Geister der Vergangenheit

11 1 2
                                    

Als wir in unsere Auffahrt einfahren liegt unser Haus im Dunklen, was mir verrät, dass Dad noch nicht von der Arbeit zurück ist. Schade, denke ich bei mir, als ich aus dem Auto steige und Richtung Haus laufe. Mom folgt mir mit Christian. Letzterer wie gewohnt in sicherem Abstand.


Unser Häuschen betreten mache ich mich gleich auf die Suche nach Kitty-Blue und den anderen beiden Vierbeinern. Ich muss ihnen unbedingt berichten wie toll der Zooausflug heute war.


***


Später beim Abendessen, wir sitzen alle zusammen, darf ich unser tolles Zooerlebnis gleich noch einmal erzählen. Diesmal Dad, der mir mit leuchtenden Augen zuhört.

Kaum liege ich danach in meinem Bett, fallen mir auch schon die Lider zu und ich erwache wenig später im Land der Träume.


Ich befinde mich in der Unterwasserwelt des Zoos.

Prima, da wollte ich doch eigentlich nach meinem letzten Erlebnis nicht mehr hin.

Drauf und dran, dass Gebäude zu verlassen, drehe ich mich um und will schon schnellstmöglich von hier verschwinden, als ich sie erblicke.

Ruhig steht sie da.

Schön wie ein Engel!

Meine leibliche Mommy mit ihrem strohblonden, langen, gelockten Haar und ihrem Herz aus Gold.

Ihr Blick ist den vielen Fischen zugerichtet, die sich hinter der Glaswand in einer einzigartigen Unterwasserwelt tummeln.

Nein, schießt es mir flüchtig durch den Kopf, das ist sie nicht. Denk an letztes Mal. Da hast du dich auch geirrt.

Hastig drehe ich mich um.

Ich möchte mich schon in Bewegung setzten, da werde ich aufgehalten.

„Elliot", mein Name aus ihrem Mund genügt, um sie wiederzuerkennen. Sofort drehe ich mich zu ihr herum.

„Mom", fast schon erstickt kommt mir das Wort über die Lippen.

Die Angesprochene wendet sich an mich.

Lächelt ihr wunderschönes, einzigartiges Lächeln, so wie nur meine Mommy es kann.

„Möchtest du dir mit mir die Fische ansehen?", fragt sie freundlich.

‚Natürlich.'

Sofort trete ich näher an sie heran.

„Ich finde ja die Blauen am Schönsten", lächelt Mommy und deutet auf die genannten Fische ehe sie mich fragt, welche mir denn am besten gefallen. Ich verrate ihr, dass ich den Clownfisch am meisten mag.

Mommy lächelt.

Ihr einzigartiges, wunderschönes Lächeln, das Daddy so sehr geliebt hat.

Bei dem Gedanken an ihn verkrampft sich augenblicklich jegliche Faser in meiner Magengrube.

„Alles in Ordnung?", sofort hat Mommy meine Aufmerksamkeit.

„Ich vermisse Daddy", gestehe ich leise.

Behutsam streicht mir Mommy übers Haar.

„Das tu ich auch", gesteht sie seufzend, ehe sie ihren schlanken Arm um mich legt. „Deine Lieblingsfische sind die orangeweißen, oder?", möchte sie dann von mir genauer wissen.

Ich nicke.

„Kommst du mit mir mit?", sagt Mommy dann an mich gewandt, „Ich möchte dir noch sehr gerne die große Schildkröte zeigen."

Fifty Shades of Elliot (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt