kapitel, 1

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C H A P T E R, 1;
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06;34 p.m.
london, england.
stephen strange, p.o.v
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Der kühle Abendwind säuselte ihm leicht gegen den Hals. Die Kälte ließ ihn erschaudern, schnell richtete er seinen Mantelkragen auf und stellte ihn gegen den Wind.
Seine Fuße trugen ihn über den brüchigen Asphalt des Fußweges, während er selbst gedankenverloren in der Gegend umher sah.

Alles schien im Gegensatz zu den letzten Monaten, Jahren, unfassbar friedlich zu sein.
Die Frauen räumten noch einige Trümmer weg, schenkten den Obdachlosen frisches Essen.
Ein sanftes Lächeln schlich sich über seine Lippen. Diese Momente des Friedens, des gemeinsamen Zusammenleben musste man genießen.
Kurz schreckte er zurück.
Ein kleiner Junge in Latzhosen und ausgefransten Schuhen war ihm entgegen gefallen.
Reflexartig streckte er seine Hände ihm entgegen, fing ihn irgendwie auf.
Mit großen Augen sah der kleine Junge ihn an.

„Eventuell ist weniger Einsatz beim Fußballspielen sicherer.", kam es mit matter Stimme aus Stephen und schnell rannte der Junge mit dem Ball unter dem Arm zurück zu seinen Freunden.
Kopfschüttelnd, aber lächelnd, zog er den Ärmel seines Mantels etwas hoch, gab somit den Blick auf seine Armbanduhr frei.
Es war fast 7- Noch war er pünktlich.

Der Weg zu dem Haus der Starks erwieß sich als leicht. Er musste nur einmal abbiegen und schon stand er vor der schweren Holztür.
Das Gebäude war so gut wie unbeschädigt- Welch ein Wunder.
Der Dunkelhaarige klingelte und das Schellen war im ganzen Haus zu hören. Er nahm an, dass die Wände recht dünn waren, denn die Stimmen der anderen drangen in einem Wirr-Warr bereits zu ihm nach draußen.

Als die Tür geöffnet wurde, stand eine Frau vor ihm. Sie hatte blonde Haare, welche zu einer kompliziert aussehendem Flechtfrisur hochgesteckt waren. Sie wirkte sehr freundlich, trug ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen. Stephen musterte sie kurz etwas, ehe er sich vorstellte.

"Stephen Vincent Strange, mein Name. Ich wurde hier heute zum Abendessen eingeladen. Von einem...Mr. Stark."
Sie nickte ihm mit einem Grinsen entgegen und bat ihn herein.
"Mein Verlobter empfängt sie gleich im Salon. Ihre Geschwister fehlen noch, aber sie werden sicher bald hier ankommen, nicht?".
Pietro und Wanda hatten es mit der Pünktlichkeit noch nie allzu ernst genommen.
"Ich bin mir ebenfalls sicher, dass sie bald zu uns stoßen werden." Mit einem weiterem Kopfnicken wurde er zum Salon geführt.

In diesem stand ein etwas kleinerer Mann mit einer Zigarre in der linken und einem Glas Whiskey in der anderen Hand. Er trug einen schlichten Anzug und sein Bart sah von der Ferne sehr gepflegt aus.
Man sah ihm an, dass er wohl viel Geld und Macht hatte.
"Pepper, Darling, ist dies unser Ehrengast? Dr. Strange, richtig? Man hat in äußerst hohen Tönen von Ihnen geredet."

Das war also Mr. Stark gewesen und die liebevolle, gutmütig scheinende Frau seine Verlobte.
Ob es gut war, sich hierauf eingelassen zu haben?

Hinter ihnen öffnete sich eine Flügeltür und eine andere, neue Frauenstimme drang zu ihnen.
"Pepper, wo sollen wir...Strange?".
Diese kraftvolle Stimme konnte man nur einer Frau auf dieser Erde zuordnen.
"Offizier Carter. Es ist wirklich erfreulich Sie hier wiederzusehen.".
Stephen ging die paar Schritte zu ihr hinüber und reichte ihr seine Hand. Diese schüttelte sie leicht.
"Die Freude ist ganz meinerseits. Ohne Sie wäre unsere Einheit zum Scheitern verurteilt gewesen.", sprach sie leicht lächelnd.
Sie schenkte ihm eine kleine Umarmung und er erwiederte diese herzlich.

"Das ist ja typisch." Warf jemand ein. Die Stimme besaß einen leichten Dialekt, ebenso war sie recht tief und für Stephen durchaus bekannt.
"Unser Bruder kassiert wieder all den Rum. Ach Stephen...wann versinkst du denn unter all den Auszeichnungen?".
Lachend traten sich die zwei Brüder gegenüber.
Stephen umfasste kurz die Wangen den jungen Mannes und tätschelte ihn kurz, ehe er ihm einen herzhaften Kuss auf die Stirn drückte. Die Pelzmütze rutschte dabei etwas nach hinten und angewidert, aber dennoch lachend verzog Pietro das Gesicht.
„Ja- Ich bin auch froh, dass es dir gut geht.", gab der Jüngere der Beiden von sich und richtete seine Mütze wieder.

Allerdings hielt das nicht gerade lange. Kurz darauf erschien noch eine weibliche Person welche sich gegen ihren Zwillingsbruder lehnte, und ihm die Pelzmütze vom Kopf zog.
„Du stehst hier mit hoch geklappten Kragen und Pelzmütze im Raum- Das ist doch viel zu warm!", belehrte sie ihn, ehe ihre strenge Miene verblasste und sie sich schnell an ihre Brüder drückte.
"Gott- Ich habe euch so vermisst! Wir sollten uns bei Gott für diese sichere Wiederfindung danken!".
Auch wenn Stephen nicht so religiös war sie Wanda, nickte er und umarmte jeden seiner Geschwister noch einmal einzeln.

Die Nachricht, dass seine Geschwister am Leben waren, war für Stephen Strange wichtiger gewesen als die Friedensverkündungen bezüglich des Krieges.

"Lasst uns auf all das hier anstoßen!" unterbrach Mr. Stark die drei Geschwister.
"Von so viel Rührsehligkeit wird einem ja übel.".
Der letzte Satz klang leicht gehässig, Tony wirkte angewidert über all das Glück hier.
Dieser schnalzte leicht mit der Zunge, nippte leicht an seinem Glas und man sah diesen Arroganten Blick in seinen Augen- Wenn man es so nennen durfte.
Unsympathisch.
Empfand dieser Mann denn keine Empathie für andere?
Stephen runzelte die Stirn.

Pietro war der erste, welcher sich aus der Umarmung seiner Geschwister löste.
"Bitte? Wie darf ich das verstehen?".
Er war immer der Erste, der auf die Stacheleien anderer Personen schnell reagierte.
"Pietro..." sagte Wanda leise und zog ihn an seinem Ärmel wieder ein Stück an sich zurück.
Nun schaltete sich auch Stephen ein.
"Sie haben doch etwas vom „anstoßen" gesagt, nicht wahr? Damit kennen Sie sich doch bestimmt sehr gut aus, oder?".
Man sah jetzt schon die Funken zwischen den beiden Herren im Raum.

Ein Moment der Stille- der unangenehmen Stille.

Pepper meldete sich.
Die zukünftige Mrs. Stark klatschte kurz in die Hände, rieb sie sich, um die Aufmerksamkeit für sich zu gewinnen.
"Bitte Gentleman. Wir wollen heute Abend den Frieden feiern und nicht einen neuen Krieg innerhalb unserer Gemäuer beginnen, nicht wahr, Darling?".
Sie gesellt sich zu Tony und schenkte ihm einen kleinen Kuss auf die Wölbung seiner Wange und ebenso einen vielsagenden Blick.

Danach greift sie nach seiner Hand und führt ihn an den Tisch.
"Peggy und ich haben heute den ganzen Tag an diesem Essen gearbeitet, also denke ich das wir das auch genießen sollten."
Niemand hatte dagegen etwas einzusetzen, und sie begannen sich an dem Tisch zu platzieren, nachdem sie die Jacken beiseite gelegt haben.

Das Essen wurde aufgetragen und bereits jetzt schon, konnten die Gäste die angenehmen Gerüche riechen.
Stephen hatte gewaltigen Hunger und er konnte nicht abstreiten, dass das Essen nicht famos aussah.
Auch wenn die wenigsten wirklich an Gott glaubten, reichten sie sich die Hände, um ein Tischgebet zu sprechen.

Peggy Carter hatte das Wort, fing an zu sprechen, doch dies hielt nicht lange an.
Jemand unterbrach sie.
Ein Mann im brauen Mantel und rotem Schal und Mütze stürmte förmlich ins Gebäude und in den Raum.
Er war außer Atem, stützte sich am Türrahmen.
Der Mann im mittlerem Alter schien aber kein Unbekannter zu sein.

Tony hatte sich erhoben, hatte die Hand von Wanda und Pepper losgelassen.
„Clint? Was ist passiert?".
Anscheinend kam dieses Verhalten selten vor, also war es ernst- so nahm es Stephen zumindest an.
Der Mann sah panisch aus und wirkte immer noch sehr aufgedreht.

„Falle! Der Frieden! Krieg-", stammelte dieser und schnell wurden Blicke im Saal ausgetauscht.

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Fortsetzung folgt...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 16, 2019 ⏰

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