„Geh weg!" schrie ich, als ich in einem fremden Zimmer erwachte. An meiner Stirn sammelten sich Schweißperlen und mein Körper war am zittern.
Ich sah an mir herunter und war komplett unverletzt. Ich trug ein weißes T-Shirt und eine schwarze Jogginghose. Beides war mir zu groß und gehörten nicht mir.
Für mich galt aber nur noch eines: Weg von hier! Ich griff meine Schuhe, die neben dem Bett lagen und zog diese an. Auf einem Stuhl, der zu einem Schreibtisch gehörte, lag meine Jacke.
Diese nahm ich und checkte mein Inventar ab. Alles war noch da. Ich flüchtete aus dem Raum, doch als ich dem Hausflur sah, wusste ich wo ich bin.
Ich war im Haus der Brüder Smiths aber das machte nichts besser nach dem was mir Colson gezeigt hatte.
Ich wollte nur noch schnell hier raus und mich raus schleichen. Doch als ich die Treppe runterging saßen bereits alle im Wohnzimmer.
Meine Anwesenheit wurde bemerkt und Elly stand mit einem besorgniserregenden Blick auf.
„Gott, geht es dir gut?" sie hob ihre Arme um mich zu umarmen doch ich ging einen Schritt zurück.
„Ob es mir gut geht? Ihr habt mich mit diesem kranken Hund alleine gelassen!", schrie ich Elly und die Jungs an.
Während meiner Worte stand Evan auf. Seine Nase blutete, seine Lippe war dick und er hatte eine Platzwunde am Kopf. Schwach sprach er zu mir: „Und wir haben dich genauso schnell gerettet."
Ich muss zugeben, ich war schockiert als ich sein Gesicht sah. Doch ich erinnerte mich an den Anblick der eingepackten Leichen und mein Herz fing an schneller zu schlagen.
Ich machte einen Bogen um Elly, Richtung Haustür doch sie hielt mich fest. Panisch wollte ich mich von ihr losreißen doch sie versuchte mich mit ihrem Worten zu beruhigen.
„Warte, bitte. Ich glaube Evan und Jason haben dir etwas zu erklären." sie wusste was ich gesehen habe. Sie wusste was da war und verschwieg es mir.
Ich schüttelte den Kopf und lachte auf. „Meinst du nicht das ich genug gesehen habe? Ihr seid doch alle Psychopathen!", nun stand auch Jason auf und kam vorsichtig auf mich zu.
„Gib uns 5 Minuten, mindestens. Danach kannst du gehen." mein Blick wanderte zu Evan der sich ohne Reaktion wieder auf die Couch setzte.
Ich gab nach und setzte mich weit entfernt von den anderen ebenfalls hin, bereit jeden Moment flüchten zu können.
Einige Minuten der Stille vergingen weil niemand wusste wer beziehungsweise wie sie anfangen sollten. „3 Minuten." erinnerte ich und Jason wollte das Wort ergreifen. Evan unterbrach ihn.
„Die Dinge, die du gesehen hast, waren mit Absicht. Alles war durchgeplant. Der Tod und auch das verschwinden der Menschen. Niemand hat uns je dabei erwischt."
Mir blieb der Atem stehen. Es schien ihn kein bisschen zu Interessieren, dass ich davon wusste. „Es gibt aber einen Grund", versuchte Jason die Situation zu retten, „Colson war nicht ganz unschuldig daran. Als die Morde geschahen waren Evan und ich Teil seiner Gruppe. Wir waren die dicksten Freunde und sahen ihn als eine Art Vorbild an. Wir dachten alles was er tat war cool."
Die beiden waren also mal die Manipulierten? Nicht die, die andere manipulierten? Darauf musste ich klarkommen. Ich ließ mich auf dem Sofa runter sinken, seufzte und hielt mir den Kopf. „Ich brauch 'n fucking Drink, Leute." bat ich und mir wurde binnen Sekunden ein Glas Whiskey gereicht.
Ich exte das Glas aus und setzte das Glas mit einem lauten knall auf dem Glastisch ab der inmitten der Wohnlandschaft stand.
Ich musterte die drei Personen neben mir die alle aussahen, wie drei kleine Kinder, die von ihrer Mutter bestraft wurden.
Ich wechselte den Blick ein paar mal hin und her wobei ich die Augen etwas aufriss. „Was schaut ihr mich so an? Soll ich euch verzeihen? Vor allem dir, Elly?"
Sie zuckte mit den Schultern und sah zu Jason und Evan um nach Rat zu fragen. „Wir wollen nicht das du denkst wir seien krank. Vielleicht ist es schon zu spät aber wir wollen dich auch nicht als Freundin verlieren." sagte Jason selbstsicher und ich glaubte ihm das sogar.
Doch waren wir Freunde? Nannte er uns alle bereits Freunde? Besonders ich und Evan? Ich war nur dort wegen Elly und starb beinahe - mehrmals!
Ich stieg auf und bedankte mich für den Drink ehe ich mit folgenden Worten das Haus verließ; „ich überlege es mir. Wartet nicht auf meine Antwort."
Evan PoV
Sie verließ das Haus und ich hatte die Befürchtung sie nie wieder sehen zu können. Ja, davor hatte ich tatsächlich angst. Warum? Das wusste ich selbst nicht einmal.
„Hättest du sie nicht aufhalten können?" riss mich Jason aus meinen Gedanken und schlug mir leicht gegen die Schulter wobei ich die Unterstützung meiner Hand an meinem Kopf verlor.
„Wieso ich?!" schrie ich zurück und stützte meinen Kopf wieder auf meiner Handfläche ab.
„Wieso nicht? Du wolltest sie nicht loswerden. Du warst derjenige, der sagte, sie soll hier bleiben.", Jason wurde lauter und stand vom Sofa auf „..mit der Gefahr, dass sie nach dem, was sie sah, noch mehr ausflippt!"
Seine Unterstellungen konnte ich mir nicht anhören. „Hör zu. Ich war derjenige, der Prügel für diese Göre einsteckte weil sie dir genauso wichtig ist wie Elly!"
Jason lachte und ging zur Bar. „Als ob du das wegen uns getan hast. Du wolltest sie hier haben weil du sie sehen wolltest. Es ging wieder nur um dich."
Ich versuchte seine Worte zu ignorieren und schaute rüber zu Elly die ihre Arme verschränkte und zur Seite schaute. Ich seufzte, stand auf und gesellte mich zu Jason. „Wenn ich sage, dass du Recht hast, lässt du mich dann in Ruhe damit?" triumphierend grinste Jason und reichte mir ein Glas Whiskey-Cola.
„Aber sowas von." ich verollte die Augen und nahm das Glas. Elly kam rüber und schnappte sich Jason's Glas vor seiner Nase weg. „Dann hat sich ja alles geklärt; Evan liebt Rachel und Rachel kommt nie wieder zurück." nach diesen sarkastisch gemeinten Worten hob sie das Glas um mit uns anzustoßen.
„Auf Rachel und Evan!" jubelte Jason und lies sein Glas mit Elly's anstoßen bevor beide anfingen zu lachen. Diese Szene beobachtete ich sprachlos und verzog mich in den Garten mit meinem Glas. „Ihr könnt mich mal"

DU LIEST GERADE
̶ʙ̶ᴀ̶ᴅ brothers. «
Novela Juvenil"Schlimm, die beiden. Es ist unglaublich, dass man die rum laufen lässt. Hübsch und dennoch gefährlich" « Nach 6 Monaten Haft kehren die Brüder Jason und Evan Smith zurück an ihre Schule und stiften erneut unruhe. Als die Lehrer endlich dachten, di...