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Desinteressiert schlurfe ich den Gang entlang. Die Wachen sehen mich an, ich sie aber nicht.
In meinen Händen halten ich vier volle Flaschen.
Man sieht mich misstrauisch an, öffnet dann aber die Tür zu meiner Zelle.
Langsam tapse Ich in den Raum.
Hinter mir schließt sich das schloss, die Ränder verschmelzen wieder mit den Wänden.
Ein intensiver Geruch nach Alkohol empfängt mich.
Meine Zelle. Mein Raum.
"Hallo?"
Halbherzig sehe ich auf.
Da sitzt ein Mann in meiner Zelle.
"Hi."
Ich lasse mich auf den Boden plumsen, die mitgebrachten Flaschen stelle ich zu den anderen Gefäßen.
"Wer bist du?", Der Mann hat eine angenehme, tiefe Stimme.
"Itami, und du?"
Mit einen Ruck entkorke ich die Flasche Sake und genehmige mir einen tiefen Schluck.
"Ich bin Asuma aus Konohagakure."
"Aha."
Ich streife mein Oberteil bis zur Schulter hoch. Die alte Wunde. Schon lange ist der Verband ab. Leider hat sie sich entzündet und schlecht geheilt. Aber jetzt ist die entzündet zum Glück wieder abgeklungen.
Zufrieden trinke ich noch einen Schluck.
"Was machst du hier, Itami?"
"Keine Ahnung. Mein Vater hält mich hier gefangen. Dieses Arschloch."
Asuma sagt eine Weile nichts. Er holt eine Packung Zigaretten aus seiner Tasche.
"Willst du?"
"Gerne."
Ich nehme mir eine aus der Packung. Wieder lasse ich die Mini-Flamme aus meinen Finger zügeln. Er hat Streichhölzer.
Sobald das Ende rot glimmt nehme ich einen Zug. Es kratzt in meiner Lunge.
Einen Moment behalte ich den Rauch in mir, dann lasse ich ihn entweichen.
"Willst du hier raus, Asuma aus Konoha?"
"Ja."
"Ich auch."
Wehmütig fühle ich in meine Tasche. Der Stein, mein Versprechen liegt in meiner Hand.
"Was hast du da?", fragt er mich.
Ohne zu zögern überreiche ich ihn den Stein. Interessiert betrachtet er den Stein.
"Woher hast du den?"
Ich zucke mit den Schultern. "Ich habe jemanden ein Versprechen gegeben."
Wieder dreht er den Stein zwischen seinen Händen. "Ein Freund von mir hat auch so einen... Kakashi Hatake."
Bei seinen Namen muss ich wieder an die weißhaarige Vogelscheuche denken.
"Ich habe ihn versprochen, ihn zu besuchen."
"Dann bist du das Mädchen ohne Fingerzeichen, oder?"
Stumm nicke ich und trinke wieder. Langsam spüre ich die Wirkung vom Alkohol.
"Wir müssen hier raus."
"Wie?"
Er findet keine Antwort.
"Wenn wir hier raus kommen... Nimmst du much dann Mit nach Konohamaru? "
"Ja. Versprochen."
"Danke."
Schwankend stehe ich auf. Vielleicht sollte ich weniger trinken.
"Du hast eine Wunde."
Gedankenverloren fasst Asuma sich an den Kopf. Ein schon fast getrocknetes Rinnsal an Blut ziert seine rechte Gesichtshälfte. "Ist nicht schlimm."
"Gut."
Ich kniet mich direkt vor ihn auf den Boden.
"Dann müssen wir jetzt denken."
Er sieht mich nur schweigend an. "Wie lange bist du schon hier?"
Wehmütig lächel ich ihn an. "Etwa drei Monate. Hier verliert man gerne das Zeitgefühl."
"Dann wird es Zeit, dass wir hier raus kommen. Vielleicht habe ich schon eine Idee."
Hoffnungsvoll sehe ich zu ihn rauf.
"Welche denn?"
"Nimm es mir nicht übel, aber ich habe eine größere physische Kraft als du."
Er sieht mich direkt an. "Aber das alleine reicht nicht. Du hast sehr mächtiges Charkra. Zusammen aber können wir hier raus."
Mit diesen Worten gibt er mir den Stein wieder.
Ich drehe ihn um.
Die kleine Vogelscheuche lächelt mich an.

Eine lächelnde Vogelscheuche (Kakashi ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt