Kapitel 15

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Die Tür ging auf und wir schauten uns erstmal eine Weile lang an.

"Schatz, bist du die ganze Zeit schon in deinem Zimmer?"

"Nein Quatsch, Mama.", lachte ich.

Meine Mutter lächelte und setzte sich zu mir auf das Bett. Also ich wollte mich ja noch bei ihr entschuldigen, denn ich durfte sie vorhin nicht so ablocken. Ich hatte Schuldgefühle, meine Mutter musste bestimmt den ganzen Tag daran denken und war besorgt, nur wegen mir! Meine Mutter kraulte mir eine Weile lang am Rücken, dass mich einwenig beruhigte.

"Mama?" Murmelte ich und legte mein Kopf auf ihre Schulter.

"Ja äffchen?"

Sie grinste und ich fing an ein wenig zu Lachen. Damals hatte sie mich immer so genannt, da ich Ihrer Meinung immer wie so ein äffchen überall hingekettert bin als ich ein kleines Kind war. Früher war alles viel einfacher und die Beziehung zu mir und meiner Mutter war eigentlich schon immer gut gewesen. Ich dachte immer, dass wenn ich älter bin alles viel schöner sein wird, aber ich hab mich natürlich gewaltig getäuscht. Alles war meine Schuld gewesen..und..wäre ich nicht wegen der Kleinen Sache am ersten Schultag so gemein zu Lina gewesen, wäre höchstwahrscheinlich alles super geblieben. Dann hätte ich zwar Simon nicht als 'besten Freund' kennen gelernt, dennoch wäre mit mir und Lisa alles so wie früher geblieben. Dieser Gedanke erschüttert mich zu tiefst, aber jetzt kann ich an der Situation sowieso nichts mehr ändern.

"Ich...ich hätte vorhin nicht so gemein zu dir gewesen sein. Es tut mir wirklich total leid, dass ich einfach vom Esstisch Weg gegangen bin und dich unten allein gelassen habe.

Du hattest recht, mich bedrückt tatsächlich etwas..und..und ich möchte es dir erzählen!"

"Äffchen, du weißt, dass du mir alles anvertrauen kannst. Und die Sache von vorhin Mittag ist auch schon vergessen."

Sie gab mir einen kleinen Kuss auf die Stirn und ich wusste nicht wie ich anfangen sollte.

"Also..es fing alles damit an wie ich sauer auf Lina gewesen war..."

Ich erzählte ihr alles, bis auf das kleinste Detail. Meine Mutter hörte mir verständnisvoll zu und ich bin ihr so dankbar dafür. Es tut gut mit jemanden darüber zu reden, wirklich. Ich konnte nicht verstehen, wieso ich ihr das verdammt nochmal nicht alles früher erzählt habe. Sie wusste natürlich schon von Lina, dass ich nicht mehr mit ihr geredet habe und die Schule geschwänzt habe. Aber von dem Rest der Story wusste sie nicht Bescheid. Nach ewigem Gelaber kam ich nun zum Ende.

"Ach Madison, ich weiß, dass es dir im Moment nicht wirklich gut geht aber ich verspreche dir das alles sich zum Guten wenden wird! Ich kann dich in der Situation vollkommen verstehen."

Ich nickte nur ganz leicht. Mit ihren Worten beruhigte mich meine Mutter, dabei strich sie mir sanft auf die Wange.

Es war gerade Dienstag Abend und morgen ist leider wieder Schule. Das heißt ich müsste schon langsam schlafen gehen. Denn ich will ja nicht schon wieder zu spät kommen. Ich wäre zwar in der Schule alleine, doch ich hatte die letzten Stunden schon damit versäumt, die ganze Zeit an meine Situation zu denken und hab nicht am Unterricht teilgenommen. Lina und Simon würden mich in der Schule wieder ignorieren, Josi würde in den Pausen zu mir kommen und mich Grüßen. Ich musste die ganze Zeit schon daran denken was Simon mir zu sagen hat. Denn in dem einen Moment war alles mit Lina und Simon okay, naja zum Teil bis sie mir mitteilten, dass wir nicht befreundet sein können. In dem anderem Moment als Josi um die Ecke kam waren sie noch komischer als davor. Ich verstand plötzlich garnichts mehr, denn in der Gegenwart von Josi Verhalten die zwei sich merkwürdig. Vielleicht hat das was mit dem Geheimnis zu tun? Doch, genau muss es! Und ich muss es herausfinden. Wenn mir Simon- oder Lisa- nichts erzählen will dann frage ich Josi eben selbst, denn wir sind ja sowas wie 'Freunde'.

Lovely BadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt