", fragt er dann an mich gewandt.

Wahrheitsgemäß nicke ich.

„Bleibt er jetzt für immer bei uns?"

Eigentlich habe ich nicht vorgehabt das laut auszusprechen, aber die Frage ist einfach aus mir herausgeplatzt. Dagegen habe ich nichts unternehmen können. Gar nichts! Oh, hoffentlich nimmt mir Dad dass jetzt nicht übel. Fragend blicke ich ihn dennoch aus meinen blauen Augen an.

„Ja", Carrick nickt bestätigend, „Christian ist jetzt Teil unserer Familie."

„So heißt er also."

„Wie? Hat Mom ihn dir nicht vorgestellt?", Dads Blick ruht fragend auf mir.

„Ich habe ihn einfach selbst gefragt, wie er heißt. Er hat nichts darauf gesagt, warum, weiß ich nicht und dann bist auch schon du gekommen."

„Ach so", Dad nickt, „Komm, wir gehen erstmal nach oben."

In der Linken meine Hand, in der Rechten seine Aktentasche, kehren wir in unser Esszimmer zurück.

Dort erblicke ich Mom.

Neben ihr auf dem Stuhl sitzt noch immer Christian. Mittlerweile bin ich im Namenmerken besser geworden. Viel besser, meint Daddy. Und das stimmt sogar. Immerhin habe ich mir den Namen des Neuen gemerkt.

„Hallo Schatz", Grace erhebt sich und kommt auf uns zu, umarmt Dad, ehe sie erneut an ihren Platz neben dem grauäugigen, seltsamen Jungen zurückkehrt.


Als es Abendessen gibt rede Großteils nur ich an diesem Freitag. Ich finde das überhaupt nicht schlimm und Daddy und Mommy scheint es auch nicht zu stören. Manchmal sprechen die beiden ja auch. Immerhin unterhalte ich mich mit ihnen. Ich erzähle ihnen von meinem Schultag. Was wir für Fächer hatten und dass wir auch schon in Mathematik begonnen haben, schwierige Aufgaben zu lösen. Daddy lächelt.

Der Einzige, der keinen Mucks von sich gibt und still und regungslos wie eine Statue auf unserem Stuhl verharrt, ist der Junge mit dem bronzefarbenen Haar und den silbergrauen Augen. Er scheint mich lediglich zu beobachten, als ich mir einen Löffel Suppe in den Mund schiebe. Was daran so interessant ist, dass er die ganze Zeit mich anschaut, weiß ich nicht.

Ich blicke hoch und sehe ihn an.

Blaue Augen treffen auf Graue.

Und sofort senkt der Neuling seinen Kopf.

Ich konzentriere mich wieder auf mein Essen und löffle fleißig weiter. Mommy hat sich inzwischen an ihn gewandt und schiebt ihm ab und zu einen Löffel mit Suppe in den Mund. Irgendwann schüttelt er den Kopf und sie lässt es bleiben.

Fifty Shades of Elliot (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt