Brief Nr. 3

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Hallo Alex,

ich freue mich sehr deine Bekanntschaft zu machen. Dein Brief hat mich ehrlich gesagt ziemlich erleichtert. Grund dafür war das ich ziemlich lange auf eine Antwort von dir warten musste. Aber das ist nicht schlimm. Ich denke wir werden uns deswegen schon einig.

Du scheinst mir von deinem Schreibstil her sympathisch zu sein, auch wenn du keine Daten über dich preisgeben darfst. Das ist nicht schlimm. Ich vertraue darauf, das du selbstverständlich mit meinen Daten sorgsam umgehst.

Nun denn?

Wie geht es dir? Bzw. Wie ist die Situation in Afghanistan??

Erzähl mir einfach mal ein bisschen von deinem Alltag in einem fremden Land?? Wie kann ich mir euer Zusammenleben zwischen den Soldaten vorstellen? Seid ihr wie ein Rudel Wölfe und es gibt einen Anführer. Die anderen müssen demjenigen gehorchen??

Oder ist es eher ein lockeres miteinander?

Tut mir leid.

Ich bin so aufgeregt und überrumpele dich gleich mit lauter Fragen. Hoffentlich nimmst du es mir nicht übel. Möchtest du stattdessen lieber etwas von mir wissen?? Du brauchst dich deswegen nicht zu zieren ich beiße nicht (in Anbetracht der Tatsache, dass das gar nicht auf die Entfernung funktioniert).

Ich sollte aufhören so einen Schrott von mir zu geben, nur weil ich so aufgeregt bin. Du tust mir jetzt schon leid wenn du das ganze lesen musst, denn ich werde gewiss den Brief nicht nochmal von vorne anfangen. Sonst muss ich noch länger auf eine Antwort von dir warten.

Wetten ich klinge wie ein verrückter Fan eines berühmten Teenie-Stars??

den Brief beende ich lieber bevor du mir noch den Hals umdrehst (Was auch nicht funktioniert)

Deine

Henriett :)

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Alex Pov.

Schmunzelnd lese ich die letzten zeilen des briefes. Sie ist verrückt, eindeutig ist sie das. Und ihr schreibstil ist sehr unterhaltsam. Sie schreibt als wenn sie sich wort in wort mit mir unterhalten würde und ihre freude den brief von mir erhalten zu haben ist für mich gerade zu amüsant. Schon lange habe ich kein lächeln dieser art mehr auf den lippen getragen.

Der schweiß rinnt mir die stirn herunter da die hitze in dem zelt kein bisschen gedimmt wird und selbst unser vorratslager hält die tropische luft nicht aus den räumen fern.

Ich lehne mich samt dem stück papier in meinen händen zurück und lasse mich auf mein feldbett fallen. Ein weiteres mal beginne ich den brief zu lesen. Meine lippen zucken erneut zu einem grinsen. Bildlich versuche ich mir das mädchen im inneren vorzustellen und erhalte ein bild eines quirligen heranreifenden jungen frau mit leicht geröteten wangen da sie wegen mir so nervös ist. Ein seufzen breitet sich in meiner brust aus und ich schließe meine augen. Der gedanke erfasst mich, wie lange es schon her ist, dass ich die weiche haut einer frau unter meinen rauen fingerspitzen gefühlt habe. Weiche rundungen und proportionen an den richtigen stellen des körpers angebracht. Eine sehnsicht erlangt mich. Die sehnucht nach einigen stunden normalität. Zurück in meiner heimat, die frauen liegen mir zu füßen und ich entscheide wen ich für eine nacht an meinen körper heranlasse. Schluckend öffne ich meine augen wieder. Das bild verlässt meine gedanken und ich sehe die ausgeblassene farbe der zeltplane an. Einige minuten bin ich auf einen punkt fokussiert. Als eine stimme von draußen erklingt stehe ich brummend auf und begebe ich mich aus dem zelt

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 02, 2020 ⏰

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