Die Vergangenheit lässt nicht los.

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„Rachel!” schallte in meinem Kopf der sich anfühlte wie ein Backstein. Jemand rüttelte an mir und ich wurde langsam wach. „Nein, nicht. Ich stelle mich freiwillig.”

Plötzlich erwischte mich eine Hand im Gesicht und ich sprang auf. Vor mir stand Elena, total fertig.

Ich sah mich un und realisierte, dass ich im Badezimmer lag. Nackt. Ich spürte wie meine Wangen rot wurde und meine beste Freundin mir meine Klamotten reichte.

„Anziehen. Wir müssen hier raus.” etwas überfordert mit der Situation zog ich mich an und verließ mit Elly das Bad die mich an der Hand nahm.

„Wo warst du gestern?” fragte ich sie total fertig. Gott, so einen Kater hatte ich noch nie. Über Alkoholleichen gingen wir Richtung Haustür und verließen das Haus.

„Gehen wir erstmal Heim”, den ganzen Weg zu Elly's Elternhaus waren wir ruhig. Wir beiden waren total im Arsch. Wir betraten das Haus, das bereits leer war, und setzten uns im die Küche wo Elly Aspirin gegen unseren Kater gab.

„Also, Rachel.”, Elly ließ sich erschöpft auf dem Hocker der Küchentheke fallen und nahm einen Schluck aus ihrem Glas. „Ich war gestern Abend bei Evan im Zimmer und wir haben geredet.”

Nickend grinste ich frech, nahm ebenfalls einen Schluck und biss mir auf die Unterlippe „Geredet verstehe.”

Sie zog die Augenbrauen zusammen und warf mir die Packung der Aspirin gegen den Kopf. „Hör mir zu.”, schmollend rieb ich mir den Kopf und war gespannt auf ihre Story.

„Bevor du zu uns kamst, war ich Teil der Gruppe und Evan's Freundin. Wir nahmen so gut wie jeden Tag Drogen, tranken viel und machten viel Party. Als meine beste Freundin, Luna, letztendlich letztes Jahr an ihrem Konsum verstarb wollte ich mein Leben ändern. Ich wollte keine Drogen mehr nehmen und die Partys lassen. Tja, Evan verstand das leider nicht. Ihm war Luna egal, sein Status war ihm wichtiger. Als er bemerkte, dass ich es ernst meinte, begann er mich zu schlagen und zu misshandeln. Irgendwann hatte ich den Mut Schluss zu machen und kurze Zeit später kam er aufgrund Drogendealerei in den Knast. Dann kamst du.”

Ich blinzelte sie verdutzt an. Das musste ich erst einmal verkraften. Elly und Drogen? Elly und die Smiths? Wow, das ist ja wie eine Parallelwelt für mich. Ich blieb sprachlos und trank mein Glas aus.

„Elly. Das ist...echt belastend.” mehr konnte ich irgendwie nicht dazu sagen. Sie stimmte mir zu und stellte ihr leeres Glas weg. „Lass ins Bett gehen. Ich muss pennen.”

Ich folgte ihr hoch in ihr Zimmer und wir legten uns in ihr Bett. „Was hast du eigentlich gemacht, dass du nackt im Bad gelegen hast?”, „ach,” begann ich, „hab mit 'nem Typen geschlafen” meinte ich nur und zog mir die Decke bis zum Gesicht hoch. Eigentlich war das nicht meine Art aber Elly akzeptierte es. „Du Heftige.” kam von ihr und wir schliefen direkt ein.

„Um Gottes Willen!” schrie eine Stimme, die direkt vor uns stand, und erschreckte mich und Elly zu Tode. „Meine Tochter ist lesbisch.” es war Elly's Mutter, die ich tatsächlich zum ersten Mal sah und sie war total aufgelöst.

„Mama, beruhig dich. Das ist nur eine Freundin.” ihre Mutter hielt sie die Hand vor den Mund vor lauter Schock.

„Erst Drogen und Partys, jetzt Frauen. Was machen wir noch mit dir?”, „ich bin wirklich nur eine Freundin, Mrs. Martinez.” mischte ich mich dann doch ein.

„Elly hat keine weiblichen Freunde.” sagte sie sich total sicher und verließ den Raum mit folgenden Worten „Sie soll gehen, Elena. Wir reden unten.”

„Sorry, Rachel.”, sagte Elena während sie die Decke von uns zog und aufstand. „Passt schon. Muss eh bald Heim. Wir sehen uns am Montag” ich nahm meine Schuhe, zog sie an und ging runter.

„Okay, bis morgen, Schatz” meinte Elly sarkastisch um ihre Mutter zu ärgern und lachend erwiderte ich „Werde dich vermissen, Schatzi. ”

Lachend umarmten wir uns zum Abschied und ich lief noch etwas kaputt von letzter Nacht nach hause.
Es war nicht weit von Elena aber auch nicht gerade in 4 Minuten zu erreichen also nahm ich eine Abkürzung über die Hauptstraße. Hier war eh nie viel los.

Erschöpft lief ich über die leere Straße als ich vor mir eine Gruppe von Jungs bemerkte und etwas weiter rechts an der Seite lief um nicht erkannt zu werden. Ich sah die Gruppe nicht an doch plötzlich ertönte eine Stimme.

„Das ist sie.” meinte einer und ehe ich einen Blick nach hinten stiebitzen konnte, griff mich eine Hand am Unterarm und ich erkannte den Jungen von gestern Abend mit dem ich geschlafen hatte.

„Hallo, Schöne. Du hast mir gar nicht deinen Namen gesagt.” nervös beäugte ich die Gruppe der Jungs die grinsten und ich versuchte mich aus dem Griff zu befreien.

„Ach, ist doch egal.” meinte ich und wollte weitergehen doch sein Druck wurde fester und tat schon fast weh.
„Es ist nicht egal, wenn ich frage. Ich möchte wissen bei wem ich mich für die tolle Nacht bedanken soll. Ich heiße Lucas.”

Irgendwie widerlich seine Äußerung. Seufzend gab ich nach in der Hoffnung, dass er mich dann gehen lassen würde. „Rachel ist der Name. Jetzt lass los.”

Lachend drehte er seinen Kopf zu seinem Jungs ehe er mich wieder ansah. „Nein, warum? Es ist Wochenende. Lass uns Spaß haben.”

„Lucas, lass sie los.” erwischte ihn eine mir bekannte Stimme. Jason und Evan kamen zu den Jungs, mit denen sie anscheinend befreundet waren.

„Jason, lass mir meinen Spaß. Sie hat mich gestern Abend sehr Glücklich gemacht, wenn du verstehst. ” Ja, geil. Erst der Penner, dann die zwei Penner und jetzt muss er damit prahlen, dass er mich flachgelegt hat.

Evan packte Lucas am Kragen und zog ihn so grob von mir, dass er zu Boden fiel. „Hast du Jason nicht gehört?” fragte ihn Evan und zog an einem Joint, der schon halb weg gebrannt war.

„Mischt euch nicht ei-” unterbrochen wurde Lucas von Evan's Fuß, der auf seiner Brust landete. „Das war keine Antwort auf meine Frage. Hast du Jason nicht gehört? ” wiederholte er sich während Lucas nach Luft schnappte.

„Doch, hab ich.” sagte er schwer und rang bereits nach Luft. Evan reichte Jason seinen Joint, packte sich Lucas und hielt ihn so nah an sich, dass sich bereits deren Nasen trafen.

„Dann sage ich dir eins, du Hund”, begann Evan plötzlich bedrohlich zu sprechen, „wenn du hörst, was er sagt, dann tust du auch was er sagt. Ansonsten sorge ich eigenhändig dafür, dass du in Zukunft einen Katheter zum Pissen brauchst ”

Lucas nickte hysterisch, und bettelte darum, dass Evan ihn endlich loslässt was er dann auch tat.

Schließlich drehte sich Evan zu mir um, musterte mich und sprach: „Verpiss dich.”

Freundlich, der Herr. Ich antwortete nicht und ging einfach. Das war eindeutig unterhaltsam aber auch krank. Der Junge hatte sie nicht mehr alle.

„Rachel!” hörte ich Jason, der noch hinter mir her joggte und mich aufhielt. „Hast du mit Elena gesprochen?” ach, das. Ganz vergessen im Suff.

„Ne, noch nicht. Vielleicht ist das auch keine gute Idee. Ich war betrunken, sorry.” ich trat meinen Weg an doch Jason hielt mich so fest, dass mein Handgelenk weh tat.

„Du hast gesagt du sorgst dafür, dass sie wieder bei uns ist.”, „Junge, ich war betrunken, lass mich los.”

Plötzlich umschlang er mit seiner anderen Hand meinen Hals und zog mich an ihn heran „Betrunken hin oder her. Sorg dafür sonst bereust du es, Püppchen. Ich bleibe nicht bei jedem so ruhig.”

Oh, ja. Er war die Ruhe in Person. Aber irgendwie musste ich mich von ihm losreißen ich hatte Angst und das merkte er. „Ich, ich gebe mein Bestes.”
Gab ich dann doch zu und er ließ los.

„Sehr gut. Geht doch, so gefällst du mir.” grinste er frech und ließ mich endlich gehen.

Wo bin ich da nur rein geraten?

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Wow, bin voll im Schreibfieber wieder. Ich release einfach mal ein paar Kapitel damit ich mich revanchiere da ich die Story total vergaß.

̶ʙ̶ᴀ̶ᴅ brothers.  «Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt